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Beschlossen von den TeilnehmerInnen des SDAJ-Jugendkongresses
am 28.09.2014 in Köln
Wir
schreiben das Jahr 2014 und die Lage der Jugend in Deutschland wird von Tag zu
Tag prekärer. Es fehlen Ausbildungsplätze für knapp 300.000 Jugendliche (*),
die in Warteschleifen ihr Dasein fristen. Andere, die eine Ausbildungsplatz
ergattern konnten, arbeiten unter miserablen Bedingungen in der Ausbildung und
verdienen doch nicht genug für ein selbstbestimmtes Leben. Und die unter uns so
präsente Angst, keinen Ausbildungsplatz zu bekommen verwandelt sich bei denen,
die in Ausbildung stehen, in die Angst, nicht übernommen zu werden. Denn wer
nicht übernommen wird, verbringt sein Leben befristet, als LeiharbeiterIn oder
gar als Hartz-IV-EmpfängerIn – sozial stigmatisiert und in verstärkter
Unsicherheit und Rechtslosigkeit.
Auf die
Unternehmensleitungen und Regierungsparteien können wir dabei nicht bauen.
Schließlich sind sie verantwortlich für das Schlamassel. Und weil wir uns aus
dem Elend nur selbst erlösen können machen wir mit unseren Forderungen ernst
und setzen uns für unser Recht auf Ausbildung ein. Denn die Durchsetzung unserer Interessen,
d.h. die Interessen der Jugendlichen in Deutschland, werden wir nur erreichen
können indem wir gemeinsam dafür einstehen. Gemeinsam, weil jede Spaltung in
alt und jung, LeiharbeiterInnen und Festangestellte, Bürokauffrau und
Industriemechaniker, Mann und Frau,
Deutsche und MigrantInnen uns diesen Zielen keinen Schritt näher bringt,
sondern uns von ihnen noch weiter entfernt.
Wir
entwickeln Widerstand um deutlich zu machen, dass wir es ernst meinen: Wir
stellen uns zur Jugend- und Auszubildendenvertretung auf, um dort gemeinsam mit
unseren Mitazubis für bessere Bedingungen im Betrieb zu kämpfen. Wir werden
aktiv in der Gewerkschaft um sie zu stärken und um in Tarifkämpfen unsere
Interessen stärker durchzusetzen. Wir erzeugen Druck auf der Straße und im öffentlichen
Leben und machen schlechte Ausbildungsbedingungen öffentlich. Denn wir wissen,
dass unsere Interessen als Jugendliche in den Betrieben nicht im Widerspruch zu
den Interessen unserer KollegInnen stehen. Wir kämpfen zusammen für Übernahme
und den Erhalt der Arbeitsplätze unserer KollegInnen. Und wir tragen den
Widerstand auf die Straße. Wir machen deutlich, dass die Probleme, Ängste und
Perspektivlosigkeit der Jugendlichen keine Einzelfälle sind, sonder uns alle
betreffen.
Überall
dort wollen wir uns für ein Ausbildungsgesetz einsetzen, welches
Mindeststandards setzt unter denen kein Auszubildender und keine Auszubildende
in Deutschland eingestellt werden darf. Unser Kampf für ein umfassendes
Ausbildungsgesetz hat heute hier begonnen!
Wir
fordern ein Ausbildungsgesetz inklusive:
- Recht
auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz!
-
Umlagefinanzierung, wer nicht ausbildet muss zahlen!
-
Unbefristete Vollzeitübernahme im erlernten Beruf für alle!
- Eine
Mindestausbildungsvergütung die für ein selbstständiges Leben reicht!
________
(*)
Zahlen der Agentur für Arbeit 2012: Ausbildungsinteressierte (rechnerisch)
923.574; in Warteschleifen 266.732; unbekannter Verbleib 89.933; unversorgte
Bewerber (nach Ausbildungsbeginn) 15.650; unterschriebene Ausbildungs- verträge
551.259; Ausbildungsangebot 584.533; Fehlende Ausbildungsplätze, also
Ausbildungsinteressierte abzüglich Ausbildungsplatzangebot, 339.041
Quelle:
SDAJ Pressemitteilung
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