Weniger
Jobs, weniger Geld, mehr Profit: Aufsichtsrat kündigt tiefe Einschnitte an
Der
Karstadt-Aufsichtsrat setzt auf einen harten Sanierungskurs. Damit soll die
seit Jahren angeschlagene Warenhauskette unter dem neuen Besitzer profitabel
gemacht werden.
Selbstverständlich werde auch die Schließung verlustreicher
Filialen nicht ausgeschlossen, wie das Unternehmen nach einer Sitzung des
Kontrollgremiums am Donnerstag in Essen mitteilte. Neu sind diese Ideen nicht.
Die Gewerkschaften haben bereits Widerstand gegen harte Einschnitte
angekündigt.
Der
Aufsichtsrat war erstmals nach der Übernahme der Kette durch den
österreichischen »Immobilieninvestor« René Benko zusammengetreten. In einer
ersten Stellungnahme nach der Sitzung sprach der Karstadt-Gesamtbetriebsratschef
und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Hellmut Patzelt von einem
»schwierigen Tag« für die Beschäftigten und das Unternehmen. Es komme nun in
den anstehenden Verhandlungen darauf an, das Management davon zu überzeugen,
daß Karstadt eine Zukunft habe, sagte er. Über mögliche Einschnitte müsse nun
verhandelt werden, sagte Aufsichtsratsmitglied Stefanie Nutzenberger, die bei
der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für den Bereich Handel zuständig ist.
Benko
hatte sich nach Informationen des Handelsblatts (Donnerstagausgabe) nicht zu
dem Treffen des Aufsichtsrats am Donnerstag angekündigt, war aber durch mehrere
Vertraute im Gremium vertreten. Am 23. Oktober sollen die Aufsichtsräte weiter
über das Konzept und die künftige Besetzung der Unternehmensspitze beraten.
Nach Medienberichten könnten von der Sanierung bis zu 30 Filialen und bis zu
4000 Mitarbeiter betroffen sein.
aus "junge Welt" vom 13.09.2014
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