Anlässlich
des 200. Geburtstags von Karl Marx haben die Deutsche
Kommunistische
Partei (DKP) und die Sozialistische Deutsche
Arbeiterjugend
(SDAJ) in seiner Geburtsstadt Trier die Aktualität des Marxismus
betont.
Auf einer
Demonstration am 05. Mai 2018, zu der 600 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern
dem Aufruf eines linken Bündnisses gefolgt waren, erklärte
Patrik
Köbele, Vorsitzender der DKP:
„Es wird
in diesen Tagen viel über Marx geredet, das ist gut. Die Realität
zeigt weltweit, in der EU und in unserem Land, dass derKapitalismus
keine Lösung der Probleme bietet. Er führt zu Krieg, Flucht und
Armut. Vor diesem Hintergrund ist in den Tagen um den Marx-Geburtstag
deutlich geworden, dass seine Analyse und seine politische
Strategie zeitgemäß und alternativlos sind. Wir als DKP sagen: Es
lohnt sich heute mehr denn je, nicht nur über Marx zu sprechen,
sondern sich den Marxismus auch anzueignen.“
SDAJ Gründungskongress 1968 |
Anschließend
nahmen 150 Personen an einer Konferenz unter dem Titel „Marx hat
Zukunft“ teil. In einem überfüllten Bürgerhaus Trier-Nord feierte
dabei die SDAJ zugleich den 50. Jahrestag ihrer Gründung. Am 5. Mai 1968
hatten vorwiegend Schüler, Schülerinnen, junge Arbeiterinnen, Arbeiter
und Angestellte die Organisation in Essen gegründet.
Lena Kreymann,
Vorsitzende der SDAJ, sagte anlässlich dieses Jahrestags auf der
antikapitalistischen Demonstration in Trier: „In der SDAJ organisieren
sich seit fünf Jahrzehnten Jugendliche, die für ihre Rechte streiten
wollen und die erkannt haben, dass es sich gemeinsam besser kämpft
als alleine. Sie organisieren sich an den Schulen und an den Betrieben
und sie haben erkannt, dass es etwas grundlegend Anderes braucht
als den Kapitalismus. In der SDAJ organisieren sich Jugendliche, die der
Perspektivlosigkeit die Perspektive entgegenstellen, der schon Karl Marx
sein Leben gewidmet hat – den Sozialismus.“ Nach der Konferenz veranstalteten
die Jugendlichen eine Party, bei der sie den Tag ausklingen
ließen.
Zu den
erfolgreichen Aktivitäten erklärte Patrik Köbele: „Wir brauchen den ganzen
Marx, und wir brauchen ihn in der Praxis. Unser Geburtstagsgruß
an Marx ist und bleibt es, ihn in den Klassenkämpfen der Gegenwart
in Verbindung bringen.“
Rede der DKP Trier auf der Marx-Demo
Am 14.
März 1883 starb Karl Marx. Er wurde nur 64 Jahre alt. Zwischen diesem Tag und
dem Tag seiner Geburt, heute vor genau 200 Jahren, hat er viel erreicht. Er hat
uns ein Werk hinterlassen, das in großen Teilen an Gültigkeit nichts eingebüßt
hat.
Marx war
damals, so wie wir es heute sind, Humanist und Internationalist. Er ist stets
dafür eingetreten, dass Völker, die unterdrückt werden, sich auflehnen gegen
ihre Kolonialherren. Diesem wichtigen Gedanken haben die sozialistischen
Staaten, mit ihrer Unterstützung des Befreiungskampfes in Afrika, in
Lateinamerika und in Asien Rechnung getragen und Kuba tut es noch heute. Die
sozialistischen Staaten, mehr und mehr auch von sich als links verstehenden
Kräften als Unrechtsstaaten abgestempelt werden, haben, allen Voran die
Sowjetunion, aber auch die Deutsche Demokratische Republik, Organisationen und
Staaten unterstützt, die sich vom Joch der Kolonialherrschaft und der
europäischen und US-Amerikanischen Unterdrückung befreien wollten, mit
Lebensmitteln, mit Geld und mit Waffen.
- Sie, die sozialistischen Staaten, haben geholfen Vietnam unter Führung von Ho-Chi-Minh von der französischen Vorherrschaft zu befreien und einen sozialistischen, selbstbestimmten Staat zu errichten und gegen den US-Imperialismus zu verteidigen,
- sie haben den Revolutionären auf Kuba geholfen, einen vom US-Imperialismus unabhängigen Staat zu errichten und die Kubanerinnen und Kubaner haben bis heute durchgehalten den Marxismus auf dieser kleinen Karibikinsel weiterzuentwickeln. Kuba selbst hat, seit seiner Befreiung durch die Bewegung des 26. Juli, in vielen Staaten antiimperialistische Befreiungsorganisationen unterstützt.
- die sozialistischen Staaten haben den demokratisch gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende bis zum bitteren Ende der Demokratie in Chile unterstützt und vor dem Diktator Pinochet geflohenen Asyl gewährt, vor allem die DDR.
- die sozialistischen Staaten haben sich auch stets mit Organisationen und Parteien solidarisiert, die sich in kapitalistischen Staaten Beispielsweise gegen Rassismus und Imperialismus gestellt haben. Beispielhaft dafür war die „Black Panther Bewegung“ in den USA.
- die sozialistischen Staaten haben von Beginn an die Anti-Apartheitsbewegung in Südafrika um Nelson Mandela unterstützt, allen voran Kuba, mit dem das südafrikanische Volk bis heute in tiefer Freundschaft verbunden ist
- auch zum Beispiel Mosambik, Angola und Äthopien wurden von den sozialistischen Staaten unterstützt
All‘ dies
sind wirklich nur sehr sehr wenige Beispiele dafür, was in der Praxis der
Staaten die ganz real sozialistisch waren, auch internationalistisch war.
Internationalismus bedeutet Menschen als gleichwertig zu betrachten, egal woher
sie kommen, völlig unabhängig ihrer Hautfarbe oder ihres kulturellen
Hintergrundes. Internationalismus ist der Inbegriff der Völkerverständigung.
Oder wie einst das Symbol der internationalen Befreiungskämpfe, Che Guevara,
sagte „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“
Auf
unserer heutigen Gegenseite befindet sich unser Gegenteil und nicht wie uns
manche fehlgeleiteten Politikwissenschaftler und die Bundeszentrale für
politische Bildung weismachen wollen lediglich der naheliegende Teil eines
Hufeisenendes. Die Extremismustheorie ist fernab jeder Logik! Dieses
blau-braune Pack sind Rassisten, wir sind Antirassisten, sie sind
Nationalisten, wir sind Internationalisten, sie spalten die Bevölkerung, wir
kämpfen für ihre Einheit, sie wollen ein menschenverachtendes System auf die
Spitze treiben, wir wollen es abschaffen! – Wie Johannes R. Becher schon sagte
„wo wir nicht sind, da ist unser Gegenteil“! Wir dürfen diesem
rechten
Mob weder die Straße noch die Deutungshoheit überlassen! Wir müssen uns ihnen
entgegen stellen wo es auch immer geht! Wir müssen uns ihnen entgegen stellen,
egal ob in der Schule, im Betrieb, an der Uni oder, wie wir es heute tun, auf
der Straße!
Der
bulgarische Marxist Georgi Dimitroff definierte den Faschismus als
terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und
imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.
Der
Faschismus ist nicht eine Form der Staatsmacht, die angeblich ȟber beiden
Klassen, dem Proletariat und der Bourgeoisie steht«. Der Faschismus ist nicht
das »aufständische Kleinbürgertum, das von der Staatsmaschine Besitz ergriffen
hat«. Der Faschismus ist die Macht des Monopolkapitals selbst. Das ist die
Organisierung der terroristischen Abrechnung mit der Arbeiterklasse und der
Arbeiterbewegung mit all‘ ihren Organisationen. Der Faschismus in der
Außenpolitik ist der Chauvinismus in seiner brutalsten
Form, der
einen tierischen Hass gegen die anderen Völker kultiviert. Dieser wirkliche
Charakter des Faschismus muss besonders stark unterstrichen werden, weil der
Deckmantel der sozialen Demagogie dem Faschismus die Möglichkeit gegeben hat,
Massen des Kleinbürgertums und sogar Teile des Proletariats mitzureißen, die
niemals dem Faschismus gefolgt wären, wenn sie seinen wirklichen
Klassencharakter, seine wirkliche Natur begriffen hätten.
Sei es
heute die NPD, der III. Weg oder die AfD – sie alle bedienen die Interessen des
Kapitals. Sie stehen den Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter diametral
entgegen. Deswegen müssen wir fortschrittlichen Kräfte die Menschen über diese blau-braunen
Damagogen aufklären und sie enttarnen! Deswegen ist der passenste Demospruch
für heute in Marx‘ Sinne: „Was macht den Faschisten Dampf?“ „Klassenkampf,
Klassenkampf!“
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