Demo gegen Putschversuch in Venezuela (Foto: Arbeiterfotografie.com) |
Offensichtlich plant der US-Imperialismus mit
seiner Marionette Guaido für den kommenden Samstag, den 23. Februar 2019, eine
Provokation und Eskalation der Situation in Venezuela, die die Grundlage für
eine militärische Intervention fremder Truppen in Venezuela bilden soll.
Angeblich
sollen für einige Millionen Dollar "Hilfslieferungen" illegal nach
Venezuela gebracht werden. Wer tatsächlich glaubt, dass die USA den Menschen in
Venezuela helfen wollen, der muss die Aufhebung der Sanktionen gegen Venezuela
fordern, die alleine im Jahr 2018 dem Volk von Venezuela über 40 Milliarden
Dollar geraubt haben.
Wer
ehrliche Hilfe für das Volk von Venezuela will, der sieht diese in den legalen
Hilfslieferungen aus Kuba, Russland und China, die am Wochenende Venezuela
erreichen werden.
Es geht
den USA, der EU, den meisten EU-Staaten, der Bundesrepublik Deutschland und
ihrer Marionette Guaido um das Öl Venezuelas und es geht darum, dass alle
Völker nach ihrer Pfeife tanzen sollen.
- Schieben wir das Trennende beiseite - Solidarität mit der bolivarianischen Revolution, Solidarität mit Venezuela, Solidarität mit dem legitimen Präsidenten Maduro.
- Gehen wir, nicht nur an diesem Wochenende, überall auf die Straße, zeigen wir es gibt ein anderes Deutschland - Hoch die internationale Solidarität!
- Wir rufen die Genossinnen und Genossen der DKP auf, sich überall an diesen Protesten zu beteiligen bzw. diese Proteste zu initiieren.
Vergiftete Hilfe
Putschist will am Samstag „Hilfsgüter“ nach
Venezuela bringen, wenn nötig mit Gewalt
US-Vizepräsident
Mike Pence forderte auf der Sicherheitskonferenz die Europäische Union auf, den
Putschisten „Juan Guaidó als den einzigen rechtmäßigen Präsidenten Venezuelas“
anzuerkennen. Nicolás Maduro, der gewählte Präsident des Landes, sei ein
„Diktator, der kein Recht mehr auf die Macht hat“, so Pence bei seiner Rede am
Samstag.
Hintergrund
der Aufforderung ist nicht nur die Uneinigkeit der EU (Italien hatte die
Zustimmung verweigert und so eine Anerkennung Guaidós durch die EU verhindert),
sondern auch die venezolanische Verfassung. Diese sieht vor, dass ein
„Übergangspräsident“ Neuwahlen ausrufen muss, ein Präsident muss das nicht.
Offensichtlich
ist der Plan der Putschisten nicht aufgegangen. Das Militär hat sich nicht auf
die Seite der Konterrevolution gestellt und Guaidó ist außerstande, die
Vorgaben der Verfassung zu erfüllen. So ruft er auch nicht nach Wahlen, sondern
nach Hilfslieferungen und einer militärischen Intervention der USA.
Bis zum
23. Februar hat der Möchtegernpräsident dem venezolanischen Militär Zeit
gegeben, sich auf seine Seite zu stellen, „um auf der Seite der Verfassung zu
stehen, weil wir berechtigt sind, die humanitäre Hilfe ins Land zu lassen“.
Denn die „Hilfsgüter“ werden laut Guaidó am 23. nach Venezuela kommen, „komme,
was da wolle!“.
Die
kubanische Regierung teilte in einer Erklärung in der vergangenen Woche mit,
sie habe die Ankunft von US-Militäreinheiten auf verschieden Karibik-Flughäfen
nahe Venezuela registriert. Zwischen dem 6. und dem 10. Februar habe es
Transportflüge der US-Airforce zum Flughafen Rafael Miranda auf Puerto Rico,
zum Luftwaffenstützpunkt San Isidor in der Dominikanischen Republik und zu
anderen strategisch günstig gelegenen Karibikinseln gegeben, so die Kubaner in
ihrer Mitteilung.
Auch in
der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta ist ein US-Militärtransportflugzeug vom
Typ C-17 gelandet, das angeblich mit „Hilfsgütern“ beladen ist. Diese sollen
nun am Samstag, „komme, was da wolle“, nach Venezuela gebracht werden. Guaidó
sprach davon, dass seine „Anhänger und Unterstützer“ diese über die Grenze bringen
werden. Woher diese Unterstützer kommen, ließ er offen.
US-Präsident
Trump schloss bei einem Treffen mit Kolumbiens Staatspräsident Iván Duque
erneut eine Militäroperation gegen Venezuela nicht aus. Man schaue sich alle
Optionen an, er spreche aber nicht darüber, so Trump nach dem Treffen. Duque,
der vor dem Besuch in Washington offen gelassen hatte, ob Kolumbien US-Militär
von seiner Seite der Grenze aus gegen Venezuela operieren lassen würde,
äußerte, man müsse eine „deutliche Botschaft“ an Maduro senden, dass die
Blockade von Hilfsgütern ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ sei.
Dass die
USA nicht vor militärischen Einsätzen unter dem Deckmäntelchen des Humanismus
zurückschrecken, sieht man nicht nur in der unrühmlichen jüngeren Geschichte
der USA, sondern man kann es auch konkret an ihren Militärübungen in
Lateinamerika ablesen. Seit 2017 fanden immer wieder Manöver zur „Vorbereitung
humanitärer Hilfseinsätze“ im Umfeld Venezuelas statt, gern auch unter
internationaler und NATO-Beteiligung.
Während
US-Vize Pence sich in München damit rühmte, dass inzwischen „fast 50 Staaten“
Guaidó unterstützen, machten Russland und China deutlich, dass sie nicht dazu
zählen wollen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija
Sacharowa, befürchtet, die USA könnten Bilder von eventuellen gewalttätigen
Auseinandersetzungen bei Guaidós Aktion, die „Hilfsgüter“ über die Grenze zu
bringen, zur Rechtfertigung für eine „humanitäre Intervention“ nutzen.
„Washington ist davon besessen, die legitime Regierung einer souveränen Nation
zu stürzen und die Prinzipien des Völkerrechts zu missachten.“
Die
Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, betonte, dass
China nur die „legitime Regierung Venezuelas“ akzeptiere.
Das
zeigt, genau wie die Reaktion der Vereinten Nationen, dass Guaidó nicht die
Anerkennung hat, die Washington gern behauptet. Wenn überhaupt, kann man davon
sprechen, dass die „weiße Welt“ den Putschisten anerkennt. In der Hoffnung, ein
unliebsames Beispiel für Humanität und soziale Gerechtigkeit loszuwerden und um
Vasallentreue zu den USA zu demonstrieren.
Der
venezolanische Gesundheitsminister Carlos Alvarado teilte mit, dass in der
venezolanischen Hafenstadt La Guaira 933 Tonnen an medizinischen Geräten und
Medikamenten eingetroffen seien. Es handelt sich um eine Hilfslieferung, die
zum größten Teil aus Kuba und China stammt. Neben anderen Ländern hatten sich
auch Russland, die Türkei und Palästina an der Lieferung beteiligt.
Kubas
Präsident Miguel Díaz Canel hat am vergangenen Samstag Venezuelas Präsident
Nicolás Maduro erneut Solidarität zugesichert. Kuba stehe an der Seite der
Bolivarischen Revolution und verteidige die Souveränität Venezuelas.
Weltweit
hatten am vergangenen Wochenende Menschen gegen den Putschversuch Guaidós und
die Einmischung der USA und der EU in die inneren Angelegenheiten Venezuelas
protestiert. In Deutschland kamen unter anderem in Hamburg, Berlin und
Frankfurt Menschen zusammen, um ihre Solidarität mit Venezuela auszudrücken.
Von
Melina Deymann
Aus „unsere zeit (UZ) – Zeitung der DKP“ vom 22. Februar 2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen