Anlässlich
des 150. Jahrestages der Herausgabe des 1. Bandes von Karl Marx’ Hauptwerk „Das
Kapital“ hat man sich in den Redaktionen verschiedener Medien darüber Gedanken
gemacht, wie es denn möglich sein kann, dass dieses Werk, zumal es keine
leichte Lektüre ist, heute immer noch existiert und sogar gelesen wird.
Die
Antwort darauf ist recht einfach: In diesem Buch – und in den folgenden Bänden
2 und 3 – erläutert Karl Marx die Funktionsweise des Kapitalismus. Er weist zum
Beispiel nach, dass die Grundlage dieser Gesellschaftsordnung auf der
Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht, und er erklärt, dass der
Profit, ohne den ein Kapitalist absolut nichts unternimmt, nicht durch den
Verkauf einer Ware, sondern eben dadurch entsteht, dass sich der Eigentümer der
Produktionsmittel, also der Kapitalist, den Teil der Arbeit aneignet, der vom
Arbeiter geleistet, für den er jedoch nicht bezahlt wird.
Das war
vor 150 Jahren nicht wesentlich anders als heute, nur haben sich heute die
Methoden der Ausbeutung sehr stark verfeinert, ebenso wie die Methoden ihrer
Verschleierung.
Im
Kapitalismus ist buchstäblich alles eine Ware, mit der ein privater Kapitalist
Profit machen kann. Pervers im Vergleich zu den Zeiten des entstehenden
Kapitalismus ist allerdings, dass auch sogenannte „Produkte“, die niemand
produziert und die ihrerseits nichts produzieren, schier unendlichen Profit
einbringen, wie zum Beispiel „Finanzprodukte“.
Noch
perverser ist, dass durch die rücksichtslose kapitalistische Produktion Schritt
für Schritt unsere gesamte Umwelt zerstört wird. Aber es wird nichts
unternommen, um diese Zerstörung aufzuhalten – weil das keinen Profit bringt.
Es gibt
nur ein Konzept gegen diese unheilvolle Entwicklung: Den Besitzenden der
wichtigsten Produktionsmittel muss dieser Besitz genommen werden, damit der
Gewinn aus jeglicher sinnvoller Arbeit nicht privaten Kapitalisten, sondern den
Produzierenden und allen Menschen zugute kommt und der Profit nicht mehr das
Maß aller Dinge ist.
Dafür
stehen die Kommunisten.
Von Uli Brockmeyer
aus „unsere zeit (UZ) – Zeitung der DKP“ vom 22. September 2017
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