Sonntag, 14. April 2013

Keine Militärwerbung an Kinder und Jugendliche - Bundeswehr raus aus den Schulen!



Ende März diesen Jahres sorgte ein irrtümlicher Versand von Bundeswehr-Werbung an Kinder unter 17 Jahren bei uns in Ostholstein für einen Eklat. Die Ursache des Versehens soll bei der zivilen Verwaltung liegen.

Das Amt Lensahn als Meldebehörde habe Adressen der Einwohner unter 17 Jahren an die Bundeswehr übermittelt, und nicht jene der Jugendlichen ab 17, räumte der zuständige Büroleiter des Amtes Berichten zufolge ein.

Unter anderem ging die Werbung dadurch auch an erst wenige Wochen alte Babys. Die Thematik zog weite Kreise und empörte die Bevölkerung, die Bundeswehr bedauerte selbstverständlich den Vorfall und das Thema war erledigt.

Was aber weiterhin von der Bundeswehr durchgeführt wird, sind Werbeschreiben an Jugendliche über siebzehn Jahren und sogenannte „Informations-Veranstaltungen“ an Schulen. In solchen „Informations-Veranstaltungen“ soll den Jugendlichen der Dienst in der Armee schmackhaft gemacht werden - in einer Armee eines Krieg führenden Landes!


Immer wieder ist die Bundeswehr an deutschen Schulen präsent und stellt sich als „Traumfabrik“ dar: Jobaussichten, Ausbildung, Studium - neue Männer (und Frauen) braucht das Land. Für Kriege im Sinne der Wirtschaft!

„Neue Männer braucht das Land“ Wirklich?

In zwei Weltkriegen starben Millionen Menschen auf allen Seiten und an allen Fronten: Väter und Mütter, Brüder, Schwestern, Söhne, Töchter und Enkel.

Diese Kriege sind vorbei aber Deutschland führt noch immer Krieg: Im ehemaligen Jugoslawien, in Afghanistan, in Mali, an der türkischen Grenze, auf dem Meer vor Somalia und an anderen Orten.

Es dürfte bekannt sein, dass Soldaten für Ihre „Einsätze“ geschult werden, aber ob Sie die wahren Hintergründe für Deutschlands Kriege kennen, ist äußerst fraglich.
Die wirtschaftlichen Interessen, die Deutschland mit dem Finger am Abzug durchzusetzen hat, werden allerdings nicht nur den Soldaten der Bundeswehr verschwiegen.
Ohnehin bekommen diese im „Auslandseinsatz“ selten etwas anderes als die BILD zu lesen.

Der Kampf gegen islamistischen Terror dient oft genug als Vorwand für neue Einsätze, aktuellstes Beispiel ist der Kampf gegen „Islamisten“ in Mali. Nebenbei (oder hauptsächlich?) haben französische und andere ausländische Anleger großes Interesse an den malischen Goldvorkommen in der französischen Ex-Kolonie. Die Bundeswehr unterstützt diesen neuen französischen Kolonialkrieg hierbei mit Transportflugzeugen und Ausbildern. Mit humanitärer Hilfe hat das nichts zu tun. In Kabul schießen sie jetzt auf die Strasse, vor zehn Jahren standen hier noch Hochhäuser. Ein großer Erfolg für den Einsatz deutscher Soldaten.

Fotocollage John Heartfield: „Krieg und Leichen - die letzte Hoffnung der Reichen“_1932

Die neue Strategie der Bundeswehr hat weitere Auslandseinsätze zum Ziel, überall dort wo die wirtschaftlichen und geo- politischen Interessen des deutschen Großkapitals gefährdet sein könnten. Das hat nichts mit sogenannten “humanitären” Militäreinsätzen zu tun. Die Bundeswehr ist ein Mittel, mit dem der BRD-Imperialismus zur Weltmacht aufsteigen will.

Für diese Vorhaben braucht die Bundeswehr andere Jugendliche – einen neuen “Kämpfertyp, für den Töten und Getötet werden" keine Fremdwörter sind.
Neonazis und Jugendliche mit rechtsextremem Weltbild fühlen sich von der Bundeswehr verstärkt angezogen. Die aufgedeckten Skandale innerhalb der Bundeswehr sind keine Einzelfälle, sondern zeigen nur, welches Gedankengut bei Soldaten und Offizieren vorherrscht.

Mit den Einsätzen der Bundeswehr sollen also für das Kapital wirtschaftlich relevante Handelswege freigekämpft werden (Horn von Afrika vor Somalia), abhängige Länder geschaffen, Wirtschaftsräume für deutsche Firmen erschlossen und zerstörte (auch von der Bundeswehr zerbombte) Städte und Infrastrukturen mit deutschem Kapital wieder aufgebaut werden. Wer da abkassiert, ist klar.

Die Anschaffung von 180 Eurofightern kostete den deutschen Steuerzahler seinerzeit 33 Milliarden Deutsche Mark, umgerechnet fast 17 Milliarden Euro. Gewaltige Mengen Geld, welches deutlich sinnvoller in Schulen, Universitäten, Kindergärten oder Kunst und Kultur hätte investiert werden können – wichtige Bestandteile des Allgemeinwohls, die in unserem Land bei Weitem zu kurz kommen.

Die Bundeswehr- Deine Zukunft? Wehrt euch!
An allen Fronten und in aller Welt werden Soldaten verheizt für die imperialistischen Interessen des deutschen Kapitals.

Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt und Krieg! Es gibt keinen „sauberen Krieg“ und es gibt immer Opfer unter den Friedlichen und Unschuldigen.

Wir Kommunisten verurteilen jegliche Werbung für Militär und Krieg und sind entsetzt darüber, dass ausgerechnet die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft hier eingefangen werden sollen.

Unsere Meinung zur Bundeswehr-Propaganda an deutschen Schulen: Wenn die Bundeswehr in die Schule kommt, darf mein Kind diesen Tag schwänzen.

Ungehorsam im Zeichen des Friedens und der Solidarität mit den unterdrückten Völkern! Eine Welt der Gleichberechtigung kann nur friedlich erkämpft werden!

Der Finger am Abzug ist keine Demokratie, sondern bitterste Vergewaltigung der Menschenrechte!

Keine Kommentare: