In Kuba und den USA wird über die Gefahren für
die sozialistische Gesellschaft durch die neue »Ära« der Beziehungen diskutiert
Die vom
kubanischen Präsidenten Raúl Castro und seinem US-amerikanischen Amtskollegen
Barack Obama am 17. Dezember angekündigte »neue Ära« wird – neben der Freude
über die Rückkehr der letzten drei Kundschafter der »Cuban Five« und Obamas
Eingeständnis, dass die Blockade gescheitert ist – innerhalb und außerhalb
Kubas auch mit Skepsis erwartet.
Kubanische Blogger erinnern an die vom
ehemaligen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez gestellte Frage, warum in
den Vereinigten Staaten niemals ein Putsch stattgefunden habe und die
dazugehörende Antwort: »Weil es in Washington keine US-Botschaft gibt.« Seit
dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch die USA im Jahr 1961 galt das
auch für Havanna. Jetzt fürchten Beobachter, dass Obamas Offerte sich für die Kubaner
als Trojanisches Pferd erweisen könnte.