Lucas Zeise versucht einen kurzen
Jahresrückblick
Die
Banken der Welt wankten 2008 und Peer Steinbrück, damals Finanzminister einer
Großen Koalition, blickte in den Abgrund. Politisch wurde die Sache mit viel
Geld geflickt. In der Eurokrise zwischen 2010 und 2015 gewöhnte sich das
politische Personal daran, die Vorgaben des Finanzkapitals von einer
Ecofin-Sitzung zur nächsten nur mit Mühe erfüllen zu können. Griechenland wurde
bis zum Bluten gepeinigt. Im Austesten dessen, was ertragen werden kann, erwies
sich die deutsche Regierung mit Schäuble und Merkel als Meister.
Auch in
einer solchen Krise gibt es Gewinner. Das deutsche Monopolkapital zählt bis
jetzt dazu. Verglichen damit sind das No der Italiener zur neoliberalen
Modernisierung ihrer Verfassung und die Abstimmung der Briten gegen den
Verbleib in der EU im vergangenen Jahr kleine Ereignisse. Aber sie haben
gezeigt, dass das System zu bröckeln beginnt.
Vermutlich
ist der Unterschied zwischen dieser alten Politik und der Trumps gering.
Jedenfalls aber werden weder die USA noch gar die EU einen Weg aus der tiefen
Weltwirtschaftskrise finden.
Wenig
überraschend hat die ökonomische Krise die Gefahr eines großen Krieges und die
Häufigkeit von kleineren Kriegen erhöht. In der Regierungszeit Obamas haben die
USA den europäischen Partnern im Nahen Osten und Afrika viel Raum für
aggressives Eigenengament gelassen. Neben den alten Kolonialmächten Britannien
und Frankreich hat Deutschland mit politischem Getöse, mit Waffen und Soldaten
demonstriert, dass es bei der neuen Runde kolonialer Aggression ganz vorn mit
dabei sein will.
Das
vergangene Jahr hat auch gezeigt, dass der imperialistischen Aggression Grenzen
gesetzt werden können. Weder ist es den selbst ernannten „Freunden Syriens“
gelungen, den gewünschten „Regime
Change“ in Damaskus zu erzwingen, noch die Zerschlagung des syrischen Staates
und nicht einmal die letzten Hoffnungen des arabischen Nationalismus.
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