Durch die Einigung der EU-Troika mit der
konservativen Regierung Zyperns, 10 Mrd. Euro aus dem ESM-Rettungsfond
zu erhalten, ist die Tür aufgestoßen für den Angriff gegen die
Werktätigen Zyperns. Denn im Gegenzug zu den Finanzhilfen wird auf sie
ein verordneter sozialer Kahlschlag durch die EU-Troika zukommen. Das
heißt konkret: Lohnkürzungen im öffentlichen Sektor, Rentenabsenkungen,
Kürzungen im Gesundheitsbereich und Privatisierungen.
Die arbeitende Bevölkerung hierzulande bezahlt
mit Steuergeldern die Angriffe gegen ihre zypriotischen Kolleginnen und
Kollegen - und noch mehr: sie finanziert indirekt auch den nächsten
Angriff gegen sich selbst, den die politischen und wirtschaftlichen
Eliten mit der Agenda 2020 auf die Tagesordnung gesetzt haben. So
forderte bspw. der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine Agenda 2020,
weil die "Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter gestärkt werden"
müsse.
Das heißt aber nichts anderes, als dass mit Verweis auf
Lohnabsenkungen, Rentenkürzungen und Privatisierungen in anderen Ländern
wie z.B. Zypern, die Rente mit 70, die Lockerung des Kündigungsschutzes
u.a. soziale Angriffe gegen die Bevölkerung in der BRD durchgesetzt
werden sollen. Das übergeordnete Ziel: Die Profite der deutschen Banken
und Konzerne sichern.
Die EU-Troika konnte sich durchsetzen - aber
Zyperns Werktätige haben schon jetzt Zähne gezeigt. Massenproteste haben
dazu beigetragen, dass die Guthaben von Kleinsparern nicht herangezogen
werden, um die Pleite der zypriotischen Banken zu bezahlen, wie es zu
Beginn der Verhandlungen vorgesehen war. Dieser Abwehrkampf ist
beispielgebend für uns.
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