Bewohner feiern, Foto: Sputnik |
Der Westen und die Befreiung Ostaleppos
Als
US-Präsident George W. Bush nach dem 11. September 2001 seinen lange vor diesem
Datum geplanten »Krieg gegen den Terror« proklamierte, benötigte er
Terroristen. Die fanden sich: Handlanger in Ämtern und Redaktionen sowie die
Söldnerhaufen, die sich als Bodentruppen verdingen. Wer diese Banden besiegt
und z. B. aus Ostaleppo vertreibt, ist folgerichtig ein Verbrecher. Denn die
Mörder sind laut ARD, ZDF, FAZ, Spiegel und tutti quanti »Rebellen«,
»Aufständische« oder gar »Revolutionäre«. Für deren Ziele erwärmen sich
deutsche Redakteure und einige führende Vertreter der deutschen Linkspartei
gern. »Revolutionär« macht sich in der psychologischen Kriegführung gegen die
eigene Bevölkerung einfach besser als »Einflusssphäre«, »Aufteilung«, »Erdöl«,
»Gas« oder »Pipelines«.
Die
Kriegseinheitsfront für CIA-gelenkten »Regime-Change«, die mit dem Sturz des
iranischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh 1953 durch einen
»Volksaufstand« nach 1945 ihren ersten großen Erfolg feiern konnte, hat mit der
Befreiung Ostaleppos Ende 2016 eine ihrer schwersten Niederlagen erlitten. Sie
ist vergleichbar mit der von Nelson Mandela als Wende in der Geschichte Afrikas
bezeichneten, dem Sieg von Angolanern und Kubanern bei Cuito Cuanavale Anfang
1988 über südafrikanische Truppen und die UNITA, deren Hilfsmiliz.
Aleppo-Einwohner kehren nach Befreiung zurück,Foto: Sputnik |
Das,
lässt sich vorhersagen, wird vom imperialistischen Deutschland und von denen,
mit denen es dort für die Zerschlagung des syrischen Staates kämpft,
ebensowenig verziehen werden wie der 8. Mai 1945. Der Kanzlerin bricht nun das
Herz bei Ostaleppo, einer Frau, die 2003 als Oppositionsführerin für die
Bombardierung Bagdads und die Invasion in den Irak eintrat, von der nichts zu
hören war, als Falludscha 2004 von US-Truppen eingeebnet und mit Uranmunition
sowie weißem Phosphor beschossen wurde. Nicht beschwert wird ihr Herz offenbar
auch davon, dass der IS wieder gleichzeitig unter fürsorglicher Begleitung
durch die US-Luftwaffe in Palmyra einrückte.
Nein, der
Krieg in Syrien ist nicht zu Ende, wie die westliche Mainstreampresse seit
Dienstag abend ankündigte. Die Drohung besagt: Das, was den Menschen des
geschundenen Landes wegen des westlichen Kriegswillens noch bevorsteht, muss
einem das Herz brechen. Denn die Mörder in den NATO- und EU-Hauptquartieren
verstehen nur eine Sprache, das hat der Befreiungskampf um Ostaleppo erneut
gezeigt: die der militärischen Niederlage. Alle Anständigen sollten helfen,
ihnen die nächste zu bereiten.
Hoffnung auf Frieden
DKP begrüßt Befreiung Aleppos
Ein
Bürger Aleppos, der heute Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)
ist, und der stellvertretende Vorsitzende der DKP Hans-Peter Brenner sehen im
Vormarsch der syrischen Armee in Aleppo die Chance, dass der Terrorismus
geschwächt werden und Syrien zu Stabilität zurückfinden könnte.
„In den
letzten Tagen habe ich die Hoffnung auf ein Ende des Alptraums erlebt“, sagt
Toto L, Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der in Göttingen
lebt und in Aleppo aufgewachsen ist. In einem Beitrag für das
DKP-Nachrichtenportal news.dkp berichtet er, dass er in einem Youtube-Video
sah, wie sein Cousin auf dem Weg zur Arbeit von einem Terroristen erschossen
wurde. Als Bürger Aleppos begrüßt er den Vormarsch der syrischen Armee gegen
die Terroristen, die die deutschen Medien „Rebellen“ nennen. Er schreibt:
„Diese Freude teile ich mit zehntausenden Bürgern Aleppos, die gestern bis tief
in der Nacht auf den Straßen Aleppos feierten, so als wäre der Krieg vorbei.“
„Die
Befreiung Aleppos von den Terroristen macht Hoffnung auf Frieden“, schätzt
Hans-Peter Brenner, stellvertretender Vorsitzender der DKP, ein. „Erinnern wir
uns: Es waren die NATO-Staaten, die mit ihren offenen und verdeckten
Aggressionen den Raum geschaffen haben, den heute der IS und andere Terroristen
einnehmen. Die USA und die EU, die Türkei und Israel tragen die
Hauptverantwortung dafür, dass in Syrien Krieg herrscht. Sie tragen die
Hauptverantwortung dafür, dass heute in Syrien Menschen hungern und sterben.“
Die Berichterstattung der deutschen Medien sei scheinheilig, sagte Brenner:
„Die Terroristen von Mossul nennen sie Terroristen, die Terroristen von Aleppo
nennen sie Rebellen. Sie verschweigen, dass der russische Einsatz in Syrien dem
Völkerrecht entspricht, weil Russland mit der legitimen syrischen Regierung
zusammenarbeitet. Die imperialistischen Regierungen haben den Krieg angeheizt –
wir kämpfen dafür, dass Deutschland seine Einmischung beendet. Das wäre
wirklich ein Beitrag für Frieden im Nahen Osten.“
Die DKP
fordert ein Ende des Bundeswehreinsatzes in Syrien, sie fordert ebenso ein Ende
der EU-Sanktionen gegen Syrien, die aus ihrer Sicht vor allem das Leid der
Zivilbevölkerung vergrößern. Die DKP-Mitglieder beteiligten sich an den
Aktionen der Friedensbewegung gegen den Krieg in Syrien, zum Beispiel an der
bundesweiten Demonstration am 8. Oktober in Berlin.
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