Dienstag, 28. Juni 2016

Am Wochenende auf nach Dortmund zum größten Fest der Linken!

„Das UZ-Pressefest wird ein Treffpunkt für alle, die gegen Krieg und Faschismus aktiv sind. 

Ein Fest der Solidarität für alle, die keinen Frieden mit dem Kapitalismus machen wollen. 

Kraft tanken, mit FreundInnen, Kolleginnen und GenossInnen diskutieren und feiern – das ist das UZ-Pressefest der DKP.“
Patrik Köbele, DKP-Vorsitzender


Das Volksfest liefert drei Tage neben Konzerten sowie Vorträgen und Diskussionsrunden ein Rundumangebot, bei dem Jede und Jeder auf seine Kosten kommt: Kinderfest, Jugendbereich, viele internationale Gäste, kulinarische Spezialitäten aus aller Welt, und vieles, vieles mehr…

»Das Geld in diesem Land ist falsch verteilt«

Party und Politik will das UZ-Pressefest verbinden. Diskutiert wird dort auch über ein Sozialprogramm für die Bevölkerung. Gespräch mit Patrik Köbele

Vom 1. bis zum 3. Juli veranstaltet die DKP-Zeitung „Unsere Zeit“, UZ, erneut ein Pressefest im Dortmunder Revierpark Wischlingen. Aber nur Trinken und Feiern ist Ihnen ja zu wenig, das Fest hat einen politischen Anspruch. Welche Themen werden Sie in den Vordergrund rücken?

Die Angebote umfassen Diskussionen zum Friedenskampf und zur Flüchtlingspolitik, zu geeigneten Strategien im antifaschistischen Kampf sowie zu gewerkschaftlichen Themen und der sozialen Frage. Auf diesem Fest wollen wir Antworten auf die derzeit drängenden Fragen geben. Wir beziehen uns dabei auch auf unser Sofortprogramm, das der DKP-Parteivorstand kürzlich beschlossen hat.

Und, was müsste sofort angegangen werden?

Wir fordern Investitionen in öffentliches Eigentum, also in den sozialen Wohnungsbau und in die Bildung. Der Wohnungsnot in den Großstädten muss mit dem Bau von einer Million Sozialwohnungen in den nächsten fünf Jahren begegnet werden. Für sie muss zudem eine Mietpreisbindung von mindestens 25 Jahren gelten. Auch der Sanierungsstau bei Krankenhäusern und Schulen muss aufgelöst werden. Das wird Investitionen in Höhe von jeweils vier Milliarden Euro erfordern. Weitere sechs Milliarden müssen für den öffentlichen Nahverkehr aufgebracht werden. Zudem fordern wir die Qualifizierung von Erwerbslosen, veranschlagen dafür zwei Milliarden. Die Aufstockung der Ausgaben für das Arbeitslosengeld 2, für die Sozialhilfe und das Wohngeld wird zehn Milliarden in Anspruch nehmen.

Woher soll das Geld kommen?

Foto Bjoern Kietzmann - junge Welt
Wir sind ein reiches Land, Geld ist genug da. Es ist nur vollkommen falsch verteilt. Alleine in diesem Jahr fließen offiziell fast 35 Milliarden Euro in den Rüstungshaushalt. Kriegsministerin Ursula von der Leyen, CDU, ist das aber nicht genug. Sie will in den kommenden 14 Jahren zusätzlich 130 Milliarden Euro für die »Modernisierung« der Bundeswehr ausgeben. Hinzu kommt, dass in der BRD 123 Milliardäre und mehr als eine Million Millionäre leben. Die besitzen ein horrendes Vermögen von 2,4 Billionen Euro. Wir müssen das Geld endlich von oben nach unten umverteilen. Und nicht – wie bisher geschehen – umgekehrt. Umgehend muss der Rüstungsetat um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Und wir wollen eine Millionärssteuer in Form einer jährlichen Vermögensabgabe von zwei Prozent auf alle Vermögen, die größer als eine Million Euro sind. Politisch geht es uns natürlich auch darum, dass Flüchtlinge nicht gegen deutsche Erwerbslose und sozial Deklassierte ausgespielt werden. Daher brauchen wir soziale Investitionsprogramme für alle hier lebenden Menschen.

Nun haben wir von Ihnen viel über Forderungen und deren Kosten gehört. Beim Pressefest werden die Besucher aber nicht nur auf Zahlenkolonnen stoßen, oder?

Es wird über 250 politische und kulturelle Veranstaltungen geben. Wir erwarten viele internationale Gäste aus den Reihen unserer Schwesterparteien und Bündnispartner. Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie politische Aktivisten aus Antifa- und Friedensbewegung werden bei unserem Fest ebenso zugegen sein, zudem eine Vielzahl von Künstlern und Kulturschaffenden. Zu den Höhepunkten unseres Festes zählt sicher das Antikriegsmeeting, dann der Auftritt von Esther Bejarano gemeinsam mit den Rappern von Microphone Mafia und der türkischen Band Grup Yorum.

Mit Grup Yorum verbindet Sie ja bereits eine Geschichte. Am vergangenen Wochenende hat Ihre Partei in Gladbeck eine Kundgebung angemeldet, um der Band einen Auftritt zu ermöglichen. Zuvor hatten die Stadt und der polizeiliche Staatsschutz versucht, das zu verhindern. Gibt es nun wieder Störversuche der Behörden?

Ich hoffe, es gibt sie nicht. Aber offensichtlich reicht der lange Arm des türkischen Despoten Erdogan bis in deutsche Amtsstuben. Erdogan geht mit dem Militär gegen die eigene Bevölkerung vor. Dass die deutsche Bundesregierung mit ihm paktiert, ist absolut inakzeptabel. Wir stehen hingegen an der Seite derjenigen, die für eine Demokratisierung der Türkei kämpfen, und unterstützen das Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes.

Interview: Markus Bernhardt, aus junge Welt vom 23.06.2016

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