Nach
der letzten Bundestagswahl und der Bildung der Großen Koalition gab es
Hoffnungen, dass es nun den Menschen besser gehen würde.
Doch schon jetzt ist
zu sehen, dass die Maßnahmen der „GroKo“ nur kleine Korrekturen sind: Der
Mindestlohn ist zu niedrig und gilt nicht für alle, die Rente mit 63 ist eine
Mogelpackung, die Schere zwischen Arm und Reich wird weiter auseinandergehen,
der Jugend wird mit schlechter Bildung und ohne Ausbildung die Zukunft
vorenthalten.
Dagegen fordern wir:
Statt einer Agenda 2020-Politik eine
gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben und eine
Perspektive für die Jugend.
Die
Hoffnungen auf die Vereinigung Europas waren bei vielen Menschen groß. Sie
verbanden nach dem zweiten Weltkrieg mit Europa ihre Hoffnung auf andauernden
Frieden, auf eine wirtschaftliche Entwicklung, die ihnen Wohlstand und
Sicherheit bieten sollte. Die Realität sieht jedoch anders aus: Europaweit ist
heute die Situation gekennzeichnet durch Massenarbeitslosigkeit, zunehmendes
Elend und Angst vor der Zukunft.
Zur
Realität gehört auch, dass die Europäische Union zur Durchsetzung der
Interessen der größten Konzerne und Banken in Europa gegründet wurde. In der EU
bestimmen sie heute über das Schicksal von 490 Millionen Menschen.
Im
Verlauf der Krise häuften immer mehr Staaten der EU riesige Schulden an und
standen vor dem Zusammenbruch. Die Konjunkturprogramme und die Rettung der
sogenannten systemrelevanten Banken führten auch in Deutschland zu einer
Staatsverschuldung, die vor allem auf die lohnabhängige Bevölkerung, die
Erwerbslosen, die Mehrheit der Rentnerinnen und Rentner und die kleinen Selbstständigen,
die Klein- und Mittelbetriebe abgewälzt wurde.
Vor
allem aber wuchs die Verschuldung der süd- und südwesteuropäischen Staaten. Für
die Kredite und Gelder, die sie über die EU und die Europäische Zentralbank
erhielten, wurden sie zur Einschränkung ihrer nationalen Souveränität
gezwungen. Ihnen wurde - insbesondere auf deutschen Druck und in deutschem
Interesse - ein rigider Spar- und damit Verarmungskurs aufgezwungen, der
mithilfe der Komplizenschaft der dortigen Bourgeoisien durchgesetzt wurde.
Dagegen fordern wir:
Statt Schuldenbremsen muss jetzt ein
Schuldenschnitt her: Nicht die Arbeiterklasse, sondern das Kapital muss zahlen.
Die
geheim gehaltenen Verhandlungen über ein Abkommen mit dem Namen Trade and
Investment Partnership (TTIP) der miteinander konkurrierenden imperialistischen
Blöcke USA und EU machen deren Entschlossenheit deutlich, ohne Rücksicht auf
die Bedürfnisse der Arbeiterklasse die eigenen Interessen durchzusetzen. Von
der Arbeiterbewegung bereits erkämpfte soziale, ökologische und politische
Standards - zum Beispiel im Bereich der Gesundheit, der Bildung, Ausbildung und
Arbeit - sollen zerstört und dem Profit geopfert werden. Dieses Projekt stellt
eine große Gefahr für alle Werktätigen diesseits und jenseits des Atlantiks dar.
Dagegen fordern wir:
Statt weiterer Gespräche: Sofortiger Stopp
der Verhandlungen.
Die
Krise hat den Wettlauf noch verschärft. Und schon lange reicht ökonomischer
Druck allein nicht mehr aus, um jene Staaten gefügig zu machen, die ihren
nationalen Reichtum, ihre Industrie und ihre Rohstoffe nicht den großen
Konzernen zur Ausplünderung überlassen wollen. Dabei schreckt die EU selbst
gegen im Prinzip beitrittswillige Staaten wie der Ukraine nicht vor massiver
innenpolitischer Einmischung zurück, sobald diese die Bedingungen für den
Beitritt gemäß Diktat aus Brüssel nicht widerspruchslos akzeptieren. Im Fall
der Ukraine hat das sogar die politische und logistische Ausrüstung von
faschistischen Kräften und Terroristen eingeschlossen, mit dem Ergebnis, dass
diese nun neben den Vertretern der mächtigsten ukrainischen Oligarchen an der
Regierung sind. Die Situation auf der Krim wird dazu genutzt, den
Weltmarktkonkurrenten Russland in Schach zu halten - bis hin zum militärischen
Säbelrasseln, wenn die Menschen auch in anderen Teilen der Ukraine sich nicht
mehr durch ihre Regierung vertreten fühlen.
Dagegen fordern wir:
Statt militärischer Drohungen: Stoppen wir
die Kriegstreiber.
Eine
Welt ohne Kapitalismus, das ist der Sozialismus, eine Gesellschaft, in der die
Macht der Konzerne und Banken ersetzt wird durch die politische Macht der
Arbeiterklasse und anderer werktätiger Schichten der Bevölkerung. Eine
Gesellschaft, die die Vergesellschaftung der wichtigsten Produktionsmittel, von
Grund und Boden herbeiführen wird. Erst dadurch wird die Möglichkeit geschaffen
werden, der Krisenhaftigkeit der kapitalistischen Gesellschaft zu entgehen.
Deshalb
sagen wir: Heraus zum 1. Mai! Das ist notwendig, um zukünftigen Sozialabbau
abzuwehren und für unsere Interessen zu kämpfen. Heraus zum 1. Mai! Das ist
notwendig, um über die Ursachen dieser Zustände zu diskutieren. Wir, die
Mitglieder der Deutschen Kommunistischen Partei, sagen: Wer von der Krise
spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen.
Auch dafür demonstrieren wir am 1. Mai!
Parteivorstand der
Deutschen Kommunistischen Partei
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