Donnerstag, 11. Mai 2023




Die Hansestadt Lübeck hat das ehemalige Karstadt-Gebäude „Am Schrangen“ gekauft. „Neben zusätzlichen Schulräumen für die Innenstadt-Gymnasien“, so hieß es auf „HLlive“, „sollen sowohl Pop-up-Geschäfte, Start-ups als auch die Hochschulen in das Gebäude einziehen und insbesondere die unteren Geschosse öffentlich zugänglich bleiben.“ Vor lauter Begeisterung konnte Bürgermeister Lindenau kaum an sich halten: „Die Innenstadt wird in bisher einmaliger Form neu belebt“, stapelte er tief und sprach von der „einmaligen Chance, einen neuen attraktiven Innenstadtmagnet zu entwickeln.“
 
So viel Einmaligkeit auf einem Haufen! Ob er mit dem neuen „Innenstadtmagneten“ Bezug nahm auf erfolglose Vorbilder wie die Leerstände im Haerder-Center oder die Trostlosigkeit der unvermieteten Ladenflächen im Lichthof, der ehemaligen Königspassage? Die immerhin versucht die Stadt zu kaschieren, indem sie dort ein Ladenlokal nach dem anderen anmietet. 
Und vielleicht sollte die Verwaltung den Bürgermeister mal aufklären, was er der Bevölkerung als „attraktiven Innenstadtmagneten“ andient: Pop-up-Geschäfte definiert Wikipedia als „kurzfristige und provisorische Einzelhandelsgeschäfte, die vorübergehend in leerstehenden Geschäftsräumen betrieben werden“. Ein Ramschkonzept, um die Wertigkeit der Hansestadt als Einkaufsstadt zu erhöhen? Der Spaziergang vom Klingenberg über die Breite Straße bis zum Koberg zeigt, dass in der Einkaufszone zwar ab und zu neue Geschäfte entstehen. Doch schon seit Wochen haben wir dort einen stabilen Leerstand von etwa 15 Ladenlokalen.
Und der Bürgermeister kann noch besser: „Zusammen mit den Projektbeteiligten starten wir jetzt mit der Entwicklung des Projektes. Dazu gehört zunächst die Erarbeitung der konkreten Nutzungsbedarfe.“ Das sieht so aus: Man besorgt sich erst mal eine Immobilie. Dann spricht man wegen der Finanzierung eines Umbaus bei seiner Bank vor und erwähnt, das Nutzungskonzept käme irgendwann später.
Nun wird die Lübecker Immobile insgesamt vermarktet, denn bei soviel „Einmaligkeit“ schaut unser visionärer Bürgermeister nicht einmal ins Grundgesetz, wo es in Artikel 15 heißt: „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.“ 
Und auf die Idee, etwas für den sozialen Wohnungsbau zu tun, kommt er schon gar nicht, so als hätten Stadtplanerinnen und -planer nicht schon zu Beginn der Corona-Krise gewarnt, die Zeit teurer Büros und Verkaufsflächen in den Innenstädten sei vorbei und mehr Flexibilität und Fantasie erforderlich, auch eine Belebung der Innenstädte durch Wohnraum.
 
Wilfried Link
 


 


 
 Wilfried Link
Kandidat der DKP zur Bürgerschaftswahl

Dienstag, 9. Mai 2023

Heraus zum 1. Mai in Lübeck!

Am 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterklasse, wurde demonstriert und gefeiert!

So haben Lübecker Genossinnen und Genossen am Demonstrationszug durch die Innenstadt teilgenommen und Flagge gezeigt. Circa 500 Menschen waren mit marschiert. Anschließend wurde bei Kaffee und russischem Zupfkuchen am Informationsstand der DKP vor dem Gewerkschaftshaus am Holstenplatz leidenschaftlich diskutiert, und viele neue Kontakte konnten geknüpft werden. Solidarischen Besuch gab es auch, z.B. von Kommunisten aus Spanien, Italien, der Türkei und sogar aus Chile!