Pfingsttreffen der SDAJ in Köln: Breite
Unterstützung und volles Programm.
Ein Gespräch mit Paul Rodermund, dem Bundesvorsitzenden
der
Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ)
Die SDAJ
veranstaltet vom 22. bis 25. Mai 2015 das »Festival der Jugend« in
Köln.Bundesweit finden rund um Pfingsten verschiedene Jugendcamps statt. Warum
sollten Jugendliche unbedingt zu Ihnen nach Köln kommen?
Zuerst
einmal: Ja, wir sind Veranstalter, aber insgesamt wird das Festival in diesem
Jahr von wesentlich mehr Organisationen getragen. Wichtigste Partner sind die
Naturfreundejugend NRW und die DKP. Darüber hinaus haben wir 27 weitere
Organisationen gewinnen können, das Festival zu unterstützen: Von der
LandesschülerInnenvertretung NRW bis zur Ver.di-Jugend Bayern, von der
DIDF-Jugend über den SDS bis zur DFG-VK.
Haben Sie
auch in Köln selbst die Werbetrommel gerührt?
Natürlich
haben wir das. Und auch bei vergangenen Festivals haben wir die Erfahrung
gemacht, dass es enorm viele Menschen an die Rheinwiesen zieht, um den
Konzerten zu lauschen oder auch um sich in die Diskussionsrunden einzubringen.
Paul Rodermund |
Im Aufruf
zum Festival ist zu lesen, dass dieses »nicht losgelöst von dem, was in diesem
Land passiert«, stattfindet. Was meinen Sie damit konkret?
Während
unzählige Flüchtlinge vor der Festung Europa ertrinken, werden rechte Kräfte
wie Pegida und AfD vom Staat hofiert. Die bürgerlichen Medien hetzen zum Krieg
gegen Russland, und in der Ukraine kooperieren führende Politiker mit
knallharten Faschisten. Der deutsche Imperialismus formuliert seine
Weltmachtansprüche wieder offensiver und will dazu auch wieder öfter »zu den
Waffen greifen«, wie Bundespräsident Joachim Gauck das sagt.
Die
herrschende Klasse in Deutschland vernetzt sich bei internationalen Treffen,
etwa bei der sogenannten Sicherheitskonferenz (SiKo) in München und dem
bevorstehenden G-7-Gipfel, und feiert ihr Ausbeutersystem bei der Eröffnung der
EZB oder dem Tag der deutschen Einheit. Um eine Gegenmacht aufzubauen, brauchen
wir das auch, also den Erfahrungsaustausch von Aktivisten, das gemeinsame
Feiern von Erfolgen und die Debatte über gemeinsame Kämpfe und Perspektiven.
Wir alle müssen erst die Erfahrung machen, dass wir eben nicht alle individuell
für unsere Situation verantwortlich sind und dass es auch anders geht.
Foto: arbeiterfotografie.com |
Also geht
es fernab von den geplanten Konzerten und Partys auch um inhaltliche
Diskussionen und Bildung?
Genau,
auf dem Festival gibt es nicht nur Party, Sport, Konzerte oder Workshops zu
Improtheater, HipHop oder Graffiti. Es gibt eben auch eine Reihe inhaltlicher
Runden, zum einen analytische zu Themen wie dem IS, Demokratieabbau, Krieg in
der Ukraine oder Faschismus. Aber dann gibt es auch praktische Runden: »Wie
mache ich Politik an meiner Schule?«, zur Ersten Hilfe bei Demos oder zur
Internetsicherheit. Außerdem haben wir Podiumsdiskussionen eingeplant, bei
denen es darum geht, gemeinsam Strategien zu entwickeln, z. B. zum G-7-Gipfel
oder zu klassenkämpferischer Politik im Betrieb.
Welche
Referentinnen und Referenten konnten Sie gewinnen?
Bei mehr
als 60 Programmpunkten vergesse ich bestimmt einiges: Arnold Schölzel
diskutiert zur Frage »Meinst du die Russen wollen Krieg?«, der Journalist Jörg
Kronauer analysiert den IS, Susann Witt-Stahl wird zur Frage »Lügenpresse,
Kulturindustrie und Medienmanipulation« referieren und aus ihrem Sammelband
»Antifa heißt Luftangriff« lesen. Lesungen gibt es auch von Ellen Schernikau
aus Werken ihres Sohns Ronald und von Peter Mertens, dem Vorsitzenden der
Partei der Arbeit in Belgien, aus seinem Bestseller »Wie können sie es wagen?«.
Mit dabei sind auch viele internationale Gäste, z. B. von der Kommunistischen
Jugend Griechenlands. Für die Gewerkschaft kommt u. a. Jonathan Möller aus dem
IG-Metall-Jugendausschuss, und die DGB-Jugend Köln veranstaltet einen Workshop
zu »Deine Rechte in der Ausbildung«. Noch stärker als auf kompetente Referenten
setzen wir aber auf den Austausch der Aktivistinnen und Aktivisten, die die
künftigen Klassenkämpfe führen.
Interview:
Markus Bernhardt in junge
Welt vom 09.05.2015
Mitfahrgelegenheit:
Wer interessiert ist am Festival der Jugend 2015
teilzunehmen und eine Mitfahrgelegenheit aus Lübeck, Ostholstein, Herzogtum-Lauenburg
oder Stormarn benötigt, der kontaktiert die
- SDAJ Lübeck / Südöstliches Holstein über: sdaj.hl-oh@email.de
oder
- DKP Lübeck / Ostholstein über: dkp.hl-oh@email.de
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