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Grafik: Katapult – Magazin für Kartografik und Sozialwissenschaft |
Die
vermeintliche russische Aggression muss künftig mit kargen Mitteln auskommen.
Die Budgetplanung der russischen Regierung sieht bis 2019 stark abgespeckte
Verteidigungsetats vor. Dem westlichen Mainstream hat es darob die Sprache
verschlagen. […]
Wie selbst
das den US-Demokraten nahestehende Onlineportal Salon bemerkte, hat die
Russische Föderation ihre Militärausgaben nicht etwa, wie es sich für einen
Aggressor eigentlich gehört, massiv nach oben geschraubt, sondern für 2017 um
satte 25,5 Prozent gekürzt.
Natürlich
lässt sich relativierend darauf hinweisen, dass die Kürzung lediglich bei etwa
sieben Prozent liegt, rechnet man die Rückzahlung von Verbindlichkeiten an
Unternehmen der Verteidigungsindustrie mit ein. Auch ist der Militäretat der
Russischen Föderation immer noch um 14,4 Prozent höher als noch 2014. Seit 2011
war Moskaus Rüstungsbudget im Schnitt um 19,8 Prozent im Jahr angewachsen.
[…]
Infolge der Kürzungen im Militäretat für 2017 fällt die Russische Föderation,
was den Militäretat anbelangt, weltweit vom vierten auf den achten Rang zurück
und damit unter anderem hinter Indien und Frankreich.
Quelle: RT Deutsch
Dazu drei
Anmerkungen der NachDenkseiten:
Anmerkung
Jens Berger:
… Der komplette russische Militäretat ist
kleiner als die von Trump angekündigte Erhöhung des amerikanischen
Militäretats. Russland gib 48 Milliarden Dollar für sein Militär aus, Trump
will die US-Militärausgaben in diesem Jahr um weitere 54 Milliarden Dollar
erhöhen. Haben Sie eigentlich von diesen Zahlen irgendetwas in den deutschen
Massenmedien mitbekommen? Er handelt sich ja hierbei nicht um eine Randmeldung.
Das Verschweigen dieser Meldung ist für mich die Manipulation des Monats, wenn
nicht sogar schon jetzt die Manipulation des Jahres!
Anmerkung
Paul Schreyer:
Was in der „2 Prozent“-Debatte meist unter den
Tisch fällt: Es wird überhaupt kein inhaltlich vernünftiger Grund dafür
präsentiert, einem Ressort eine feste Quote in Bezug auf das
Bruttoinlandsprodukt zuzuweisen. Schon so zu rechnen, ist eigentlich absurd.
Der taktische Grund liegt wohl darin, dass „2 Prozent“ nach relativ wenig
klingt. Rechnet man es einmal um, entsprechen 2 Prozent des BIP derzeit aber 18
(!) Prozent des Bundeshaushalts. Zum Vergleich: In diesem Jahr werden 11
Prozent des Bundeshaushalts für Verteidigung (bzw. für Krieg) ausgegeben.
Diesen Betrag nahezu verdoppeln zu wollen, was die Regierung ja nun –
verrückterweise – anstrebt, wird sich kaum allein mit Buchhaltungstricks
bewerkstelligen lassen. Dazu muss anderswo im Haushalt massiv gekürzt werden.
Fragt sich nur wo.
Anmerkung
unseres Lesers P.K.:
Mit der avisierten Erhöhung hat die
Bundesrepublik alleine mit dem Rüstungshaushalt von Russland gleichgezogen. Die
Ausgaben der USA, Frankreichs und Großbritanniens sind auch heute schon mehr
als 10 mal so hoch und kommen hinzu. Von wem geht eigentlich die Bedrohung aus?
Was ist nur aus der Brandt‘schen Friedenspartei SPD geworden. Alle
SPD-Abgeordneten haben sich für eine massive Erhöhung des Rüstungshaushalts
ausgesprochen. 100% SPD und 100% Martin Schulz, wie passt das zusammen?
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