Mit
Berufung auf einen „internen Bericht“ der Bundesagentur für Arbeit macht die
Springer-Bild in ihrer Ausgabe vom 20. März „gut organisierte“ Banden aus, die
gezielt osteuropäische Menschen anlocken, um nach scheinbarer Arbeitsaufnahme
und nachfolgender Kündigung zu Unrecht Hartz IV zu „kassieren“.
„Sie
reisen an, um sich Hartz IV zu holen“, macht das Blatt auf und liefert gleich
eine Tabelle mit, aus welchen EU-Ländern die meisten Hartz-Empfänger kommen:
Knapp 400 000 sind es, angeführt von Bulgaren, Polen und Rumänen, die über die
Hälfte dieser Hartz-IV-Bezieher stellen.
Selbstredend
wird nichts belegt, welchen Anteil „die Banden“ an dem angeblichen
„Millionenschaden“ am deutschen Volke haben. Da reicht die Unterstellung, um
einem Jens Spahn oder auch der AfD Munition für weiteren Sozialabbau und
Sozialneid zu liefern.

Aber
das ist ja nicht brauchbar, um die Armen aufeinanderzuhetzen. Aufgabe der Bild
bleibt es, den Verteilungskampf in unserem Land in „geordnete“ Bahnen zu
lenken. Sie thematisiert den Kampf um die Krümel, um vom Kampf um den Kuchen
abzulenken. Das bleibt unsere Aufgabe.
von Werner Sarbok
aus „unserezeit (UZ) – Zeitung der DKP“ vom 23. März 2018
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