Ist es
wirklich das »Ende der Demokratie«, wenn Barack Obama nach acht Jahren samt
Michelle und den Töchtern das Weiße Haus in Washington verlassen muß?
Glaubt man den Worten des President of the United States (POTUS), seiner First Lady und der vielen Obama-Fans in den Medien, dann sieht die Welt jetzt finsteren Zeiten entgegen.
Glaubt man den Worten des President of the United States (POTUS), seiner First Lady und der vielen Obama-Fans in den Medien, dann sieht die Welt jetzt finsteren Zeiten entgegen.
Die
Nachrichtenagentur dpa veröffentlichte einen ausführlichen Artikel über die
Gefangenen von Guantánamo, deren Zukunft jetzt besonders düster erscheint… Aber
halt. Hatte nicht der smarte Barack O. im Wahlkampf und sogar noch zu Beginn
seiner ersten Amtszeit versprochen, das völkerrechtswidrige Konzentrationslager
auf kubanischem Territorium zu schließen?
Das Ende
der zweiten Präsidentschaft Obamas führt uns besonders kraß vor Augen, wie weit
Worte und Taten des POTUS auseinander liegen. Mindestens so weit wie die Schere
zwischen Arm und Reich, die sich in seinen beiden Amtszeiten immer mehr
geöffnet hat – letztlich wohl einer der wesentlichen Gründe, warum besonders
viele Lohnabhängige bei den Wahlen im November nicht mehr für die »Demokraten«
stimmten, sondern sich für den großmäuligen Milliardär Donald Trump
entschieden.
Unter
Obamas Verantwortung begann das Programm der verstärkten nuklearen Aufrüstung,
»Modernisierung« genannt, und er ist auch einer der Hauptverantwortlichen für
die Verschärfung der Konfrontation mit Rußland, einschließlich des
militärischen Aufmarsches an Rußlands Grenzen, dessen Zeugen wir gegenwärtig
sind. Auch im Verhältnis zu Kuba gab es mehr Worte als Taten, die
Haupthindernisse für normale zwischenstaatliche Beziehungen bestehen weiter.
Foto: "junge Welt" |
Was von
seinem Nachfolger zu erwarten ist, wissen wir noch nicht. Bisher gibt es nur
viele Worte. Ernsthafte Deklarationen wird es wohl erst nach seiner
Inauguration am heutigen Freitag geben. Möglicherweise wird er tatsächlich eine
Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen – immerhin ist er mit
Bauunternehmungen steinreich geworden. Höchstwahrscheinlich wird er große
Unternehmen zwingen, weniger im Ausland zu produzieren, denn er will ja »der
größte Arbeitsplatzbeschaffer sein, den Gott je gesehen hat«. Für uns hier im
alten Europa ist die Frage wichtig, wie er das Verhältnis zu Rußland und China
gestalten wird. Da sind seine Bemerkungen zu angeblichen Hackerangriffen
zunächst nichts weiter als Worte.
Sein
künftiger Außenminister hat erkennen lassen, daß er zum Thema »Regimewechsel«
in Syrien eine andere Position einnimmt als sein Vorgänger. Auch hier wird sich
in den nächsten Wochen und Monaten zeigen, ob sich die Taten den Worten
annähern.
Von Uli
Brockmeyer
aus „Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek“
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