Sonntag, 6. Mai 2018

SDAJ & DKP: Marx aktueller denn je


Anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx haben die Deutsche
Kommunistische Partei (DKP) und die Sozialistische Deutsche
Arbeiterjugend (SDAJ) in seiner Geburtsstadt Trier die Aktualität des Marxismus betont.

Auf einer Demonstration am 05. Mai 2018, zu der 600 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern dem Aufruf eines linken Bündnisses gefolgt waren, erklärte
Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP:
„Es wird in diesen Tagen viel über Marx geredet, das ist gut. Die Realität zeigt weltweit, in der EU und in unserem Land, dass derKapitalismus keine Lösung der Probleme bietet. Er führt zu Krieg, Flucht und Armut. Vor diesem Hintergrund ist in den Tagen um den Marx-Geburtstag deutlich geworden, dass seine Analyse und seine politische Strategie zeitgemäß und alternativlos sind. Wir als DKP sagen: Es lohnt sich heute mehr denn je, nicht nur über Marx zu sprechen, sondern sich den Marxismus auch anzueignen.“

Die Enthüllung der von der chinesischen Regierung an die Stadt Trier gestifteten Marx-Statue wurde von DKP und SDAJ mit roten Fahnen und Sprechchören begleitet. Zugleich gelang es der marxistischen Demonstration, Provokationen von rechtsgerichteten Gruppierungen, die zu einem antikommunistischen Aufmarsch aufgerufen hatten, vom Marx-Denkmal fernzuhalten.

SDAJ Gründungskongress 1968
Anschließend nahmen 150 Personen an einer Konferenz unter dem Titel „Marx hat Zukunft“ teil. In einem überfüllten Bürgerhaus Trier-Nord feierte dabei die SDAJ zugleich den 50. Jahrestag ihrer Gründung. Am 5. Mai 1968 hatten vorwiegend Schüler, Schülerinnen, junge Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellte die Organisation in Essen gegründet.

Lena Kreymann, Vorsitzende der SDAJ, sagte anlässlich dieses Jahrestags auf der antikapitalistischen Demonstration in Trier: „In der SDAJ organisieren sich seit fünf Jahrzehnten Jugendliche, die für ihre Rechte streiten wollen und die erkannt haben, dass es sich gemeinsam besser kämpft als alleine. Sie organisieren sich an den Schulen und an den Betrieben und sie haben erkannt, dass es etwas grundlegend Anderes braucht als den Kapitalismus. In der SDAJ organisieren sich Jugendliche, die der Perspektivlosigkeit die Perspektive entgegenstellen, der schon Karl Marx sein Leben gewidmet hat – den Sozialismus.“ Nach der Konferenz veranstalteten die Jugendlichen eine Party, bei der sie den Tag ausklingen ließen.

Zu den erfolgreichen Aktivitäten erklärte Patrik Köbele: „Wir brauchen den ganzen Marx, und wir brauchen ihn in der Praxis. Unser Geburtstagsgruß an Marx ist und bleibt es, ihn in den Klassenkämpfen der Gegenwart in Verbindung bringen.“


Rede der DKP Trier auf der Marx-Demo

Am 14. März 1883 starb Karl Marx. Er wurde nur 64 Jahre alt. Zwischen diesem Tag und dem Tag seiner Geburt, heute vor genau 200 Jahren, hat er viel erreicht. Er hat uns ein Werk hinterlassen, das in großen Teilen an Gültigkeit nichts eingebüßt hat.

Marx war damals, so wie wir es heute sind, Humanist und Internationalist. Er ist stets dafür eingetreten, dass Völker, die unterdrückt werden, sich auflehnen gegen ihre Kolonialherren. Diesem wichtigen Gedanken haben die sozialistischen Staaten, mit ihrer Unterstützung des Befreiungskampfes in Afrika, in Lateinamerika und in Asien Rechnung getragen und Kuba tut es noch heute. Die sozialistischen Staaten, mehr und mehr auch von sich als links verstehenden Kräften als Unrechtsstaaten abgestempelt werden, haben, allen Voran die Sowjetunion, aber auch die Deutsche Demokratische Republik, Organisationen und Staaten unterstützt, die sich vom Joch der Kolonialherrschaft und der europäischen und US-Amerikanischen Unterdrückung befreien wollten, mit Lebensmitteln, mit Geld und mit Waffen.


  •     Sie, die sozialistischen Staaten, haben geholfen Vietnam unter Führung von Ho-Chi-Minh von der französischen Vorherrschaft zu befreien und einen sozialistischen, selbstbestimmten Staat zu errichten und gegen den US-Imperialismus zu verteidigen,

  •     sie haben den Revolutionären auf Kuba geholfen, einen vom US-Imperialismus unabhängigen Staat zu errichten und die Kubanerinnen und Kubaner haben bis heute durchgehalten den     Marxismus auf dieser kleinen Karibikinsel weiterzuentwickeln. Kuba selbst hat, seit seiner Befreiung durch die Bewegung des 26. Juli, in vielen Staaten antiimperialistische Befreiungsorganisationen unterstützt.

  •     die sozialistischen Staaten haben den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende bis zum bitteren Ende der Demokratie in Chile unterstützt und vor dem Diktator Pinochet geflohenen Asyl gewährt, vor allem die DDR.

  •     die sozialistischen Staaten haben sich auch stets mit Organisationen und Parteien solidarisiert, die sich in kapitalistischen Staaten Beispielsweise gegen Rassismus und Imperialismus gestellt haben. Beispielhaft dafür war die „Black Panther Bewegung“ in den USA.

  •     die sozialistischen Staaten haben von Beginn an die Anti-Apartheitsbewegung in Südafrika um Nelson Mandela unterstützt, allen voran Kuba, mit dem das südafrikanische Volk bis heute in tiefer Freundschaft verbunden ist

  •     auch zum Beispiel Mosambik, Angola und Äthopien wurden von den sozialistischen Staaten unterstützt


All‘ dies sind wirklich nur sehr sehr wenige Beispiele dafür, was in der Praxis der Staaten die ganz real sozialistisch waren, auch internationalistisch war. Internationalismus bedeutet Menschen als gleichwertig zu betrachten, egal woher sie kommen, völlig unabhängig ihrer Hautfarbe oder ihres kulturellen Hintergrundes. Internationalismus ist der Inbegriff der Völkerverständigung. Oder wie einst das Symbol der internationalen Befreiungskämpfe, Che Guevara, sagte „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“

Auf unserer heutigen Gegenseite befindet sich unser Gegenteil und nicht wie uns manche fehlgeleiteten Politikwissenschaftler und die Bundeszentrale für politische Bildung weismachen wollen lediglich der naheliegende Teil eines Hufeisenendes. Die Extremismustheorie ist fernab jeder Logik! Dieses blau-braune Pack sind Rassisten, wir sind Antirassisten, sie sind Nationalisten, wir sind Internationalisten, sie spalten die Bevölkerung, wir kämpfen für ihre Einheit, sie wollen ein menschenverachtendes System auf die Spitze treiben, wir wollen es abschaffen! – Wie Johannes R. Becher schon sagte „wo wir nicht sind, da ist unser Gegenteil“! Wir dürfen diesem
rechten Mob weder die Straße noch die Deutungshoheit überlassen! Wir müssen uns ihnen entgegen stellen wo es auch immer geht! Wir müssen uns ihnen entgegen stellen, egal ob in der Schule, im Betrieb, an der Uni oder, wie wir es heute tun, auf der Straße!

Der bulgarische Marxist Georgi Dimitroff definierte den Faschismus als terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.

Der Faschismus ist nicht eine Form der Staatsmacht, die angeblich »über beiden Klassen, dem Proletariat und der Bourgeoisie steht«. Der Faschismus ist nicht das »aufständische Kleinbürgertum, das von der Staatsmaschine Besitz ergriffen hat«. Der Faschismus ist die Macht des Monopolkapitals selbst. Das ist die Organisierung der terroristischen Abrechnung mit der Arbeiterklasse und der Arbeiterbewegung mit all‘ ihren Organisationen. Der Faschismus in der Außenpolitik ist der Chauvinismus in seiner brutalsten
Form, der einen tierischen Hass gegen die anderen Völker kultiviert. Dieser wirkliche Charakter des Faschismus muss besonders stark unterstrichen werden, weil der Deckmantel der sozialen Demagogie dem Faschismus die Möglichkeit gegeben hat, Massen des Kleinbürgertums und sogar Teile des Proletariats mitzureißen, die niemals dem Faschismus gefolgt wären, wenn sie seinen wirklichen Klassencharakter, seine wirkliche Natur begriffen hätten.

Sei es heute die NPD, der III. Weg oder die AfD – sie alle bedienen die Interessen des Kapitals. Sie stehen den Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter diametral entgegen. Deswegen müssen wir fortschrittlichen Kräfte die Menschen über diese blau-braunen Damagogen aufklären und sie enttarnen! Deswegen ist der passenste Demospruch für heute in Marx‘ Sinne: „Was macht den Faschisten Dampf?“ „Klassenkampf, Klassenkampf!“

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