Mehr als 8 000 Demonstranten zogen am
vergangenen Samstag unter dem Motto „Die Waffen nieder! Kooperation statt
NATO-Konfrontation! Abrüstung statt Sozialabbau!“ vom Berliner Alexanderplatz
zum Brandenburger Tor.
Nein,
eine Massendemonstration war das noch nicht wieder, aber es war ein guter
Anfang. Da waren sich die Organisatoren und beteiligten Gruppen einig. Seit
langem hatten die Bündnisse Kooperation für den Frieden, Bundesauschuss
Friedensratschlag und die Berliner Friedenskoordination (Friko) zu einer
gemeinsamen Aktion aufgerufen. 150 Organisationen und Gruppen hatten den Aufruf
unterschrieben.
Foto von
Heinz Eckel auf Flickr |
Positiv
gestimmt fuhr auch Jan Meier, Bundesvorsitzender der SDAJ wieder ins
Ruhrgebiet: „Die Demo war ein wichtiges Zeichen gegen die Kriegspolitik von
NATO und Bundesregierung. Mit deutlich mehr TeilnehmerInnen als erwartet haben
wir als SDAJ, gemeinsam mit Linksjugend.solid, DIDF-Jugend, Naturfreundejugend
und SDS, einen lautstarken Jugendblock organisiert, der klar gemacht hat: Wir
wollen weder die Aufrüstung bezahlen, noch in den Kriegen der Bundeswehr unser
Leben riskieren!“ Stark vertreten und lautstark trat zudem die DIDF auf und
auch der DKP-Block konnte sich mit der Losung „Frieden mit Russland“ vorne weg
gut sehen lassen.
Ja, in
Berlin war angesichts der Dringlichkeit, des brennenden Krieges in Syrien, der
zunehmenden NATO-Aggressionen und der Hetze gegen Russland noch Luft nach oben.
Viele fehlten. Die GEW Berlin und vereinzelten ver.di-Kreisverbände machten
unter den UnterstützerInnen des Aufrufs die positive Ausnahme. Entsprechend
waren auf der Demonstration nur wenige Gewerkschaftsfahnen und die gelben
Westen der EVG zu sehen. Von der Partei Die Linke hatten neben dem
Parteivorstand auch viele Kreisverbände unterzeichnet und beim Abschluss sprach
Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. An der Basis war die Mobilisierung aber
offenbar schwach. Auch das kritische Potential von Grünen und Sozialdemokraten
war zu Hause geblieben.
Dennoch:
„Der Anfang ist gemacht. Wir selber können mit unserer Mobilisierung ganz zufrieden
sein, aber darauf können wir uns natürlich nicht ausruhen“, so Patrik Köbele,
Vorsitzender der DKP. „Wir müssen diesen Schwung mitnehmen in die Städte und
vor allem in Betriebe, Universitäten, Schulen und in die Gewerkschaften.“
Wera
Richter
8000 Menschen, die es nicht gibt
Totalausfall: Mediengleichschaltung der
Kriegstreiber
Für alle
Menschen, die den herrschenden Medien keinen Fingerbreit mehr über den Weg
trauen, bot sich am Wochenende erneut ein eindrucksvoller
Anschauungsunterricht: Etwa 150 Organisationen hatten zur großen
Friedensdemonstration nach Berlin aufgerufen. Das Motto lautete „Die Waffen
nieder“. Teilgenommen haben etwa 8.000 Menschen.
Bis zum
späten Samstagabend, den 08.10., sahen sich die Herrschaftsmedien außer Stande,
über dieses Ereignis zu berichten: Totalausfall bei der ZEIT, SPIEGEL-online,
FAZ, SZ, Focus, der 20.00 Uhr-Tagesschau. Auf der ganzen online-site der ARD
fand sich zu dem Ereignis nichts: Pressefreiheit vom Feinsten. Die wichtige
Demonstration hat für sie nicht stattgefunden. Sie wurde ignoriert,
totgeschwiegen.
Unterschlagung
durch Weglassen von Informationen ist Manipulation. Ich nenne das die perfideste Form der
Desinformation. Gegen Lügen, Verdrehungen und Falschmeldungen kann man sich
vielleicht noch wehren, Verantwortliche gegebenenfalls wegen Verleumdung
abmahnen oder verklagen. Die Kriegs- und Propaganda-Akteure in der NATO und
ihrem Berliner Hauptquartier unter Merkel/Steinmeier hingegen sind da schon
weiter. Sie greifen mit ihren Büchsenspannern in den Medien zum letzten Mittel,
dem Verschweigen.
Dieses
Weglassen ist abermals kein Zufall, denn es findet permanent statt. Politische
Ereignisse wie Großdemonstrationen schaden der herrschenden Polit-Formation in
Berlin.
Foto von Heinz Eckel auf Flickr |
Darum sprechen sich politische
Herrschafts-„Eliten“ und Medienmacher miteinander ab. Anders ist das schwarze
Loch zur Friedensdemo in Berlin nicht zu verstehen.
Demgegenüber
wird ein Sprengstoff-Fund auf allen Kanälen zum Großereignis des Tages
hochgejubelt: Terrorverdacht. Ein Terrorverdächtiger ist flüchtig. Das ist die
ständig wiederholte Nummer. Es bleibt dabei: Angstproduktion und Verunsicherung
sind die zentralen Herrschaftsmittel.
…und so
gibt es keinen Zweifel mehr: NATO-Kriegsestablishment, Bundesregierung und
gleichgeschaltete Medien arbeiten Hand in Hand. Kriegstreiber und Organisatoren
des totalen Informationskrieges sind eben die Feinde des Friedens und jeder
Friedensbewegung.
(gekürzt)
von Ullrich F.J. Mies
Quelle: opablog
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