Vor 23 Jahren, 1996 wurden in Lübeck bei einem
Brandanschlag in der Hafenstraße 10 Menschen von Neonazis ermordet, 7 davon
waren Kinder. 38 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Dieser Brandanschlag
mahnt uns!
In vielen
Staaten Europas und auf der ganzen Welt erstarken Rassismus und Faschismus,
extrem Rechte kommen in die Parlamente und an die Macht. In den letzten Jahren
hat sich ein Teil der Gesellschaft dazu entschieden, mit Neonazis und extrem
Rechten aus den Parlamenten aufzumarschieren, gegen sogenannte „Ausländer“,
oder eine imaginierte „Überfremdung“.
Für viele ist dies im Alltag nicht
erlebbar, für andere schon am eigenen Leib spürbar und hat existentiellen
Einfluss auf ihr Leben. Anspucken im Bus, Angriffe auf der Straße und Anschläge
auf Geflüchtetenunterkünfte, struktureller Rassismus in Schulen, bei Polizei
und Behörden gehören für viele hier lebende Menschen zur Normalität, auch in
unserer Stadt.
Das zeigen die erschreckenden Recherchen zu deutschlandweiten Terrornetzwerken,
die tief in staatliche Strukturen hineinreichen, und die bereits Internierungs-
und Liquidierungslager für politische Gegner_innen planen. Diese Gewaltfantasien
werden bereits vorbereitet und die Tat umgesetzt, wie von der 2018 aufgedeckten
Terrorgruppe „Revolution Chemnitz“.
Parallel schränkt der Staat das ohnehin
schon ausgehöhlte Asylrecht weiter ein und schiebt Menschen in Kriegsgebiete
ab. Auch wurden die Neonazis, die das Haus 1996 anzündeten bis heute nicht
verurteilt, auf staatliche Strukturen können und werden wir uns nicht
verlassen.
Das muss
uns wachrütteln und zeigt: „Unpolitisch sein heißt politisch sein, ohne es zu
merken“ (Rosa Luxemburg). Wir werden nicht wegschauen und schweigen und damit
die Rechten ermutigen weiter ihren Hass zu verbreiten. Denn auch in diesen
schwierigen Zeiten wissen wir: Es gibt auch den anderen Teil der Gesellschaft!
Dieser andere Teil der Gesellschaft ist entschlossen, sich mit #wirsindmehr,
der Seebrücke-Bewegung, We’llcome united und vielfältigen antifaschistischen
Bewegungen und Aktionen an die Seite der Menschen zu stellen, die das Erstarken
Rechter jetzt bereits am meisten zu spüren bekommen.
In diesen
schwierigen und unsicheren Zeiten entschließen wir uns, trotz des Gefühls der
Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit, uns nicht der Spaltung zu unterwerfen und nach
unten zu treten, sondern entscheiden uns für die Solidarität. Diese
Verhältnisse sind von Menschen gestaltet und damit auch von uns veränderbar!
Zusammen, solidarisch für eine Zukunft für alle, die hier leben und die
hierherkommen.
Die Toten
aus der Hafenstraße mahnen uns, dies nicht zu vergessen, zu gedenken und
anzuklagen und klare Kante zu zeigen gegen ein völkisches Menschenbild. Sie
mahnen uns für eine solidarische, egalitäre und freie Gesellschaft einzustehen
und zu streiten.
In Lübeck
gibt es keinen Platz für Rassismus und rechte Hetze!
Wir
bleiben solidarisch mit allen Geflüchteten und heißen sie willkommen!
Wir
fordern das bedingungslose Recht auf Asyl, sichere Fluchtwege und
menschenwürdige Unterbringung für Geflüchtete!
Es ist
der Rassismus, der getötet hat und heute noch tötet!
Kommt Alle zur Gedenk-Demonstration:
19. Januar 2019, 13.00 Uhr,
Konrad-Adenauer-Platz (Hbf), Lübeck
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