Foto: VVN-BdA Lübeck |
Insgesamt
65 friedensbewegte Menschen protestierten am 24.7. in Lübeck gegen das Massaker
an der palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Streifen.
Zu der
Demonstration und Kundgebung hatten die Lübecker Gruppe der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), die Lübecker Montagsdemonstranten gegen
Atom und Hartz IV, die MLPD, die DKP Lübeck /
Ostholstein, Petra Mück und Pastor Volker Bethge aufgerufen.
Ebenso
wurde Kritik an dem provokativen Raketenbeschuss israelischer Wohngebiete durch
die Hamas geäußert.
Als
Hauptverursacher dieses Krieges wurde die israelische Regierung benannt, die mit ihrer Siedlungspolitik den Palästinensern ihr Land raubt,
ihnen das Existenzrecht in einem eigenen Staat verweigert und sie als Menschen zweiter
Klasse behandelt.
Foto: VVN-BdA Lübeck |
Alle
Redner sprachen sich für die Existenz zweier gleichberechtigter Staaten in
Palästina aus.
Schon
im Aufruf zur Demonstration wurde deutlich gemacht, dass faschistische oder
antisemitische Angriffe gegen Juden nicht geduldet werden. Und es gab auf der
Demonstration auch keine dementsprechenden Versuche.
Die
Demonstranten wehrten sich aber entschieden dagegen, dass in Medien und von der
Bundesregierung die Verurteilung der imperialistischen Politik Israels als
antisemitisch diffamiert wird.
Es bleibt
zu wünschen, dass in Lübeck weit mehr Menschen ihre Empörung über die
Verbrechen an den Palästinensern in Gaza ausdrücken und sich nicht von der
Keule des „Antisemitismus“-Vorwurfs davon abhalten lassen. Damit soll nämlich
auch jede berechtigte Verurteilung der israelischen Politik unterbunden werden.
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Wir dokumentieren an dieser Stelle den Redebeitrag von Bernd Meimberg von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Lübeck Lauenburg anlässlich der Demonstration am 24.7.2014 in Lübeck
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Wir dokumentieren an dieser Stelle den Redebeitrag von Bernd Meimberg von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Lübeck Lauenburg anlässlich der Demonstration am 24.7.2014 in Lübeck
"Schluss mit dem Krieg – Frieden
für Palästinenser und Israelis!
Die Waffen nieder! Verhandeln statt schießen! Das sind
grundsätzliche Forderungen der Friedensbewegung in der BRD!
Die VVN – BdA ist Teil dieser Friedensbewegung. Sie
wurde 1947 von ehemaligen Widerstandskämpfern und Holcausstüberlebenden
gegründet. Zahlreiche Mitglieder sind oder waren jüdischen Glaubens.
Unserer Organisation hat niemals Zweifel am
Existenzrecht des Staates Israel gelassen.
Gleichzeitig stehen wir aber auch – gemäß den UNO–Resolutionen – zu dem Recht
des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat. Beides setzt aber
Verhandlungen und Friedenswillen voraus, nicht Krieg. Im Zuge dieser
Verhandlungen wird am Ende stehen, dass
Israels Existenzrecht auch von der Hamas akzeptiert wird.
Wir sind betroffen und empört, dass Israel wieder
einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Gaza führt.
Zehntausende Kinder sind traumatisiert, 670 Tote und 4040 Menschen verletzt.
Die UN halten die humanitäre Situation in Gaza für nicht mehr haltbar.
Die Menschenrechteskommissarin Navi Pillay warnt vor Kriegsverbrechen
und verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Als Rechtfertigung dient das ebenfalls
völkerrechtswidrige Abschießen von Raketen seitens der radikal islamischen
Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel.
Die Morde an drei israelischen Jugendlichen werden als Begründung missbraucht, obwohl keine
Beweise auf eine Hamastäterschaft vorliegen.
Foto: VVN-BdA Lübeck |
Die gezielten Angriffe auf Wohnungen, Krankenhäuser
und öffentliche Gebäude mit zivilen Toten und Verletzten sind Kriegsverbrechen,
die durch keine Verteidigungssituation gerechtfertigt sind. Sie tragen nicht
zur Sicherheit Israels bei, sondern verschärfen auf dramatische Weise die
katastrophalen Lebensbedingungen der Bevölkerung, die durch die monatelange
Abriegelung des Gaza-Streifens nach den Worten der UNO bereits zu einer „tiefen
Krise der Menschenwürde“ geführt haben.
Die Begründungen für diesen Krieg sind konstruiert.
Dazu möchte ich unseren Friedensfreund den 90 jährigen
Uri Avnery Mitbegründer des israelischen Friedensbündnisses “Gush Shalom“
(Friedensblock) zitieren:
„Man kann versucht sein, den Anfang der Gewaltspirale
auf die Ermordung der drei jungen israelischen Siedler zu verlegen. Aber in
Wirklichkeit hat die Krise, wenn man die globale politische Landschaft
berücksichtigt, mit dem Scheitern der von den USA initiierten
Friedensverhandlungen begonnen.
Es ist offensichtlich, dass die starrsinnige Weigerung
der israelischen Regierung, der
Kolonisierung des Westjordanlands ein
Ende zu machen, dafür die Ursache ist“.
Das ist genau der Punkt. Alle israelischen Regierungen verweigern den
Palästinensern ihr Recht auf ihren Staat. Im Gegenteil, sie haben das
Westjordanland besetzt und treiben den
Siedlungsbau hier voran.
Solidarität mit Israel heißt für mich diese
Regierungen zu kritisieren, dass sie durch ihre gefährliche Politik Frieden und
ein menschenwürdiges Dasein der Palästinenser verhindern und damit ihre eigene
Sicherheit aufs Spiel setzen.
Ich meine, und damit bin ich mit Mosche Zuckermann
Prof. aus Tel Aviv einig, dass wenn die israelischen Regierungen so weiter
machen, das Ende dieses Staates eingeläutet werden könnte. Und das liebe
ZuhörerInnen muss unbedingt verhindert werden.
Kritik an den israelischen Regierungen ist hier in der
BRD nicht willkommen und führt zu irrationalen Reaktionen gegen die Kritiker.
Dabei bringt Kritik den Fortschritt und nicht das Wegschauen und nach dem Mund
einer Regierung reden.
Foto: VVN-BdA Lübeck |
Wir kritisieren die Bundesregierung, die faktisch das
militärische Vorgehen der israelischen Armee sanktioniert, indem die Bundeskanzlerin
- anstatt mäßigend auf die israelische Regierung einzuwirken - der Hamas völlig
undifferenziert die alleinige und ausschließliche Schuld an den Bombardements
der israelischen Luftwaffe gibt. Ja sogar das israelische Bombardement als
„gemäßigt“ bezeichnet. Damit erweist sie
der israelischen Bevölkerung keinen guten Dienst.
Die Bundesregierung soll nicht immer von der
Solidarität mit Israel reden sondern Solidarität beweisen in dem sie ihre
politisches Gewicht nutzt, um auf Israel einzuwirken statt dem Land U-Boote,
die mit Atomraketen bestückbar sind, und andere Waffen zu schenken.
Wir trauern um die Opfer dieses Krieges.
Die VVN-BdA fordert gemeinsam mit den israelischen
Friedenskräften wie z.B. Gusch Shalom
und der bundesdeutschen Friedensbewegung
·
Beendet den Krieg in Gaza!
·
Rückzug der israelischen Armee aus dem
Gazastreifen!
·
Einstellung der Raketenangriffe auf Israel!
·
Für einen gerechten Frieden im Nahen Osten,
der die Rechte der Palästinenser einschließt
·
Aufhebung
der Blockade des Gaza-Streifens.
·
Zweistaatenlösung
auf der Basis der Grenzen von 1967
·
Nahost-Konferenz
für Sicherheit und Zusammenarbeit
·
eindeutige
politische Initiativen zur Beendigung der Blockade des Gazastreifens;
·
internationaler
Druck auf die israelische Regierung, endlich die Vielzahl einschlägiger
UN-Resolutionen anzuerkennen und auf ihrer Basis mit den Vertretungen der
Palästinenser in Verhandlungen einzutreten.
Um mit Willy
Brandt zu schließen:
„Frieden ist
nicht alles - aber alles ist ohne den Frieden nichts!“
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