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Foto: DKP Lübeck / Ostholstein |
von Hans Heinz Holz
(1927 –
2011)
Der Kapitalismus in seinem
imperialistischen Stadium stellt die Menschheit vor die Frage: Revolution oder
Verewigung von Ausbeutung, Unterdrückung und Krise
Seit Herbert Marcuse
geistert unter bürgerlichen Gesellschaftswissenschaftlern und revisionistischen
Marxisten die These herum, die weltweite Entwicklung und Ausbreitung der
Technik, also der moderne Stand der Produktivkräfte, habe die Klassengegensätze
eingeebnet und die Arbeiterklasse ihrer geschichtlichen Funktion beraubt,
Totengräber des Kapitalismus zu sein. Von der Konvergenztheorie der sechziger
Jahre bis zur Globalisierungsthese heute ist das Argumentationsmuster gleich
geblieben. Statt der Produktionsverhältnisse, deren Kern die
Eigentumsverhältnisse sind, werden Teilelemente davon, z.B. Kommunikation,
Verkehr, Verwaltung usw., als formationsbestimmend genommen und deren
Homogenisierung als Aufhebung der gesellschaftlichen Antagonismen betrachtet.
Daraus erwächst die Illusion, eine Harmonisierung der Interessengegensätze sei
dauerhaft möglich, eigentlich gelte es nur noch, Irrtümer zu korrigieren, nicht
mehr zu zerstören. Der Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital sei aufgehoben.