Samstag, 7. März 2015

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Statement der stellvertretenden DKP-Vorsitzenden, Wera Richter, zum Internationalen Frauentag 2015

Frauen verdienen für ihre Arbeit 22 Prozent weniger als Männer. Betroffen von geringfügiger Beschäftigung und Dumpinglöhnen sind deutlich häufiger Frauen als Männer. 

Jede zweite Frau arbeitet in Teilzeit. Armut und vor allem Alters armut in Folge niedriger Löhne und Pausen in der Erwerbsbiographie sind weiblich. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ – das ist eine For derung der Frauenbewegung seit ihren Anfängen. Sie ist bis heute nicht verwirklicht – im Gegenteil. Wir müssen stärker um sie kämpfen, nicht nur am Frauentag.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist nicht nur eine Forderung der Frauen. Ein Pfleger im Osten der Republik be kommt bei gleicher Qualifika tion mehrere hundert Euro weniger im Monat als der Westkollege. Massiv sind die Lohnunterschiede zwischen Stammbelegschaften und LeiharbeiterInnen. Hier ist Deutschland Spitzenreiter in Westeuropa.
  
Wera Richter
Deutschland sollte gestärkt aus der Krise hervorgehen, so das Diktat von CDU-Kanzlerin Angela Merkel. Deutschland ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen – als Niedriglohnland auf Kosten der Beschäftigten. Mehr als 8 Millionen Beschäftigte arbeiten im Niedriglohnsektor, viele als LeiharbeiterInnen. Mehr als zwei Drittel von ihnen arbeiten für Stundenlöhne unterhalb der Niedriglohnschwelle.

Die DKP richtet sich gegen jede Spaltung. Sie kämpft gegen das Ausspielen von Männern gegen Frauen, von Jung gegen Alt, Ost gegen West, Erwerbslose gegen Beschäftigte, Leiharbeiter gegen Stammbelegschaften, deutsche gegen ausländische KollegInnen, von Standort gegen Standort im In- und Ausland. Die Spaltung der Arbeiterklasse ist der
durchsichtige Versuch von den Verursachern der Krise abzulenken.

Die Antwort heißt: Frauen und Männer gemeinsam und solidarisch für höhere Löhne, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit – auch bei den laufenden und
anstehenden Tarifrunden unter anderem in der Metall- und Elektroindustrie, im Öffentlichen Dienst und bei den Sozial- und Erziehungsdiensten.






DKP: Heraus zum Internationalen Frauentag 2015!

http://news.dkp.suhail.uberspace.de/wp-content/uploads/2015/03/UZ-Extra-intern-Frauentag-2015.pdf
Stellen wir uns vor: Jeder Mensch, der einen Arbeitsplatz sucht, bekommt auch einen. Stellen wir uns vor: Nach der Arbeit sind die Menschen nicht ausgelaugt und gestresst, sondern beide, Frau und Mann, haben ausreichend Zeit für sich, die Kinder und den Haushalt. Sie haben genug Zeit und finanzielle Mittel für kulturelle, politische oder sportliche Aktivitäten. Arbeitshetze und Burnout, Angst um den Job und vor sozialem Abstieg, Depressionen aufgrund von Erwerbslosigkeit oder Stress auf der Arbeit – all dies gibt es nicht mehr. Ich stelle mir vor, es gibt keine unterbezahlten und Minijobs mehr, keine Vollzeitjobs, von denen man nicht leben kann, und kein

Hartz IV. Ein Traum? – Noch. Sozialismus? – Noch nicht. Aber es wäre ein Schritt hin zu einem gerechten, solidarischen und selbstbestimmten Leben.

Runter mit der Arbeitszeit!

Wie das gehen soll? Mit einer verkürzten Regelarbeitszeit auf 30 Wochenstunden bei vollem Lohnund Personalausgleich. Eine gerechte Verteilung der Arbeit auf Arbeitslose und Erwerbstätige trägt den Interessen aller Rechnung. Nur so kann die massive Unterbeschäftigung, von der besonders Frauen betroffen sind, beendet werden. Arbeitslose Frauen können wieder in den Beruf und Frauen, die in Minijobs oder in prekärer Teilzeit arbeiten, haben endlich die Chance auf eine Vollzeittätigkeit. Altersarmut als Folge von weiblicher Unterbe schäftigung wird reduziert.

In typischen Frauenberufen wie Pflege, Erziehung und Handel tritt eine deutliche Stressverminderung ein. Dadurch, dass auch Männer kürzer arbeiten, kann die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung abgebaut werden. Das ist die Voraussetzung für ein harmonisches und solidarisches, für ein gleichberechtigtes Zusammenleben. Arbeitszeitverkürzung schafft Bedingungen für das Ende der Massenarbeitslosigkeit, die Humanisierung der Arbeit, die freie Persönlichkeitsentwicklung und gleichberechtigte Partnerschaften.

Die Geschichte des Kapitalismus ist auch eine Geschichte des Kampfes um die Verkürzung der Arbeitszeit. Heute ist dieser Kampf notwendiger denn je.

Jetzt kommt es auf uns an!

Die DKP fordert:


  •     Verbot von Minijobs und Leiharbeit!
  •      Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
  •     Gesetzlicher Mindestlohn von 10 Euro!
  •     30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und    Personalausgleich!
  •     Weg mit Hartz IV!
  •     Bedarfsdeckende Versorgung mit Ganztagsplätzen in Kitas und Schulen!
  •     Nein zur Rente mit 67!
  •     Qualifizierte Bildung und Ausbildung!

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