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Fidel hat gezeigt, dass das scheinbar
Unmögliche realistisch ist
Am 26.
Juli 1953 versuchten 135 schlecht bewaffnete Männer und Frauen, die
Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba zu stürmen. Der Feind war zu gut
ausgerüstet, der Angriff zu schlecht vorbereitet, die Batista-Diktatur noch zu
stark. Der Kopf des Angriffes, der sechsundzwanzigjährige Anwalt Fidel Castro,
beendete seine Verteidigungsrede im folgenden Prozess mit dem Satz: „Verurteilt
mich, es hat keine Bedeutung. Die Geschichte wird mich freisprechen.“ Das
Gericht hat ihn verurteilt. Es hatte keine Bedeutung. Welches Urteil hat die
Geschichte über ihn gefällt?
Es sind
die Menschen, die die Geschichte machen. Die Geschichte sind die 81
Revolutionäre, die Fidel auf die „Granma“ folgten. Sie wussten, dass die
Überfahrt ihr Leben kosten und zum Sturz des Diktators führen konnte. Die
Geschichte ist der Oberst Batista, dessen Terror nicht ausreichte, um Kuba als
Bordell und Casino der USA zu verteidigen. Nur im faschistischen Portugal
konnte er sich vor dem Volk in Sicherheit bringen, das er regiert hatte.
Das Volk,
das sich unter der Führung Fidels ein neues Leben aufbaute, das
imperialistische Invasoren zurückschlug und Ärzte in die Welt schickt, das
nicht nur das Lesen lernte und das Produzieren neuer Impfstoffe, sondern
lernte, die Wirtschaft und die Macht in die eigenen Hände zu nehmen.
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1958
besaßen US-amerikanische Unternehmen 90 Prozent der kubanischen Bergwerke und
50 Prozent des kubanischen Bodens. 70 Prozent der Bauern mussten auf fremdem
Land arbeiten, um zu überleben, während in Havanna 11 500 Prostituierte die
Herren aus dem Norden und ihre einheimischen Verbündeten empfingen.
Zu den
Umständen gehörte, dass jede Bewegung, die Kuba wirklich unabhängig von den
US-amerikanischen Kolonialherren machen wollte, eine Bewegung für die
Enteignung der Großgrundbesitzer und der Monopole sein musste, eine Bewegung
für den planmäßigen Aufbau der eigenen Wirtschaft – eine Bewegung für den
Sozialismus. Zu den Umständen gehörte, dass diese Bewegung ihre stärkste Basis
nicht in den Machtzentren des Regimes, sondern nur im bewaffneten Kampf in den
Bergen aufbauen konnte. Zu den Umständen gehörte, dass die kubanische Revolution
natürliche Partner in den sozialistischen Ländern fand. Die gesellschaftlichen
Widersprüche drängten zum Sozialismus.
Der
kommunistische Philosoph Hans Heinz Holz schrieb: „Die kubanische Revolution
hat ein Stück Geschichte verändert. Und diese kollektive Leistung der Menschen
konzentriert sich im Charisma des Comandante en Jefe, der sie inspiriert und
gestärkt, geleitet und angetrieben hat. Er ist Weltgeschichte.“ Fidel konnte
Weltgeschichte werden, weil er das Programm der Revolution nicht aus schönen Wünschen,
sondern aus den wirklichen Verhältnissen entwickelte. Er hat bewiesen, dass das
scheinbar Unmögliche realistisch ist.
Nun
feiern Reaktionäre in Miami und der künftige US-Präsident den Tod des
Comandante. Der alte US-Präsident, der der antikubanischen Politik die
Filzlatschen überstreifte, gibt nichtssagende Höflichkeiten von sich. Sahra
Wagenknecht und Dietmar Bartsch würdigen Fidel – weisen aber darauf hin, um
sich nicht der Kritik der Ausbeuter und ihrer Medien auszusetzen, dass ihr
Gedenken „nicht unkritisch“ sei.
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Im Hass
der Reaktionäre, in den Phrasen der Opportunisten, in der Trauer des
kubanischen Volkes und der fortschrittlichen Kräfte der Welt zeigt sich das
Urteil, das die Geschichte über Fidel gesprochen hat. Es heißt: Der alte Mann,
der am vergangenen Samstag in Havanna gestorben ist, hat die Zukunft verkörpert
– den Sieg der sozialistischen Revolution.
Fidel
siegt über Reaktion und Ausbeutung auch nach seinem Tod. Lange Jahre hatte die
Reaktion gehofft, dass sein Tod ihre Gelegenheit zur Konterrevolution sein
könnte – auch das hat Fidel durchkreuzt.
Fidel?
Presente!
Aus„UZ – unsere zeit“, vom 2. Dezember 2016
Abschied von einem Befreier, der schon vor seinem Tod zur Legende wurde
Wir senken unsere roten
Banner im Gedenken an Genossen Fidel.“
»Yo soy Fidel!« (Ich bin Fidel!)
Abschied von einem Befreier, der schon vor seinem Tod zur Legende wurde
Hunderttausende
Menschen haben am Dienstagabend, dem 29. November 2016, auf der Plaza de la
Revolución in Havanna mit einer Großkundgebung Abschied von ihrem am Freitag
verstorbenen Comandante en Jefe Fidel Castro genommen.
Auf der
Tribüne unter dem Denkmal des Nationalhelden José Martí saßen zahlreiche
Staats- und Regierungschefs, ranghohe Politiker sowie Vertreter von
Weltreligionen und sozialen Bewegungen.
Nachdem
17 Staatschefs und Regierungsvertreter aus aller Welt das Wirken Fidel Castros
im Namen ihrer Länder gewürdigt hatten, beendete dessen jüngerer Bruder, der
kubanische Präsident Raúl Castro, die Kundgebung nach fast vier Stunden mit dem
Versprechen, dass Kuba den Weg zum Sozialismus konsequent weiterverfolgen
werde.
»Lieber
Fidel«, schloss Raúl Castro vor den Fassaden mit den erleuchteten Porträts der
Guerillaführer Ernesto Che Guevara und Camilo Cienfuegos, »genau hier, wo wir
unserer Siege gedenken, sagen wir dir gemeinsam mit unserem selbstlosen,
kämpferischen und heldenhaften Volk: ¡Hasta la victoria siempre!«
Die
Menschen auf dem Platz der Revolution hatten dies auf ihre Weise zuvor bereits
ähnlich ausgedrückt. Nicaraguas Präsident Daniel Ortega trat an das Mikrofon,
blickte suchend in die Menschenmenge und fragte mit leiser Stimme: »Wo ist
Fidel?« Tausendfach schallte es zurück: »Hier!« Jedesmal, wenn Ortega seine
Frage wiederholte, riefen mehr Menschen »Hier!«, bis schließlich Zehntausende
auf dem Revolutionsplatz skandierten: »Yo soy Fidel!« (Ich bin Fidel!)
Auch die
kämpferische Rede des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro, der an den
von den Comandantes Fidel Castro und Hugo Chávez gemeinsam eingeleiteten
Prozess zur Integration und Einheit der lateinamerikanischen Staaten erinnerte,
wurde später immer wieder von diesem Zwischenruf begleitet. Die Präsidenten
Jacob Zuma aus Südafrika und Hage Geingob aus Namibia betonten, dass Fidel
nicht nur die Geschichte Lateinamerikas, sondern auch die ihres Kontinents
verändert habe. Während die westlichen Nationen in Afrika als Kolonialisten,
Imperialisten und Räuber aufgetreten seien, habe Kuba die afrikanischen Völker
im Kampf für ihre Unabhängigkeit unterstützt.
Evo Morales, Präsident Boliviens:
„Fidel
Castro hat uns ein Erbe des Kampfes für die Vereinigung der Völker hinterlassen
(…) Dass Comandante Fidel Castro uns verlassen tut wirklich weh.“
Nicolás Maduro, Präsident der Bolivarischen
Republik Venezuela:
„Nun ist
es an uns und vor allem an der Jugend, das Beispiel Fidels zu entdecken und
wiederzuentdecken; das Beispiel eines ewig jungen, ewig träumenden, ewigen
Rebellen, der sich keine Minute Ruhe gönnte, der, wie es der bolivarische
Schwur sagt, in den 90 Jahren seines Lebens seiner Seele keine Ruhe und seinem
Arm keine Sekunde Pause gönnte. (…) Ich sage unserem Volk, unserem kubanischen
Brudervolk und den Völkern der Welt: Hier ist das Werk, das wir bewältigen
müssen, und dies tun wir mit Prinzipien, mit Beharrlichkeit, voller Liebe.“
„Ein
Großer ist von uns gegangen. Fidel ist gestorben. Es lebe Kuba. Es lebe
Lateinamerika.“
Wladimir Putin, Präsident der Russischen
Föderation:
„Ich
drücke Ihnen und dem Volk von Kuba mein tiefstes Beileid zum Tod des
Revolutionsführers und Ihres Bruders Fidel Castro aus. Der Name dieses
hervorragenden Politikers gilt zu Recht als Symbol einer Epoche in der jüngsten
Zeitgeschichte. Das von ihm und seinen Mitstreitern aufgebaute freie und
unabhängige Kuba ist zu einem einflussreichen Mitglied der internationalen
Gesellschaft geworden, das viele Länder und Völker begeistert.“
Manuel Vicente, Vize-Präsident Angolas:
„Fidel
ist ein Freund, ein Genosse. Er ist für uns eine unvergessliche Persönlichkeit.
Sein Andenken wird in Angola für immer gewahrt werden.“
George Mavrikos, Generalsekretär des
Weltgewerkschaftsbundes:
„Im Namen
von 92 Millionen Mitglieder des Weltgewerkschaftsbundes möchte ich dem
kubanischen Volk, der CTC (kubanischer Gewerkschaftsbund), dem Staat und der
Partei, der Führung des sozialistischen Kuba, von ganzem Herzen unser tiefstes
Beileid zum Tod des Comandante Fidel aussprechen. Er war eine
Führungspersönlichkeit, die zusammen mit Che und zusammen mit all seinen
Genossen die Imperialisten und ihre Instrumente bekämpft und besiegt hat.“
Blade Nzimande, Generalsekretär der
Südafrikanischen Kommunistischen Partei:
„Fidel
Castro gehörte zu der seltenen Art der bedeutendsten Revolutionäre, die einen
unschätzbaren Beitrag im Kampf für die Emanzipation der Menschheit geleistet
haben.
Die
Geschichte der Menschheit wäre unvollständig ohne den gewaltigen Beitrag des
Genossen Fidel Castro im Kampf um die Freiheit, für eine Gesellschaft ohne
Ausbeutung durch eine Person, eine Gruppe oder ein Land durch eine andere. Die
SACP ist zutiefst betroffen von dem Verlust.
In
unserem Kampf gegen koloniale Unterdrückung, Apartheid, Ausbeutung und für die
Unabhängigkeit des afrikanischen Kontinents haben uns das Volk und die
Regierung Kubas unter Fidel Castros Führung herausragende Solidarität erwiesen.
Die Niederlage der Kräfte der Apartheid Südafrika in Angola, die 1994 den Weg
in die Trennung des Apartheid-Regimes in Südafrika ebnete, wäre nicht ohne die
außergewöhnliche Führung der Kubaner und Genossen Fidel Castro geschehen.
Kubas
Beitrag im Kampf für die Freiheit der Völker unseres Landes, des Südens Afrikas
und des ganzen Kontinents und anderswo wurde ohne Hintergedanken gewährt. Diese
revolutionäre Kultur währt bis zum heutigen Tag, das jüngste Beispiel ist die
ausgezeichnete Arbeit kubanischer Ärzte im Kampf gegen das tödliche Ebola-Virus
auf unserem Kontinent. In Südafrika arbeiten kubanische Ärzte auf dem Lande, wo
es nur wenige einheimische Ärzte gibt, die sich um die Gesundheit der Menschen
kümmern. Etwa 3000 Medizinstudenten aus Südafrika erhalten derzeit eine
Ausbildung in Kuba.
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