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Mehr als vierzehntausend erinnerten am Sonntag
in Berlin an die ermordeten Gründer der KPD. Großdemonstration mit
antimilitaristischen Forderungen
Trotz
Frosts keine Spur von Starrheit in Berlin: Mehr als zehntausend Menschen
gedachten am Sonntag in der Bundeshauptstadt der ermordeten Gründer der
Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
Eine Großdemonstration zog – trotz Temperaturen um die null Grad – am Morgen
über anderthalb Stunden durch Berlin. Sie endete an der Gedenkstätte der
Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, wo unter anderem auch
Luxemburg und Liebknecht geehrt werden. Traditionell werden im Gedenken hier
rote Nelken niedergelegt.
Auch Linkspartei-Politiker nahmen an der Würdigung der beiden Revolutionäre teil. Gegen 9.30 Uhr legten Mitglieder der Partei- und Fraktionsführung einen Kranz am Grabmal nieder, dabei waren auch die Parteivorsitzenden Bernd Riexinger und Katja Kipping sowie die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch.
Auch Linkspartei-Politiker nahmen an der Würdigung der beiden Revolutionäre teil. Gegen 9.30 Uhr legten Mitglieder der Partei- und Fraktionsführung einen Kranz am Grabmal nieder, dabei waren auch die Parteivorsitzenden Bernd Riexinger und Katja Kipping sowie die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch.
Über
14.000 Personen sollen sich laut Veranstalter an der
Luxemburg-Liebknecht-Demonstration beteiligt haben. Auf Nachfrage von jW
erklärte deren Anmelder Klaus Meinel, es seien noch mehr als im vergangenen
Jahr gewesen. Dabei herrschte unter den Demonstranten eine durchgehend
kämpferische Stimmung – obgleich viele der zu großen Teilen jugendlichen
Teilnehmer die Nacht zuvor genutzt haben dürften, um eine der ebenfalls
traditionell an diesem Termin in Berlin stattfindenden politischen Partys zu
besuchen. Das Wochenende rund um die Rosa-Luxemburg-Konferenz der jungen Welt
am Samstag und die am Tag darauf folgende Ehrung der Ermordeten ist für viele
linke Gruppen und Parteien der politische Jahresauftakt.
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Der
Aufzug gliederte sich in Blöcke, hinter dem Fronttransparent – »Luxemburg,
Liebknecht, Lenin: Niemand ist vergessen! Aufstehen und widersetzen!« – konnte
man zunächst Fahnen diverser Organisationen sehen. Darunter die der Partei Die
Linke oder der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ), aber auch von
Migrantenverbänden wie der wie die DIDF-Jugend. Es folgte eine größere Gruppe
der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD), ein
antifaschistischer Block, dann ein internationalistischer sowie schließlich ein
Jugendblock und einer der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP).
Im Aufruf
zur Demonstration war an die antimilitaristische Haltung von Luxemburg und
Liebknecht erinnert worden. Dort hatte es geheißen: »In ihrem Geiste – nach ihrer
Klarheit und Tatkraft strebend – demonstrieren wir friedlich gegen Kriege und
Ausbeutung, für Menschlichkeit und Internationalismus.«
Die von
der Bundesregierung initiierte Beteiligung deutscher Soldaten am Krieg in
Syrien und der Einsatz von Bundeswehr-Tornados wurden besonders kritisiert. Auf
Transparenten war zu lesen: »Internationale Solidarität heißt Kampf dem
deutschen Imperialismus!« und »Bundeswehr raus aus Syrien«.
Über den
gesamten Tag hinweg kamen Menschen zur Gedenkstätte für Luxemburg und Liebknecht.
Trotz eisigen Regens ehrten auch zur Mittagszeit – nachdem die Demonstration
bereits geendet hatte – Gruppen von Besuchern die Revolutionäre.
Zum
Jahreswechsel 1918/19 hatten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht die
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) gegründet. Wenig später beteiligten
sich beide am Spartakusaufstand. Der Revolutionsversuch wurde blutig
niedergeschlagen. Luxemburg und Liebknecht wurden von rechten Freikorps
gefangengenommen und auf Geheiß des Sozialdemokraten Gustav Noske am 15. Januar
ermordet.
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