Positionen
der DKP zur CO2-Steuer
Wenn es
um konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz geht, dann ist die Forderung nach einer
CO2-„Bepreisung“ nicht weit. Die „Grünen“ sind dafür und auch die
Bundesregierung scheint nur noch darüber zu diskutieren, wie ein Besteuerung
von CO2 umzusetzen ist.
Die
CO2-Steuer ist eine der zentralen Forderungen von „Fridays for future“, die DKP
ist dagegen. Warum? Weil diese Steuer – wie alle Verbrauchssteuern – im
Endeffekt vor allem die Endverbraucher trifft, also vor allem Arbeiter und
Angestellte – die Werktätigen. Sie haben keine Chance, zu bestimmen, was und
wie produziert wird, sollen aber für die Folgen haften.
Nicht
nur, dass diejenigen, die darüber bestimmen, was und wie produziert wird, sich
von den negativen Folgen „ihrer“ Produktionsweise freikaufen können, sie lassen
dafür auch noch andere bezahlen. Mit einer Verbrauchssteuer wird die Produktionsweise
nicht im Interesse der Menschheit verändert.
Regelmäßig
werden Verbrauchssteuern so konstruiert, dass Industrie, Kapital,
Großverbraucher kaum bis gar nicht betroffen sind, das gilt zum Beispiel für
die Mehrwertsteuer, aber auch für die EEG-Umlage (EEG –
Erneuerbare-Energien-Gesetz). Selbst Reiche werden oft ausgenommen – was juckt
den „Dienstwagenfahrer“ die Verteuerung des Benzins?
Verbrauchssteuern
treffen Menschen mit geringem Einkommen mehr als Reiche, weil der Anteil des
verfügbaren Einkommens, der durch sie aufgefressen wird, größer ist.
Die
herrschende Klasse nutzt dies, um Ideologie zu verbreiten. Ein Beispiel: Es ist
für die herrschende Klasse besser, Menschen träumen vom „einfachen Leben“ als
vom „guten Leben für alle Menschen“. Denn das lenkt auch davon ab zu erkennen,
dass Milliarden Menschen auf der Welt gezwungen sind, so einfach zu leben, dass
sie hungern, dass ihnen Wasser fehlt, dass sie von Mobilität, Kommunikation,
Kultur, Bildung ausgeschlossen sind, weil sie über keinen Zugang zu Energie, zu
Mobilität und so weiter verfügen.
Ohne
diese Ablenkung könnte ja erkannt werden, dass dies nicht nach „Verzicht“,
sondern nach planmäßiger Entwicklung im Interesse der Gattung Mensch und in
Übereinstimmung mit dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen verlangt.
Ganz
offensichtlich propagieren wesentliche Teile der führenden/repräsentierenden
Kräfte von „Fridays for future“ die Forderung nach einer CO2-Steuer sehr
bewusst, genauso wie sie recht bewusst Träger und Verbreiter solcher Ideologien
sind. Hier sind Konflikte nicht nur programmiert, sondern nötig.
"Fridays for future" Demo, Foto: junge Welt |
Also
„Finger weg“ von „Fridays for future“? Ich meine: keineswegs. Gerade weil wir die
Empörung von Menschen nicht der Integration in Ideologie und Strategie der
Herrschenden überlassen dürfen. Gerade weil die Zerstörung von Umwelt und
natürlichen Lebensgrundlagen ein Widerspruch ist, der letztlich im Kapitalismus
nicht lösbar ist. Gerade weil dieser Widerspruch nach Planung und
Vergesellschaftung verlangt.
Wir
müssen also hin – mit der klaren Orientierung gegen die CO2-Steuer und mit der
Orientierung gegen die kapitalistischen Produktionsverhältnisse und seine
imperialistischen Kriege. Denn Hochrüstung und Krieg gehören zu den schlimmsten
Umweltkatastrophen.
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