Die Zahl
der registrierten Arbeitslosen ist mit 2.931.505 (Februar 2015: 3.017.003) mal
wieder unter die psychologisch und propagandistisch wichtige
Drei-Millionen-Grenze gerutscht, und wird von der sogenannten Bundesagentur für
Arbeit (BA) und deren wassertragender Journaille entsprechend bejubelt.
Das
Frühjahr belebt sich und die Frühindikatoren lassen “auf eine anhaltend gute
Entwicklung schließen”. Alles ist “positiv”, alles “bleibt deutlich
aufwärtsgerichtet”, alles “legte erneut zu” – bis auf die Dinge, die
“saisonbereinigt(!) weiter gesunken” sind.
Auf die offiziellen Zahlen der
Leistungsbezieher, veröffentlicht im BA-Bericht (Tabellen ab S. 48), möchten
die “Qualitätsjournalisten” aber auch weiterhin offensichtlich nicht eingehen.
Verständlich.
–
4.395.910 mußten mit Hartz IV (ALG II) überleben (Februar 2015: 4.371.216).
Zusammen
sind das 5.328.399 ALG-Bezieher im März 2015.
Weitere
1.716.679 Menschen erhielten Sozialgeld (Februar 2015: 1.708.065).
Das sind
zusammen 7.045.078 Leistungsempfänger (Februar 2015: 7.094.848).
Doch
selbst diese Zahl zeigt noch nicht das wahre Ausmaß, denn hinzu kommen noch die
Bezieher von Wohngeld, von Kinderzuschlag oder von Sozialhilfe nach SGB XII,
die ohne diese Leistungen in Hartz IV fallen könnten. Ganz abgesehen davon, daß
im BA-Bericht ständig von Untererfassung, Schätzungen und Hochrechnungen
gefußnotet wird.
Hinzu
kommen laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB) weitere 3,1 bis 4,9 Millionen Leistungsberechtigte, die aber keine
Grundsicherung beantragen. Bis zu fünf Millionen Menschen verzichten also auf
das ihnen zustehende Hartz IV – entweder aus Scham oder weil sie sich das
entwürdigende Prozedere in den sogenannten Jobcentern nicht antun wollen.
Weitere
3.818.384 Menschen waren laut BA-Bericht im März 2015 “unterbeschäftigt” (ohne
Kurzarbeit) (Februar 2015: 3.887.862).
Den
Millionen von Arbeitslosen standen laut BA im März mal gerade 542.049 offene
Arbeitsstellen gegenüber, über deren Qualität sich in vielen Fällen sicherlich
trefflich streiten läßt.
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