Erklärung von Patrik Köbele, Vorsitzender der
DKP
Was die
EU, die Troika-Institutionen, die Regierungen der führenden EU-Länder, allen
voran die Bundesregierung mit dem griechischen Volk machen, ist Erpressung der
übelsten Art.
Die
griechische Regierung reagiert nun mit einem Referendum und fordert das Volk
auf, diese Erpressung der Institutionen abzulehnen. Natürlich muss man Nein zu
dieser Erpressung sagen. Es ist aber zu befürchten, dass diese Nein-Stimmen
dann als Zusage zum Sparpaket der griechischen Regierung gewertet werden. Das
wäre nicht minder fragwürdig und genauso abzulehnen. Die Kommunistische Partei
Griechenlands (KKE) nennt das eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
Wer
angesichts dieser Situation immer noch die Illusion von einer möglichen humanen
Umgestaltung der EU schürt, wer , wie Katja Kipping, Frau Merkel auffordert,
alles zu tun, damit Griechenland in der EU und im Euro-Raum bleibt, der
verrichtet letztlich, ob er/sie es will oder nicht, das Geschäft des
Monopolkapitals und bekennt sich zum imperialistischen EU-Projekt. Dies gilt
leider auch für die hilflosen Versuche der griechischen Regierung mit Banken-
und Börsenschließung die Kapitalflucht zu verhindern, obwohl man weiß, dass
Monopolisten und Superreiche ihren Reichtum dem griechischen Staat längst
entzogen haben.
Der
griechischen Ökonomie kann nur ein radikaler Schuldenschnitt und die Abwehr von
„Exportwalzen“ helfen, das aber geht mit der EU nicht. Das kann die EU auch gar
nicht zulassen, weil es den anderen Völkern, die ausgeblutet werden, ein
Beispiel wäre. Auch die herrschende Klasse Griechenlands kann das nicht
zulassen. Sie entfacht das Propagandafeuer von den angeblich notwendigen
Einschnitten, vom „wir müssen sparen, sparen, sparen“.
Wir
solidarisieren uns mit dem griechischen Volk und seinem Kampf gegen das
Spardiktat der EU. Wir weisen die Heuchelei der EU-Politiker und Unterhändler
zurück, die sich über die angebliche Undankbarkeit „der Griechen“ empören und
sagen, nun sei es aber genug und nun sei Schluss mit der ausgestreckten Hand;
ie versuchen, die Arbeiterklasse gegeneinander ausspielen, in dem sie nicht
müde werden zu behaupten, die Steuerzahler Europas müssten für „die Griechen“
zahlen.
Ja, es
ist in der Tat genug! Schluss mit Erpressung und Sparpaketen, für einen radikalen
Schuldenschnitt!
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