Der wahre Hintergrund der medialen Panikmache gegen
Streiks
Ja, wir
alle sind – mehr oder weniger – betroffen von den Folgen der Streiks bei der
Bahn, der Lufthansa, den Kindertagesstätten oder der Post. Sie beinhalten
Unannehmlichkeiten für fast Jede und Jeden im Land. Dennoch liegen sie in
unserem ureigenen Interesse und die medial geschürte Hetze gegen die Streiks nutzt
den Falschen und ist gleichzeitig ein Zeichen ihrer Angst.
Fast Jede
und Jeder der lohnabhängig beschäftigt ist hat in seinem Berufsleben schon
einmal Ungerechtigkeiten, unbezahlte Mehrarbeit und Überstunden (und damit
Ausbeutung), Schikane von Vorgesetzten oder eben einfach zu geringe Bezahlung
erlebt. Dies sind keine situationsbedingten Einzelfälle, sondern die Realität
der heutige Arbeitswelt: Ein stetig wachsender Niedriglohnsektor, zunehmende befristete
Beschäftigung, Leiharbeit und Werkverträge, wachsender Zeit- und Arbeitsdruck.
Hier wird die maximale Ausbeutung des Menschen zum Prinzip, denn es geht nur
noch um Profit.
Immer weniger
Menschen sollen in immer kürzerer Zeit immer mehr leisten. Nicht umsonst
spricht man in mittleren und größeren Unternehmen nicht mehr von „Personalverantwortlichen“
sondern von „Human Resources Managern“. Wörtlich übersetzt aus dem Englischen bedeutet
dies „Vorgesetzte für „Humankapital“, „personelle Mittel“ oder „Arbeitskräftereserven“.
Böse Zungen sprechen auch von „Menschenmaterial“. Allein aus dieser Sprachwahl,
wenn auch fremdsprachlich verschleiert, spricht der wahre Stellenwert von
Menschen im gegenwärtigen kapitalistischen Wirtschaftssystem!
Wenn
einzelne sich dagegen wehren, werden sie direkt oder indirekt mit der großen
Reserve an Arbeitskräften ohne Job erpresst: „Es gibt genug, die gerne Ihren
Job hätten.“ Alleine kann man nur bedingt etwas an seiner Situation verändern. Wenn
aber wie jetzt viele gemeinsam aufstehen und sich zur Wehr setzen, dann wird es
schwierig dies unter den Teppich zu kehren und den Widerstand zu unterdrücken.
Gerade wird für bessere Arbeitsbedingungen, gegen schlechte Bezahlung, gegen zu lange Arbeit, gegen Ausgliederung in Billiglohn-Tochtergesellschaften gestreikt. Ein Albtraum für das Kapital. Gemeinsam stehen Beschäftigte auf und erkämpfen sich ihr Recht.
Das wollen die Mächtigen der Wirtschaft und ihre Gehilfen in Politik und Gesellschaft um jeden Preis verhindern. Es muss verteufelt werden bevor es Schule macht, bevor die Streikenden wirklich ihre Ziele umsetzen, sonst stellen sich nachher noch mehr Menschen die Frage ob sie nicht auch für Ihre Rechte aufstehen sollten. Aus diesem und keinem anderen Grund resultieren die Medienkampagnen gegen die Streiks und sie offenbaren gleichzeitig die Schwäche und die nackte Angst des Kapitals vor diesen Streiks!
Gerade
deshalb ist es wichtig jetzt solidarisch mit allen Streikenden zu sein und sie
zu ermutigen nicht nachzulassen bis sie ihre Ziele erreicht haben. Sie zeigen den
Weg in eine solidarische, bessere Gesellschaft – in der Menschen wieder
gemeinsam für ihre Rechte eintreten. Denn sie belegen deutlich: Diejenigen die
täglich die Arbeit machen haben zur Not die Macht das ganze Land lahm zu legen!
Wenn diese alte Wahrheit wieder von
allen verstanden wird, dann wird es auch für alle wieder leichter zu ihrem
guten Recht zu kommen und die menschenverachtende Vormachtstellung von Profit
und Kapital zu durchbrechen.
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