Gemeinsam kämpfen für unser Recht auf Frieden,
Arbeit, Bildung und bezahlbaren Wohnraum!
Gleiche Rechte für alle – unabhängig von der
Herkunft!
Stoppt den sozialen Kahlschlag und den Abbau
demokratischer Rechte!
In
unserem Land wird Krieg nach innen geführt. Die Ergebnisse sind Armut und
Umverteilung zu Gunsten der Reichen, der Konzerne und Banken. Die Waffen sind
Arbeitslosigkeit, das Hartz-System, Leiharbeit, Werkverträge,
Wohnungsknappheit, Verschuldung der Kommunen und Privatisierung.
Wir
brauchen den gemeinsamen Kampf für soziale Rechte und gegen die zerstörerische
Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Arbeit ist genug da.
Der öffentliche Nahverkehr muss ausgebaut
werden. Privatisierungen müssen rückgängig gemacht werden.
Altersarmut und Arm
trotz Arbeit – das muss aufhören! Wir fordern das Verbot von Leiharbeit und
Werkverträgen, einen Mindestlohn von sofort 12 Euro, die Abschaffung der
zeitlichen Begrenzung des Arbeitslosengelds (ALG 1), die sofortige Erhöhung des
Rentenniveaus auf 53 Prozent und die Abschaffung des Hartz-Systems. Immer mehr
Menschen haben keine Arbeit oder werden in Minijobs und prekäre Beschäftigung
gedrängt. Diejenigen, die noch im sogenannten Normalarbeitsverhältnis stehen,
werden gezwungen immer länger zu arbeiten und häufen Überstunden ohne Ende an.
Das Renteneintrittsalter wird hochgesetzt. Wir brauchen die Verkürzung der
Lebens- und der allgemeinen Wochenarbeitszeit. Wir brauchen die Verkürzung auf
30 Stunden in der Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Dafür brauchen
wir erfolgreiche Kämpfe um Arbeitszeitverkürzung, um damit eine Bewegung für
die gesetzliche Verankerung der 35-Stunden-Woche anzustoßen.
Die Deutsche Kommunistische Partei
(DKP) fordert:
A. Sofortige Investitionen in öffentliches
Eigentum
1. Bau von
einer Million Sozialwohnungen in den nächsten fünf Jahren mit einer
Mietpreisbindung von mindestens 25 Jahren.
2.
Sofortige Einführung eines Zweckentfremdungs- und Leerstandsverbots für
Wohnraum.
3. Neubau
von 2000 Schulen, 1000 Jugendzentren und 1000 Kindertagesstätten
4.
Ein Investitionsprogramm zur Beseitigung des Sanierungsstaus bei Krankenhäusern in
Höhe von 4 Milliarden Euro, bei Schulen in Höhe von 4 Milliarden Euro, im
Öffentlichen Nahverkehr Höhe von 6 Milliarden Euro.
B. Schaffung von Arbeitsplätzen
Mit den
genannten Bau- und Sanierungsprogrammen werden – vor allem im Bau und in
baunahen Gewerben – dauerhaft etwa 100.000 Arbeitsplätze geschaffen.
- Wir fordern die Einstellung von 20.000 zusätzlichen LehrerInnen.
- Wir fordern die Einstellung von 10.000 zusätzlichen ErzieherInnen.
- Wir fordern die Schaffung der 162.000 Stellen, die in den Krankenhäusern fehlen.
- Wir fordern die Einstellung von 10.000 zusätzlichen SozialarbeiterInnen.
C. Verbesserung sozialer Leistungen
Wir
fordern die Aufstockung der Ausgaben für die berufliche Qualifizierung von
Arbeitslosen, für Umschulungen etc. um 2 Milliarden Euro pro Jahr. Wir fordern
die Aufstockung der Ausgaben für ALG 2, Sozialhilfe, Wohngeld etc. um 10
Milliarden Euro.
Geld ist
genug da. Es fließt in die Rüstung. In diesem Jahr beträgt der Rüstungshaushalt
offiziell fast 35 Milliarden Euro. Kriegsministerin von der Leyen will in den
kommenden 14 Jahren zusätzlich 130 Milliarden Euro für die „Modernisierung“ der
Bundeswehr ausgeben. Die Rüstungsindustrie exportierte 2015 laut
Wirtschaftsministerium Waffen im Wert von 12,81 Milliarden Euro.
Geld ist
genug da. Es wird spekulativ gehortet von Reichen und Superreichen. In
Deutschland leben 123 Milliardäre und mehr als eine Million Millionäre. Sie
besitzen ein Vermögen von 2,4 Billionen Euro. Dieses Geld muss umverteilt
werden.
Die Deutsche Kommunistische Partei
(DKP) fordert:
- Die sofortige Reduzierung des Rüstungsetats um 20 Prozent und die fortlaufende Reduktion um 10 Prozent jährlich
- Die Rücknahme der Hochrüstungspläne von Kriegsministerin von der Leyen (CDU)
- Den sofortigen Stopp aller Auslandseinsätze der Bundeswehr
- Den Stopp aller Rüstungsexporte und die Beschlagnahme aller Gewinne der Rüstungsindustrie
- Die Einführung einer Millionärssteuer in Form einer jährlichen Vermögensabgabe von 2 Prozent auf alle Vermögen größer als 1 Million Euro
- Die Erhöhung der Spitzensteuer auf Kapitalerträge und Erträge der Unternehmen
Wir lassen uns nicht spalten!
In einer
Situation, in der immer mehr Menschen berechtigte Angst vor dem sozialen
Abstieg haben, wird Hass gegen Flüchtlinge geschürt. Die Botschaft der
Bundesregierung lautet: Ihr müsst den Gürtel enger schnallen und verzichten.
Denn die Mehrkosten für die Flüchtlinge werden vor allem aus den Etats für
Arbeit, Bildung und Soziales bezahlt. Fast nebenbei hat die große Koalition die
Diskussion über den angeblich nicht zu bewältigenden Ansturm von Flüchtlingen
genutzt, um das Asylrecht zu verschärfen. Kriegsgebiete werden zu sicheren
Herkunftsländern erklärt, der Familiennachzug ist nahezu unmöglich geworden,
Sammelabschiebungen stehen auf der Tagesordnung.
Die
Bundesregierung schürt damit eine fremdenfeindliche und nationalistische
Stimmung im Land, die sich in fast täglichen Übergriffen auf Flüchtlinge und
ihre Unterkünfte und Wahlerfolgen der „Alternative für Deutschland“
niederschlägt.
Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) hatte Ende 2015 die Grenzen für Geflüchtete geöffnet und
sich als Helferin der Armen feiern lassen. Ihre Politik war allerdings
keinesfalls im Interesse der Menschen, die gezwungen sind ihre Heimat zu
verlassen, sondern im Interesse der Banken und Konzerne. Den deutschen
Unternehmen kommt der Zuwachs an Arbeitskräften wie gerufen. Sie sparen
Ausbildungskosten, bekommen billige Arbeitskräfte und verschärfen die
Konkurrenz.
Es ist
eine alte Methode, die ArbeiterInnen gegeneinander auszuspielen. Nach der Entrechtung
von Erwerbslosen durch die Agenda 2010 und das Hartz-System werden nun die
Flüchtlinge als Lohndrücker missbraucht. Der lächerlich geringe Mindestlohn
soll gekippt und Tarifforderungen mit dem Hinweis auf die Kosten für
Flüchtlinge abgewehrt werden. Die Ausbeutung der gesamten Arbeiterklasse wird
weiter vorangetrieben.
Auch
Immobilienbesitzer und -spekulanten profitieren von den Flüchtlingen. Längst
und unabhängig von den Flüchtlingen haben wir es in Großstädten mit Wohnungsnot
zu tun. Der soziale Wohnungsbau wurde eingestellt, weil er zu wenig Profite
bringt. Gebaut und schnell verdient wird im Luxussegment. Natürlich verschärft
neuer Bedarf jetzt die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt. Weil am Privateigentum
nicht gerüttelt wird, stehen Gebäude dauerhaft leer, die kurzfristig der
Bekämpfung der Wohnungsnot dienen könnten. Das Unterbringen von Flüchtlingen –
nur wenige in Wohnungen, die meisten in Turnhallen oder Zeltstädten – wird auf
die Kommunen und damit auf die Bürgerinnen und Bürger abgewälzt.
Die
deutsche Exportwirtschaft profitiert von offenen Grenzen für Waren und
Dienstleistungen. Das sind die wahren Gründe für die „offenen Grenzen“ von
Angela Merkel. Die Ängste vieler Menschen vor Arbeitsplatz- oder
Wohnungsverlust, vor sozialem Abstieg sind real. Verursacher sind aber eben
nicht Flüchtlinge, die zu uns kommen, sondern Banken und Konzerne und die in
ihren Diensten stehende Bundesregierung. Wir lassen uns nicht spalten!
Krieg ist die Fluchtursache Nummer Eins. Unser
Land führt Krieg nach außen.
Gezielt
lenkt die Bundesregierung davon ab, dass Kriege die Fluchtursache Nummer Eins
sind. Kriege, die die Politiker von CDU/CSU, SPD und Grünen regelmäßig
ermöglichen und damit den Banken und Konzernen ihre Profite sichern.
Afghanistan, Syrien, Libyen, Mali – Kriege, wohin man blickt. Die deutsche
Bundeswehr ist in aller Regel und zum Teil führend dabei.
Deutschland
ist seit der Beteiligung am NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999 in
permanentem Kriegseinsatz. Millionen Menschen ermordet, verstümmelt, ihre
Lebensgrundlagen zerstört, auf der Flucht. Doch die Kriegsgefahr wächst weiter.
Der
Hauptaggressor sind die USA und das von ihr geführte Kriegsbündnis NATO, in dem
auch Deutschland seine Rolle spielt. Der Imperialismus rückt auf Russland und
China vor, will sie einkreisen, um seine Vorherrschaft zu wahren. Damit wächst
die Gefahr der Eskalation zum Flächenbrand bis hin zum Atomkrieg.
Denen,
die die Kriege führen und an ihnen verdienen, geht es nicht um die Menschen, um
ihre Rechte und ihre Freiheit. Es geht um Ressourcen und Rohstoffe, um
Transportwege, Einflusssphären und Stützpunkte. An Kriegen, Umweltkatastrophen,
Zerstörung der Lebensgrundlagen verdienen Banken, Rüstungs- und Großkonzerne.
Sie nehmen humanitäre Katastrophen und die Zerstörung der Umwelt in Kauf, weil
ihnen Profite zum Beispiel durch Rüstungsexporte wichtiger sind.
All das
zwingt Menschen zur Flucht. Wer sich mit Flüchtlingen solidarisiert, ihnen
helfen will und sich den Rassisten in den Weg stellt, muss auch NEIN sagen zum
Krieg, muss Aufstehen gegen Militarisierung und Krieg!
Schluss mit Ausbeutung und Krieg! Gemeinsam
kämpfen!
Die
Verursacher und Profiteure von Arbeitslosigkeit, Ausbeutung und Armut in diesem
Land, von Krieg und Zerstörung in fremden Ländern und von Flucht sind die
Banken und Konzerne und die ihnen dienenden Regierungsparteien. Sie stehen auf
der einen Seite der Barrikade.
Ihnen
gegenüber stehen die Ausgebeuteten – egal welcher Herkunft. Die Umverteilung
von oben nach unten muss erkämpft werden. Freiwillig werden die Reichen, die
Banken und (Rüstungs-)Konzerne nichts hergeben.
Wir
brauchen eine starke und kämpferische Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, die
Kolleginnen und Kollegen in den Kampf um ihre Rechte führt.
Die
Kriege in Afghanistan und Syrien, die Kriegseinsätze der Bundeswehr müssen
beendet werden. Wir fordern die Auflösung der Bundeswehr und die des
Kriegsbündnisses NATO.
Deutschland
muss raus aus der NATO. Wir setzen uns für den Abzug der US-Atomwaffen,
Flugzeuge und Drohnen von deutschem Boden und die Schließung der US- und
NATO-Basen ein.
Wir
kämpfen gegen Rüstungsexporte, Rüstungsausgaben und Rüstungsproduktion. Die
Umwandlung von Rüstungsproduktion in zivile Produktion ist möglich und sichert
Arbeitsplätze.
Wir sagen
Nein zum Bundeswehreinsatz im Innern.
Freiwillig
werden die Kriegstreiber auf der Jagd nach Rohstoffen, Absatzmärkten und
Einflusssphären nicht nachlassen. Wir brauchen eine starke Friedensbewegung,
und darin eine aktive Arbeiterbewegung, die den Kriegstreibern in den Arm
fällt.
Der Kampf
gegen Ausbeutung und Krieg, das geht nur gemeinsam: In gemeinsamen Kämpfen von
GewerkschafterInnen, ArbeiterInnen, Angestellten, Erwerbslosen, RentnerInnen,
Auszubildenden, Studierenden, SchülerInnen, MigrantInnen und Geflüchteten!
Uns interessieren nicht Hautfarbe und Herkunft,
uns interessiert die Zugehörigkeit zur Klasse.
Beschlossen auf der 3. Tagung des
Parteivorstandes der DKP
am 23./24. April 2016 in Hannover
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