Mit einem
wunderschönen Logo haben wir das neue Jahr begrüßt. Die Friedenstaube umrahmt
von Hammer und Sichel, darunter der Schriftzug „Drushba – Freundschaft“.
Wir
beginnen das 100. Jubiläumsjahr der Oktoberrevolution. Mir – Frieden, Arbeiter
und Bauern gemeinsam, für Land, Brot und Arbeit, Schluss mit der Ausbeutung,
Freundschaft und Solidarität aller Ausgebeuteten national und international,
das waren Prinzipien der Revolution.
Das erste
Dekret der revolutionären russischen Regierung war das Dekret über den Frieden.
Die Oktoberrevolution leitete eine neue Epoche in der Geschichte der Menschheit
ein, die Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus.
„Träumer“,
höre ich manche sagen. „Hast du 89/90 vergessen?“ Vielleicht mancher auch etwas
hämisch: „Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und zurück.“ Habe ich nicht
vergessen.
Die Welt
ist nicht gerechter geworden seit 89/90. Das Mittelmeer ist ein riesiger
Friedhof. Die letzte offizielle Zahl, die ich für 2016 hörte, ging von über
5 000 auf der Flucht Ertrunkenen aus. Die EU jagt die Schleuser, also die
kleinen Profiteure, der von EU, NATO und US-Imperialismus verursachten
Katastrophe.
Die
Ausbeutung ist schlimmer geworden seit 89/90. In der Peripherie der EU, vor
allem im Süden, haben immer mehr Menschen zu wenig zum Leben und nur noch ein
Teil davon zu viel zum Sterben. Sozialsysteme werden zerschlagen, das
öffentliche Eigentum den Monopolen und Banken zum Fraß vorgeworfen. Nicht um
mit den Einnahmen Menschen zu retten, sondern um Zinsen für Kredite zu zahlen,
die aufgenommen wurden, um Zinsen für Kredite zu zahlen.
Jeder
Buchhalter weiß, wo es Soll gibt, gibt es Haben. „Wärst du nicht reich, wär ich
nicht arm“, haben leider noch zu wenige verstanden. Erst recht in unserem Land.
Der Armutsbericht: zensiert und trotzdem schockierend. In meiner Heimatstadt
Essen Stadtteile, in denen ich selbst lebe, mit einem Anteil von Kindern in
Armut bis über 70 Prozent – ein Verbrechen.
Hast ja
Recht, höre ich, aber die Revolution steht trotzdem nicht auf der Tagesordnung,
objektiv vielleicht, aber der subjektive Faktor, die Menschen. Das stimmt.
Trotzdem sollten wir an die revolutionäre Linke, die Bolschewiki denken. Die
Jahre vor der Oktoberrevolution waren gekennzeichnet von der bis dahin tiefsten
Niederlage der Arbeiterbewegung. Der erste imperialistische Weltkrieg konnte
nicht verhindert werden, auch weil Teile der Arbeiterbewegung sich auf die
Seite „ihrer“ Herrschenden, „ihres“ Monopolkapitals, „ihres“ Imperialismus
geschlagen hatten. Auch damals hatte man sie mit „Humanität“ gelockt.
Die
Bolschewiki, Karl und Rosa, verfielen sie in Depression? Keineswegs. Es lohnt
sich von den Bolschewiki, von Karl und Rosa, von Fidel, Ernst Thälmann und
vielen tausend anderen zu lernen, wenn wir in dieses Jahr gehen. Nutzen wir die
Unterschriftensammlung für unsere Kandidaturen, um mit den Menschen zu reden
über die Ursachen von Krieg, Flucht und Armut, über die Verursacher von Krieg,
Flucht und Armut und über unsere Alternativen.
Nutzen
wir den Jahresauftakt in Berlin, die Rosa-Luxemburg-Konferenz der „jungen welt“
und die LL-Demo, nutzen wir den Bundestagswahlkampf und machen wir die DKP
bekannt – 100 Prozent Antikriegspartei, 100 Prozent gegen Sozial- und
Demokratieabbau, 100 Prozent für Solidarität.
Bereiten
wir so unsere Veranstaltung zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution am 21.
Oktober in Berlin vor, die wir gemeinsam mit dem „Rotfuchs“ und der SDAJ
durchführen werden.
Die
Alternative der Epoche heißt „Sozialismus oder Barbarei“.
Kämpfen
wir für das Erste.
Von Patrik
Köbele, Parteivorsitzender der DKP
aus „UZ – unsere zeit – Zeitung der DKP“ vom 6. Januar 2017
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