Frauen
verdienen für ihre Arbeit 22 Prozent weniger als Männer. Betroffen von
geringfügiger Beschäftigung und Dumpinglöhnen sind deutlich häufiger Frauen
als Männer.
Jede zweite Frau arbeitet in Teilzeit. Armut und vor allem Alters
armut in Folge niedriger Löhne und Pausen in der Erwerbsbiographie sind
weiblich. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ – das ist eine For derung der
Frauenbewegung seit ihren Anfängen. Sie ist bis heute nicht verwirklicht – im
Gegenteil. Wir müssen stärker um sie kämpfen, nicht nur am Frauentag.
Wera Richter |
Deutschland
sollte gestärkt aus der Krise hervorgehen, so das Diktat von CDU-Kanzlerin
Angela Merkel. Deutschland ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen – als
Niedriglohnland auf Kosten der Beschäftigten. Mehr als 8 Millionen Beschäftigte
arbeiten im Niedriglohnsektor, viele als LeiharbeiterInnen. Mehr als zwei
Drittel von ihnen arbeiten für Stundenlöhne unterhalb der Niedriglohnschwelle.
Die DKP
richtet sich gegen jede Spaltung. Sie kämpft gegen das Ausspielen von Männern
gegen Frauen, von Jung gegen Alt, Ost gegen West, Erwerbslose gegen
Beschäftigte, Leiharbeiter gegen Stammbelegschaften, deutsche gegen
ausländische KollegInnen, von Standort gegen Standort im In- und Ausland. Die
Spaltung der Arbeiterklasse ist der
durchsichtige
Versuch von den Verursachern der Krise abzulenken.
Die
Antwort heißt: Frauen und Männer gemeinsam und solidarisch für höhere Löhne,
für gleichen Lohn für gleiche Arbeit – auch bei den laufenden und
anstehenden
Tarifrunden unter anderem in der Metall- und Elektroindustrie, im Öffentlichen
Dienst und bei den Sozial- und Erziehungsdiensten.
DKP: Heraus zum Internationalen Frauentag 2015!
Stellen
wir uns vor: Jeder Mensch, der einen Arbeitsplatz sucht, bekommt auch einen.
Stellen wir uns vor: Nach der Arbeit sind die Menschen nicht ausgelaugt und
gestresst, sondern beide, Frau und Mann, haben ausreichend Zeit für sich, die
Kinder und den Haushalt. Sie haben genug Zeit und finanzielle Mittel für
kulturelle, politische oder sportliche Aktivitäten. Arbeitshetze und Burnout,
Angst um den Job und vor sozialem Abstieg, Depressionen aufgrund von
Erwerbslosigkeit oder Stress auf der Arbeit – all dies gibt es nicht mehr. Ich
stelle mir vor, es gibt keine unterbezahlten und Minijobs mehr, keine
Vollzeitjobs, von denen man nicht leben kann, und kein
Hartz IV.
Ein Traum? – Noch. Sozialismus? – Noch nicht. Aber es wäre ein Schritt hin zu
einem gerechten, solidarischen und selbstbestimmten Leben.
Runter
mit der Arbeitszeit!
Wie das
gehen soll? Mit einer verkürzten Regelarbeitszeit auf 30 Wochenstunden bei
vollem Lohnund Personalausgleich. Eine gerechte Verteilung der Arbeit auf
Arbeitslose und Erwerbstätige trägt den Interessen aller Rechnung. Nur so kann
die massive Unterbeschäftigung, von der besonders Frauen betroffen sind,
beendet werden. Arbeitslose Frauen können wieder in den Beruf und Frauen, die
in Minijobs oder in prekärer Teilzeit arbeiten, haben endlich die Chance auf
eine Vollzeittätigkeit. Altersarmut als Folge von weiblicher Unterbe
schäftigung wird reduziert.
In
typischen Frauenberufen wie Pflege, Erziehung und Handel tritt eine deutliche
Stressverminderung ein. Dadurch, dass auch Männer kürzer arbeiten, kann die
geschlechtsspezifische Arbeitsteilung abgebaut werden. Das ist die
Voraussetzung für ein harmonisches und solidarisches, für ein
gleichberechtigtes Zusammenleben. Arbeitszeitverkürzung schafft Bedingungen
für das Ende der Massenarbeitslosigkeit, die Humanisierung der Arbeit, die
freie Persönlichkeitsentwicklung und gleichberechtigte Partnerschaften.
Die
Geschichte des Kapitalismus ist auch eine Geschichte des Kampfes um die
Verkürzung der Arbeitszeit. Heute ist dieser Kampf notwendiger denn je.
Jetzt
kommt es auf uns an!
Die DKP
fordert:
- Verbot von Minijobs und Leiharbeit!
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
- Gesetzlicher Mindestlohn von 10 Euro!
- 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
- Weg mit Hartz IV!
- Bedarfsdeckende Versorgung mit Ganztagsplätzen in Kitas und Schulen!
- Nein zur Rente mit 67!
- Qualifizierte Bildung und Ausbildung!
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