Aufruf der DKP zum 1. Mai 2017
Wir rufen
auf zur Teilnahme an den 1.Mai-Demonstration der Gewerkschaften. Die durch den
DGB und seine Einzelgewerkschaften organisierten 1.Mai-Demonstrationen finden
in diesem Jahr unter dem Motto: „Wir sind viele. Wir sind eins.“ statt.
Grundsätzlich geht es darum, die Spaltung innerhalb der Arbeiterklasse zu
überwinden und sich gemeinsam für bessere soziale Lebensbedingungen
einzusetzen.
Im Fokus
stehen u.a. höhere Tarifbindungen und der Ausbau der Mitbestimmung vor dem
Hintergrund der sich durch Digitalisierung ändernden Arbeitswelt, eine Stärkung
der gesetzlichen Rente sowie eine paritätische Finanzierung der
Krankenversicherung, im Bereich der Steuern eine Entlastung von Beschäftigten
bei gleichzeitiger Einführung einer Vermögenssteuer und last but not least
equal pay für Frauen im Erwerbsleben.
Wir
Kommunistinnen und Kommunisten in diesem Land unterstützen den DGB und seine
Einzelgewerkschaften im Kampf um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Gleichzeitig ist die Bundesrepublik bei Waffenproduktion und Rüstungsexport weltweit auf den ersten drei Plätzen zu finden – und ist damit auch verantwortlich für Krieg, Hunger, Not und die damit verbundene Steigerung der Zahl der sich auf der Flucht befindlichen Menschen. Ein grundsätzlicher Politikwechsel ist notwendig. Dazu gehört es, denjenigen in den Arm zu fallen, die letztlich von Kriegen profitieren und unendliches Leid in Kauf nehmen. Es sind die Monopole und Rüstungskonzerne, die am Krieg verdienen und ihre Profite auf neuen Märkten sichern wollen.
Stoppen
wir die Kriegstreiber! Statt weiterer militärischer Aufrüstung müssen wir
Militärproduktion in zivile Produktion umwandeln. Der erste Schritt dazu ist
die Vergesellschaftung der Rüstungsindustrie. Gleichzeitig sind die für den
Wehretat vorgesehenen finanziellen Steigerungen für die Sicherung der
gesetzlichen Rente zu verwenden.
Derzeit
sind weltweit rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie fliehen vor Krieg,
Hunger und Elend. Sie sind es, die durch die Politik der NATO und ihrer
Mitgliedstaaten unvorstellbares Leid ertragen müssen. Auch die deutsche
Bundesregierung gehört zu den Fluchtverursachern. Ohne die Hilfsbereitschaft
von Millionen Menschen wäre die Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland nicht
möglich gewesen. Eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
wird den Geflüchteten aber verweigert. Es fehlt an Arbeit, Wohnungen, Schulen
und Infrastruktur. Es wird versucht, die Geflüchteten gegen die Menschen dieses
Landes auszuspielen. Ein Ergebnis sind die Wahlerfolge der rechtspopulistischen
Alternative für Deutschland (AfD), die sich zum Sammelbecken für
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entwickelt. Gegen diese Rechtsentwicklung
ist Widerstand zu entwickeln.
Gemeinsam
werden wir den Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für ALLE
Menschen führen. Ein bundesweites Sofortprogramm für den Bau von Wohnungen,
Bildungseinrichtungen und Infrastruktur ist genauso notwendig wie eine
Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden in der Woche bei vollem Lohn- und
Personalausgleich, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.
Der
Mindestlohn ist zu niedrig und gilt nicht für alle, die Rente mit 63 ist eine
Mogelpackung, die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander, der
Jugend wird mit schlechter Bildung und ohne Ausbildung die Zukunft
vorenthalten. Im Namen der Haushaltskonsolidierung wird die Schuldenbremse
weiter angewendet. In der Folge wird die öffentliche Daseinsvorsorge weiter
eingeschränkt, staatliche Aufgaben werden weiter privatisiert. Eine Agenda 2020
wird aufgerufen mit ähnlichen Folgen wie die der Agenda 2010, in deren
Umsetzung die Hartz-IV-Gesetze eingeführt wurden und die
Unternehmensbesteuerung gesenkt wurde.
Damit
muss Schluss sein. Statt einer Agenda-2020-Politik ist eine gleichberechtigte
Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben und eine Perspektive für
die Jugend sicherzustellen.
Eine Welt
ohne Kapitalismus, das ist der Sozialismus, eine Gesellschaft, in der die Macht
der Konzerne und Banken ersetzt wird durch die politische Macht der
Arbeiterklasse und anderer werktätiger Schichten der Bevölkerung. Eine
Gesellschaft, die die Vergesellschaftung der wichtigsten Produktionsmittel, von
Grund und Boden herbeiführen wird. Erst dadurch wird die Möglichkeit geschaffen
werden, der Krisenhaftigkeit der kapitalistischen Gesellschaft zu entgehen.
Deshalb
sagen wir:
Heraus
zum 1.Mai! Das ist notwendig, um deutlich zu machen: Wir wollen eure Kriege
nicht!
Heraus
zum 1. Mai! Das ist notwendig, um zukünftigen Sozialabbau abzuwehren und für
unsere Interessen zu kämpfen.
Heraus
zum 1. Mai! Das ist notwendig, um über die Ursachen dieser Zustände zu
diskutieren und zum Kapitalismus alternative Gesellschaftsmodelle zu
entwickeln.
Wir, die
Mitglieder der Deutschen Kommunistischen Partei, sagen: Wer von der Krise
spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen. Wer grundsätzlich etwas ändern
will, muss den Kapitalismus in Frage stellen.
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