Mitglieder der faschistischen "Freiwilligenbataillons" Asow |
Mit
»solide Mehrheit für Proeuropäer« bejubelte der Allgemeine Regierungsdienst
(ARD) am Sonntag in den Abendnachrichten den Ausgang der Parlamentswahlen in
der Rest-Ukraine.
Und der »Zentrale Dummfunk« (ZDF) legte nach: »Der proeuropäische Kurs von Präsident Poroschenko ist klar bestätigt worden.« Der selbst wertete das Ergebnis höchstpersönlich als eine »machtvolle Demonstration« für eine enge EU-Anbindung der Ukraine.
Angesichts der extrem niedrigen Wahlbeteiligung sieht der »Sieg des Westkurses« allerdings nicht besonders »klar«, »eindeutig« und »machtvoll« aus. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass ARD und ZDF die Angaben zur Beteiligungsquote wie ein Geheimnis hüteten.
Und der »Zentrale Dummfunk« (ZDF) legte nach: »Der proeuropäische Kurs von Präsident Poroschenko ist klar bestätigt worden.« Der selbst wertete das Ergebnis höchstpersönlich als eine »machtvolle Demonstration« für eine enge EU-Anbindung der Ukraine.
Angesichts der extrem niedrigen Wahlbeteiligung sieht der »Sieg des Westkurses« allerdings nicht besonders »klar«, »eindeutig« und »machtvoll« aus. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass ARD und ZDF die Angaben zur Beteiligungsquote wie ein Geheimnis hüteten.
Ein
weiteres Ergebnisproblem liegt in der Zersplitterung der restlichen knapp 58
Prozent der abgegebenen Stimmen auf weitere sechs Parteien, die es ins
Parlament schafften. Dabei gelangten in sämtlichen Parteien über vordere
Listenplätze führende Faschisten oder Rechtsradikale in die Rada. Das
verspricht nichts Gutes. Bereits im Zug des Maidan-Putsches wurden
parlamentarisch-demokratische Gepflogenheiten von faschistischen Gewalttätern
beiseite gewischt, Andersdenkende wie z. B. Mitglieder der Kommunistischen
Partei mussten und müssen um ihr Leben fürchten, weshalb sie zum Teil gar nicht
erst zu dieser Wahl antraten.
Auf der
Liste der »Volksfront« des Ministerpräsidenten wurden außerdem sogenannte
Kommandeure von Freiwilligenbataillonen – wie es bei ARD und ZDF hieß – auf
vorderen Listenplätzen Abgeordnete. Mit dieser Bezeichnung verharmlosen die
beiden Fernsehanstalten die Anführer faschistischer Verbrecherbanden. Zugleich
jubelte die Süddeutsche Zeitung, die Partei »Rechter Sektor« sei nur auf »knapp
über zwei Prozent« gekommen, das habe »den Mythos der russischen Propaganda
über die ›faschistische Junta in Kiew‹ endgültig« zerstört. Falsch. Vielmehr
bekräftigt das Wahlergebnis, dass die ukrainischen Faschisten nun in den
Parteien der »Mitte«, sogar in den Regierungsparteien, angekommen sind.
Kommentar
von Rainer Rupp
aus „junge Welt“ vom 27.
Okt 2014
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