Die
jüngste Meldung aus Brüssel zu TTIP zeigt, hartnäckiger, breiter Protest und
Widerstand auf der Straße, mit Unterschriften, Mobilisierung durch NGO‘s und
Gewerkschaften bringt zwar die Verhältnisse noch nicht zum Tanzen, aber die
Vertretung der Herrschenden durchaus ins Schleudern. Im Februar 2013 wurden
von den Präsidenten der EU-Kommission, des EU-Rats und der USA Verhandlungen
über TTIP angekündigt. Ende 2014 sollten sie abgeschlossen sein.
Wegen des
großen Widerstandes, der sich u. a. in mehreren Demonstrations- und
Aktionstagen in vielen Teilen der EU gezeigt hatte, bekam Cecilia Malmström den
Auftrag der KonzernherrInnen, mit einer Transparenzoffensive den KritikerInnen
des Handelsabkommens Wind aus den Segeln zu nehmen.
Fakt ist aber, dass CETA nicht neu verhandelt werden soll, und so den US-Konzernen über ihre kanadischen Unternehmensverbunde die CETA Klagemöglichkeit bleibt. Darüber hinaus soll das parallele Rechtssystem mit Sonderklagerecht für Konzerne in TTIP bleiben. Es stellt Staaten und Unternehmen auf eine Stufe und schränkt so die Souveränität der Vertragsstaaten ein.
Eine
Entmündigung der BürgerInnen und ihrer demokratischen Institutionen, auch wenn
sie transparent organisiert ist, ist keinen Cent besser als eine geheime. Schon
heute ist die ökonomische Macht sichtbar, die der klagende Konzern Vattenfall
gegen den Atomausstieg Deutschlands oder der Tabakriese Phillip Morris gegen
Uruguays Anti-Raucher-Regeln entwickeln. Im Kern geht es um die „Liquidation“
erkämpfter Rechts- und Schutznormen der „Zivilgesellschaft“, so Jean Ziegler.
Darüber
schweigt die Lady der Konzerne. ver.di fürchtet einen Angriff von US-Konzernen
auf Wasserversorgung, öffentlichen Nahverkehr, Krankenhäuser und
Sozialversicherung. Zu befürchten ist auch, dass durch den Wettbewerbsdruck
Handelsschranken abgebaut werden und sich so die jeweils schwächeren, da
billigeren Standards bei Arbeitnehmerrechten, beim Umwelt- und
Verbraucherschutz durchsetzen. Die Anerkennung aller acht ILO-Kernarbeitsnormen
durch die USA steht immer noch aus.
Europas
Wirtschaft soll für den „Wettstreit mit Asien fit“ gemacht werden, schreibt die
bürgerliche „Main-Post“. Wir lassen uns nicht durch Nebelkerzen und eine
scheinbare Entgiftung von unserem Kampf gegen das undemokratische und soziale
Rechte schleifende TTIP abhalten, mit dem unsere Ausbeutung weiter verschärft
werden soll. Mit unserem Widerstand haben wir es schon um zwei Jahre
verschoben. Wir machen weiter – und sehen uns am 10. Oktober in Berlin!
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