Montag, 28. November 2016

DKP trauert um Fidel Castro

Die Revolution der Gleichheit und der Solidarität lebt

Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), ihre Freundinnen und Freunde und ihre Mitglieder trauern zusammen mit Millionen Menschen auf der Welt um Fidel Castro, den Revolutionsführer Kubas. 

„Die kubanische Revolution hat dank Fidel und der Kommunistischen Partei Kubas eine gesellschaftliche Gleichheit hergestellt, wie sie nur im Sozialismus möglich ist“, sagte Patrik Köbele, der Vorsitzende der DKP, am Samstag. „Das ist der Platz dieser Revolution und Fidel Castros in der Geschichte des 20. Jahrhunderts.“

Die DKP steht auch in diesem Moment an der Seite des kubanischen Volkes, das sie seit ihrer Gründung politisch und in den schwersten Jahren auch materiell unterstützt hat. Unser besonderer Gruß gilt in diesen Tagen der Staatstrauer den Familienangehörigen Fidels, seinem Bruder Raúl Castro und dem ganzen kubanischen Volk.

Köbele hob in einem Brief an die Kommunistische Partei Kubas hervor, dass die DKP „auch bei all jenen ist, die entweder das Privileg hatten Fidel persönlich kennenzulernen oder sich von seinen Ideen haben inspirieren lassen. Hier im alten Europa empfinden wir den gleichen Schmerz und verneigen uns vor diesem großen Genossen und Menschen, der einen Platz in der Geschichte der Menschheit sicher hat.“

Die kubanische Revolution hat mit der Batista-Diktatur und der Unterwürfigkeit unter die Weisungen des US-Imperialismus aufgeräumt. Alle Kubanerinnen und Kubaner, unabhängig von Hautfarbe, gesellschaftlichem Stand, religiösen oder politischen Einstellungen, haben Zugang zu Bildung, Politik und einem Gesundheitssystem, das nicht nur in Lateinamerika seinesgleichen sucht.

Diese Elemente hat Kuba in das 21. Jahrhundert gebracht, vor allem dank der politischen Weitsicht der kubanischen Führung um Fidel und Raúl Castro. Auch nach seiner Erkrankung vor zehn Jahren hat Fidel nicht nachgelassen mit politischen Reflexionen Beiträge für die Aktualisierung des kubanischen Sozialismus zu leisten. Nicht umsonst hat die Kommunistische Partei Kubas auf ihrem Parteitag neben dem Marxismus-Leninismus und dem Gedankengut José Martís auch das Werk Fidel Castros als ihren Leitfaden bezeichnet. Deshalb ist Kuba auch heute noch an der Seite der Unterdrückten der Welt und leistet überall solidarische Hilfe, wo sie nötig ist – unabhängig von der politischen Ausrichtung. Patrik Köbele stellte fest: „Kubas Platz heute bleibt auch ein Platz des Internationalismus. Die Befreiung verschiedener afrikanischer Staaten, aber auch die Unterstützung im medizinischen, humanitären und gesundheitlichen Bereich in unzähligen Regionen der Welt ist ein Akt der Zärtlichkeit unter den Völkern, den die Solidarität darstellt.“

Pressemitteilung des DKP-Parteivorstands, 26. November 2016



Fidels letzte Rede

„Nehmen wir den Marsch auf und perfektionieren alles, was es zu perfektionieren gilt“

Rede des Führers der Revolution Fidel Castro Ruz bei der Abschlusssitzung des 7. Parteitags der Kommunistischen Partei Kubas im Palacio de Convenciones am 19. April 2016, „58. Jahr der Revolution“.

Es stellt eine übermenschliche Anstrengung dar, ein Volk in Zeiten der Krise zu führen. Ohne sie wären Veränderungen unmöglich. Bei einem Treffen wie diesem zu sein, bei dem mehr als tausend Vetreter zusammenkommen, die vom revolutionären Volk selbst ausgewählt wurden, das in sie seine Autorität delegierte, stellt für alle die größte Ehre dar, die ihnen das Leben bietet; hinzu kommt noch das Privilig, Revolutionär zu sein, was das Ergebnis unserer eigenen Bewusstseins ist.

Warum bin ich Sozialist geworden, noch klarer, warum habe ich mich in einen Kommunisten verwandelt? Dieses Wort steht für ein Konzept, das in der Geschichte am meisten verfälscht und verleumdet wurde, und zwar von seiten derer, die das Privileg hatten, die Armen auszubeuten, welche ausgeplündert sind, seit sie aller materiellen Güter beraubt wurden, die durch die Arbeit, das Talent und die menschliche Energie hervorgebracht werden. Seit wann lebt der Mensch in diesem Dilemma im Laufe der unendlich langen Zeit! Ich weiß, dass ihr diese Erklärung nicht benötigt, aber vielleicht einige der Zuhörer.

Ich spreche nur, damit man versteht, das ich weder unwissend, extremistisch oder blind bin noch mir meine Ideologie allein angeeignet habe, indem ich Ökonomie studierte.

Ich hatte keinen Präzeptor, als ich Jura und Politikwissenschaften studierte, in denen diese ein großes Gewicht hat. Natürlich war ich damals ungefähr 20 Jahre und begeisteter Sportler und Bergsteiger. Ohne Präzeptor, der mir beim Studium des Marxismus-Leninismus geholfen hätte. Ich war nichts weiter als ein Theoriker, und natürlich hatte ich damals volles Vertrauen in die Sowjetunion. Das Werk Lenins, das nach 70 Jahren Revolution geschändet wurde. Welch historische Lektion! Man kann sagen, dass nicht weitere 70 Jahre vergehen sollten, damit ein anderes Ereignis wie die Russische Revolution geschieht, damit die Menschheit ein weiteres Beispiel einer grandiosen Sozialen Revolution erlebt, die ein gewaltiger Schritt im Kampf gegen den Kolonialismus und seinen untrennbaren Begleiter, den Imperialismus, bedeutete.

Vielleicht geht jedoch heute die größte Gefahr für die Erde von der zerstörerischen Macht der modernen Waffen aus, die den Frieden auf dem Planeten untergraben und das menschliche Leben auf der Erde unmöglich machen könnte.

Die Gattung würde verschwinden, so wir die Dinosaurier verschwanden, vielleicht würden nach einer Zeit neue intelligente Lebensformen entstehen oder vielleicht wächst die Hitze der Sonne so an, dass alle Planeten des Sonnensystems und deren Satelliten schmelzen, wie zahlreiche Wissenschaftler sagen. Sollten diese Theorien einiger von ihnen wahr sein, von denen wir Laien nichts verstehen, sollte der praktische Mensch mehr erkunden und sich an die Realität anpassen. Wenn die Gattung einen längeren Zeitraum überlebt, werden die zukünftigen Generationen größere Kenntnisse haben als wir, auch wenn sie zunächst ein großes Problem lösen werden müssen. Wie kann man Milliarden von Menschen ernähren, wenn die Wirklichkeit unumgänglich an ihre Grenzen stößt, was das Trinkwasser und die natürlichen Ressourcen angeht, die sie benötigen.

Einige oder vielleicht viele von euch werden sich fragen, wo die Politik in dieser Rede ist. Glaubt mir, ich schäme mich, es zu sagen, aber die Politik ist hier in diesen gemäßigten Worten. Hoffentlich beschäftigen sich viele von uns Menschen mit diesen Realitäten und essen nicht weiter verbotene Äpfel wie in den Tagen von Adam und Eva. Wer wird die dürstenden Völker Afrikas ohne Zugang zu Technologie, ohne Regen, ohne Stauseen, wo es nur unterirdische, von Sand bedeckten Wasserdepots gibt, ernähren? Wir werden sehen, was die Regierungen sagen, die fast alle die Klimaverpflichtungen unterzeichnet haben.

Wir müssen diesen Fragen ständig nachgehen. Und ich will mich hier nicht mehr als unbedingt notwendig ausdehnen.

Bald werde ich 90 Jahre alt sein, das hätte ich nie gedacht, es geschieht nicht als Ergebnis einer Anstrengung, es ist reiner Zufall. Bald wird es mir ergehen, wie allen anderen. Alle kommen wir an die Reihe, aber die Ideen der kubanischen Kommunisten verbleiben als Beweis dafür, dass auf diesem Planeten, wenn man mit Inbrunst und Würde arbeitet, die materiellen und kulturellen Güter produziert werden können, die die Menschen brauchen, und wir müssen unermüdlich kämpfen, um sie zu erhalten. Unseren Brüdern in Lateinamerika und der Welt müssen wir vermitteln, dass das kubanische Volk siegen wird.

Vielleicht ist es das letzte Mal, dass ich in diesem Saal spreche. Ich habe für alle Kandidaten gestimmt, die vom Parteitag zur Wahl aufgestellt wurden, ich bedanke mich für die Einladung und die Ehre, dass ihr mir zugehört habt. Ich beglückwünsche alle, an erster Stelle den Compañero Raúl Castro für seine großartigen Anstrengungen.

Nehmen wir den Marsch auf und perfektionieren wir, was wir perfektionieren müssen, mit größter Loyalität und vereinten Kräften, wie Martí, Maceo und Gómez, im unaufhaltsamen Schritt.

Fidel Castro Ruz

19.04.2016,

7. Parteitag der PCC,

Havanna

Quelle: Granma

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