J. Heartfield, „Krieg und Leichen - die letzte Hoffnung der Reichen“ |
Deutsche Teilnahme an Syrien-Krieg
Eine
»Allianz der Willigen« unter Führung der USA und Teilnahme der Feudaldiktaturen
am Golf zerstört seit 2011 in einem nicht erklärten Krieg Syrien. Ihr Ziel war
bis jetzt der Regime-Change in Damaskus, als Bodentruppen fungierten von ihr
mit Waffen und Geld unterstützte Mordbanden.
Dieser neokoloniale Feldzug soll
nun mit deutscher Beteiligung und verstärkt fortgesetzt werden. Zur Begründung
werden die Anschläge von Paris angeführt, die von Ankara, Beirut, Tunis oder
auf das russische Passagierflugzeug nicht. Solidarität ist im Westen strikt
selektiv. Dessen Werte besagen, dass Menschenleben nicht gleichen Wert haben.
Opfer in Paris wiegen schwerer als anderswo. Das war am 11. September 2001
nicht anders. Der Unterschied: Erschrecken und Empörung boten damals Anlass,
einen längst beschlossenen Krieg zu beginnen, heute soll der bisher indirekt
geführte vollends aufflammen.
Der
Westen will mit einem noch größeren neokolonialen Knüppel als bisher auf Syrien
eindreschen, die hiesigen Kriegsherren sprechen aber weiterhin sanft.
Allerdings besagt die Formel »Keine Zukunft für Assad«: Welche Staatsführung
die syrische Bevölkerung will, interessiert etwa die Bundeswehr-Entsender in
Berlin nicht die Bohne. So wie George W. Bush 2003 mit Lügen und Gangstersprüchen
seine »Allianz der Willigen« zur Zerschlagung des Irak zusammenstellte – unter
Einschluss aller heutigen osteuropäischen NATO-Staaten, dem »Neuen Europa« –,
zieht auch die jetzige Koalition ohne UN-Mandat Richtung »Sieg«. Der besteht
in: Mehr Tote, mehr Zerstörung, mehr Flüchtlinge.
Entscheidendes
hat sich aber gegenüber 2003 geändert: Russland greift militärisch ein. Die
Erfolge seiner Luftwaffe und die der syrischen Armee im Kampf gegen die vom
Westen aufgerüsteten Blutsäufer ist der Hauptgrund für das Entstehen des neuen
Bündnisses. Die Erklärung von Wien über Syrien war eine vorläufige
Kapitulationsurkunde der USA und ihrer Verbündeten, vom Krieg wollen sie aber
nicht lassen. Der Abschuss des russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei war
eine Probe dessen, was an Attentaten auf Friedensverhandlungen bevorsteht. Zum
Kriegsziel Regime-Change ist hinzugekommen, Moskaus Einfluss zu bekämpfen. Auch
Berlin spielt nun mit dem Weltfrieden.
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