Am Samstag,
dem 17. Januar 2015, 19 Jahre nach dem rassistisch motivierten Brandanschlag vom
18.1.1996 auf die Flüchtlingsunterkunft in der Lübecker Hafenstraße mit 10
Todesopfern, setzten über 4.500 Lübeckerinnen und Lübecker unter dem Motto „Refugees
welcome“ ein starkes Zeichen für eine solidarische Willkommenskultur.
Ein
wichtiges Signal - gerade in Zeiten in denen in zahlreichen deutschen Städten seit
Wochen erschreckende Aufmärsche mit klarem rassistischem und anti-islamischem
Hintergrund häufen, die sich gegen Geflüchtete und MigrantInnen richten.
Die
Demonstranten erinnerten auch daran, dass der Mordanschlag von 1996 – wie auch
die Anschläge in Solingen, Mölln und anderen Orten, eingebettet in ein
öffentliches Klima waren, in dem Teile von Politik und Medien die Angst vor „zu
vielen“ schürten.
Daher die
klare Forderung der Initiatoren aus den Fehlern von damals lernen zu müssen:
Einer weiteren Eskalation der Stimmungsmache und des gewalttätigen Rassismus müsse
jetzt ein Riegel vorgeschoben werden. Fast fünftausend Lübeckerinnen und
Lübecker unterstützten dieses Anliegen sowie die Forderungen des aufrufenden Bündnisses
aus Parteien, Verbänden, Organisationen und Einzelpersonen:
● Mit
dieser Demonstration in Lübeck wollen wir ganz bewusst Geflüchtete und
MigrantInnen willkommen heißen! Sie sollen sicher sein: sicher vor Übergriffen,
sicher vor Rassismus, sicher vor Abschiebung.
● Mit
dieser Demonstration wollen wir gemeinsam zeigen, dass Rassismus in Lübeck
keinen Platz hat und wir rassistischer Gewalt und Hetze entgegentreten – egal,
ob es sich um den dumpfen Rassismus der Pegida handelt, den alltäglichen
gesellschaftlichen Rassismus oder den strukturellen, der sich weiterhin in der
Asyl- und Ausländergesetzgebung materialisiert .
● Mit
dieser Demonstration fordern wir, die europäische und deutsche
Flüchtlingspolitik so zu ändern, dass das tausendfache Sterben im Mittelmeer und
an allen europäischen Außengrenzen aufhört.
Man kann sagen dass die Lübecker Demonstration und die Breite des Bündnisses von Kirchen und Gewerkschaften über SPD, Grüne, Flüchtlingsorganisationen, Pro Asyl, Partei die Linke (PdL), MLPD, Interventionistischer Linke, VVN-BdA und DKP ein guter Anfang für eine Diskussionskultur in diese Richtung war.
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