Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration im
Rahmen der
Liebknecht-Luxemburg-Ehrung am 11. Januar 2015
Demonstration
Sonntag, 11. Januar 2015, 10 Uhr,
U-Bahnhof Frankfurter Tor, Berlin
Wir
bleiben bei Rosa Luxemburg, die 1915 schrieb: »Auf seinen objektiven
historischen Sinn reduziert, ist der heutige Weltkrieg als Ganzes ein Konkurrenzkampf
des (...) Kapitalismus um die Weltherrschaft.« Geht es der Reaktion in den USA
und in der EU, geht es der NATO – und deren Verbündeten im Geiste und im Profit
– heute weltweit um etwas anderes als letztlich Kapitalinteressen?
Wir
bleiben bei Karl Liebknecht, der im Dezember 1914 im Reichstag als einziger
gegen die Kriegskredite gestimmt hatte.
Gerade im
70. Jahr der Befreiung vom Faschismus sagen wir nein zu Kriegen und
Militärinterventionen sowie deren Vorbereitung und Begleitung durch das Trommelfeuer
der Mainstreammedien. Wir sagen nein zu ideologischer Kriegstreiberei, die
durch verharmlosende Begriffe verschleiert werden soll. Kriege zu führen heißt
nicht, Verantwortung zu übernehmen, sondern bedeutet Verantwortungslosigkeit,
bedeutet Mord und Zerstörung. Wir sagen nein zu jeglichen Auslandseinsätzen der
Bundeswehr, nein zu weiteren NATO-Stützpunkten in Osteuropa. Wir sagen nein zu
Rüstungsexporten und Drohnenmorden.
Wir sagen
nein zu allen Versuchen, das System der Profitmaximierung zur letzten Antwort
der Geschichte zu erklären.
Wir sagen
nein zu stetig wachsendem Sozialabbau und der damit einhergehenden Entwürdigung
von Millionen Menschen. Wir sagen nein zur weltweiten, der Kapitalherrschaft
dienenden Spitzelei durch NSA, BND und andere Geheimdienste, die die
bürgerliche Demokratie zur Farce werden lassen. Wir sagen nein zu alten und
neuen Nazis und deren in Krisenzeiten besonders gefährlicher sozialer
Demagogie. Wir sagen nein zu Rassismus, zu Antisemitismus, Antiziganismus und
zur Islamfeindlichkeit. Wir sagen nein zur Festung Europa.
Wir –
Linke unterschiedlicher Strömungen – demonstrieren friedlich gegen Kriege, für
Menschlichkeit und Internationalismus. Wir sagen ja zu einer solidarischen,
friedlichen und sozial gerechten Welt.
Quelle: www.ll-demo.de
Frieden statt NATO
Das Programm der XX. Internationalen
Rosa-Luxemburg-Konferenz steht weitgehend fest. Kartenvorverkauf hat begonnen
Die
Rosa-Luxemburg-Konferenz ist das wichtigste regelmäßige Symposium der radikalen
Linken in Deutschland, behauptet einer der AfD-Wortführer, Hans-Olaf Henkel –
und wenigstens da hat der Rechte recht: Jeden zweiten Samstag im Januar treffen
sich gut 2.000 Linke aus allen Altersgruppen und Regionen und von
unterschiedlicher sozialer und politischer Herkunft, um kämpferisch in das neue
Jahr zu starten.
Eine vergleichbare Veranstaltung gibt es im deutschsprachigen
Raum tatsächlich nicht – kein Wunder, dass die Beteiligung wächst und auch aus
dem Ausland Linke anreisen. Die nächste Konferenz findet am 10. Januar 2015 in
der Berliner Urania statt. Veranstaltet wird sie von der Tageszeitung junge
Welt, unterstützt von über 30 politischen und kulturellen Organisationen und
Zeitungen – und Gästen aus aller Welt.
NATO –
das heißt Krieg! Unter verschiedenen Aspekten werden die Hauptredner dazu
aufklären: Die kanadische Ökonomin Radhika Desai analysiert am Beispiel
aktueller Krisen- und Kriegsherde wie Ukraine und Syrien innerimperialistische
Widersprüche. Schwerpunkte des Beitrags von Otto Köhler, jW-Autor und
Publizist, sind historische und gegenwärtige Traditionslinien des deutschen
Imperialismus.
Peter Mertens, Vorsitzender der Partei der Arbeit Belgiens
beschäftigt sich mit der Frage, was das Erstarken von rechtspopulistischen und
faschistischen Bewegungen und Parteien mit der neuen Kriegsgefahr zu tun hat.
Eingeladen ist auch der Kundschafter für den Frieden René González von den
Cuban Five, der früher nur in Form von Grußadressen an der Konferenz teilnehmen
konnte, mittlerweile aber aus der politischen Haft in den USA entlassen wurde.
Der Bürgerrechtler und Journalist Mumia Abu-Jamal hingegen sitzt noch immer im
US-amerikanischen Knast, was ihn auch diesmal nicht hindert, einen Beitrag für
die Konferenz vorzubereiten. Sein Landsmann und Journalistenkollege Linn
Washington wird über den Kampf zur Befreiung Mumias und über die
Friedensbewegung in den USA berichten.
Oskar Lafontaine, unter anderem
Oppositionsführer im saarländischen Landtag, spricht über die Notwendigkeit
einer konsequent antimilitaristischen Kraft im Deutschen Bundestag. Der Platz
hier reicht nicht, um alle Beiträge aufzulisten, andere sind noch in Planung.
Das umfangreiche Begleitprogramm sowie den aktuellen Stand der Vorbereitungen
kann man auf der Internetseite der Konferenz nachlesen.
Fest stehen hingegen
Thema und Zusammensetzung der Podiumsdiskussion, einer der Höhepunkte der
Konferenz.
1996 fand
die erste Rosa-Luxemburg-Konferenz statt. »Der Abschied der Linken vom
Antimilitarismus« hieß damals der provokante Titel der Diskussionsrunde, die
Partei Die Linke gab es zu diesem Zeitpunkt bekanntlich noch gar nicht.
Gegenstand der Diskussion war die Einschätzung, dass das neue große Deutschland
wieder Kriege führen wird – und zwar dank der Unterstützung der Grünen. Jürgen
Trittin fand diese These geradezu pervers, zumal seine Partei noch in der
Opposition war und »Raus aus der NATO« forderte. 1998 wurden die Grünen
zusammen mit der SPD erstmals auf Bundesebene Regierungspartei, ein Jahr später
folgte der militärische Überfall der NATO auf Jugoslawien, der erste Angriffskrieg
mit offizieller deutscher Beteiligung seit 1945.
Einer, der damals in dieser
Regierung saß, war der damalige Parteivorsitzende der SPD und Finanzminister
Oskar Lafontaine. Er legte im März 1999 seine politischen Ämter nieder, trat
später aus der SPD aus und ist heute in der Partei die Linke aktiv. Gegenwärtig
ist diese die einzige im Bundestag, die sich mehrheitlich und konsequent gegen
Kriegseinsätze der Bundeswehr stellt. Allerdings mehren sich die Hinweise, dass
diese Position aufgegeben wird, um eine künftige Regierungsbeteiligung zu
erleichtern. Einer, der die Position vertritt, dass bei wichtigen
Führungsleuten der Linkspartei der konsequente Antimilitarismus schon ad acta
gelegt sei, ist ausgerechnet der CDU-Politiker Willy Wimmer. Gemeinsam mit dem
Hamburger Schauspieler und Gewerkschafter Rolf Becker wird er Oskar Lafontaine
auf der Konferenz die Frage stellen, wie genau dies verhindert werden kann –
aber auch, was passiert, wenn die Linke in dieser Frage kippt. Planmäßig
beginnt die Podiumsdiskussion um 17.30 Uhr.
Ab 19
Uhr, also früher als in den vergangenen Jahren und gleich im Anschluss an die
Podiumsdiskussion, kommt es zum kulturellen Höhepunkt der Konferenz: Zu einem
Konzert mit Dota Kehr, der Kleingeldprinzessin, und ihrem Gitarristen Jan
Rohrbach werden sich die Folkpunkband The Pokes und Gian Paolo »Picchio«
Picchiami, Leadsänger der legendären italienischen Gruppe Banda Bassotti,
gesellen, bevor gegen 20.30 Uhr mit dem gemeinsamen Singen der Internationalen
der offizielle Teil der Konferenz beendet wird.
Seit
Jahren ist die Konferenz ausverkauft. Ab sofort können Eintrittskarten in der
jW-Ladengalerie oder auf der Internetseite der Rosa-Luxemburg-Konferenz gekauft
werden. Wir empfehlen, den Vorverkauf zu nutzen.
Quelle: www.rosa-luxemburg-konferenz.de
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