Unsere Oligarchen Schaeffler (l.), Klatten und Quandt bereichern sich schamlos |
Jedes fünfte Kind von Armut betroffen.
Die
Bundesrepublik zählt zu den Industrienationen, in denen die Ungleichheit am
größten ist. Das reichste eine Prozent der Kapitalisten verfügt hierzulande
über soviel Vermögen wie die ärmsten 87 Prozent der Lohnabhängigen. Das geht
aus einem Bericht zur sozialen Ungleichheit der Organisation Oxfam hervor.
Im
vergangenen Jahr konnten die Multimilliardäre in der BRD förmlich im Schampus
baden, denn laut Bericht ist es ihnen gelungen, ihren Reichtum um 20 Prozent zu
steigern. Geschmiert liefen ihre Geschäfte dank der freundlichen Hilfe der
Bundesregierung.
Beim Amtsantritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) 2005 hatten die Hochvermögenden in Deutschland Bargeld, Einlagen, Wertpapiere und Forderungen an Versicherungen im Wert von rund vier Billionen Euro angehäuft. 14 Jahre später hat es die Bundesregierung geschafft, das Geldvermögen der »privaten Haushalte« auf mehr als sechs Billionen Euro zu steigern – das Bruttoinlandsprodukt der BRD umfasste 2018 lediglich 3,3 Billionen Euro.
Möglich wurde das deshalb, weil Deutschland das Eldorado für Kapitalisten ist. Das Erbe von Konzernchefs wird auf Minderjährige übertragen, um den Besitz am Fiskus vorbeizuschleusen. Eine Vermögenssteuer wird seit 1997 nicht mehr erhoben.
Beim Amtsantritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) 2005 hatten die Hochvermögenden in Deutschland Bargeld, Einlagen, Wertpapiere und Forderungen an Versicherungen im Wert von rund vier Billionen Euro angehäuft. 14 Jahre später hat es die Bundesregierung geschafft, das Geldvermögen der »privaten Haushalte« auf mehr als sechs Billionen Euro zu steigern – das Bruttoinlandsprodukt der BRD umfasste 2018 lediglich 3,3 Billionen Euro.
Möglich wurde das deshalb, weil Deutschland das Eldorado für Kapitalisten ist. Das Erbe von Konzernchefs wird auf Minderjährige übertragen, um den Besitz am Fiskus vorbeizuschleusen. Eine Vermögenssteuer wird seit 1997 nicht mehr erhoben.
Weltweit
seien die Vermögen der Superreichen 2018 täglich um 2,5 Milliarden Dollar (2,19
Milliarden Euro), also insgesamt 900 Milliarden Dollar gestiegen, berichtet
Oxfam – ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 26 Milliardäre
besäßen genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Das Vermögen
von Amazon-Chef Jeffrey Bezos, dem reichsten Mann der Welt, sei 2018 auf 112
Milliarden Dollar angewachsen. Das Gesundheitsbudget Äthiopiens entspreche
demnach einem Prozent seines Vermögens.
Die Bosse
und Spekulanten haben diese Summen nicht erarbeitet. Sie bedienten sich am
öffentlichen Eigentum, raubten den von der arbeitenden Bevölkerung geschaffenen
Mehrwert. Die Einkommen und Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung
sind im vergangenen Jahr um elf Prozent gesunken. 3,4 Milliarden Menschen
hätten pro Tag maximal 5,50 Dollar zur Verfügung. Vielen von ihnen drohe etwa
bei Krankheit der Fall in die extreme Armut, weil sie Behandlungen oder
Medikamente nicht bezahlen könnten. Insgesamt lebten 736 Millionen Menschen in
extremer Armut und müssten mit weniger als 1,90 Dollar täglich versuchen zu
überleben.
Doch es
regt sich Widerstand. In Frankreich gingen am Sonnabend erneut 84.000
»Gelbwesten« auf die Straße, um gegen die Kürzungspolitik des französischen
Präsidenten Emmanuel Macron zu demonstrieren. ATTAC Deutschland hatte am
Freitag abend erklärt: »Die Erosion des Vertrauens nicht nur zu Macron, sondern
zu den etablierten Institutionen bei gut zwei Dritteln der Bevölkerung ist
Symptom der allgemeinen Krise neoliberaler Wirtschafts- Sozial- und
Gesellschaftspolitik.« Es sei ein »genereller Ausdruck von Wut und tiefer
Enttäuschung bei ›denen da unten‹ und von Kontrollverlust bei den Herrschenden,
wie er sich nach 30 Jahren neoliberaler Globalisierung nicht nur in Frankreich
manifestiert«.
Von Simon Zeise
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