Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!
Am 8. Mai
2016 jährt sich zum einundsiebzigsten Mal die bedingungslose Kapitulation der
faschistischen Wehrmacht, jährt sich der Sieg der Armeen und Völker der
Anti-Hitler-Koalition und damit einhergehend die Befreiung ihrer Länder von der
Okkupation durch den deutschen Expansionismus und der Befreiung des deutschen
Volkes von der faschistischen Herrschaft.
Damit
wurde ein Schlussstrich unter den brutalsten und menschenverachtendsten Krieg
gezogen, welchen die Welt bis dahin erlebt hatte. Die Weltherrschaftspläne der
Führungsriege der NSDAP, der Generäle der faschistischen Wehrmacht und der
Industrie- und Bankkreise, die zu ihrer Durchsetzung 1933 Hitler an die Macht
gehievt hatten, waren gescheitert. Für sie war der 8. Mai 1945 eine Niederlage.
Doch für die Menschen in Europa war es ein Tag der Befreiung.
Unter dem Eindruck der 12 Jahre Nazi-Diktatur und der Selbstbefreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers wurde der Schwur von Buchenwald abgelegt. Der inhaltliche Kern dieses Schwurs ist: „Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus.“ Die damit in ihrem Zusammenhang formulierte Schlussfolgerung der Antifaschisten ist Leitschnur auch für die DKP.
Doch wie
sieht es nach 71 Jahren mit Krieg und Faschismus in der Welt aus? Das
herrschende Großkapital ruht nicht und versucht auf neue Weise, die alten Ziele
durchzusetzen. Deutschland ist seit dem völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg
wieder offen dabei, Krieg zu führen und nennt dies „mehr Verantwortung
übernehmen in der Welt“. Die aggressive Kriegstreiberei des Imperialismus wird
als angebliche Verteidigung von Menschenrechten bemäntelt. Die Ministerin von
der Leyen erklärt, 130 Milliarden Euro sollen in den nächsten Jahren in
Rüstungsprojekte der Bundeswehr „investiert“ werden. Wer wird die Rendite auf
diese „Investition“ kassieren? Und wer wird dafür bezahlen? Was, wenn die
Bevölkerung aufhört, die Kosten widerstandslos zu tragen? Hier entsteht für die
Herrschenden der Bedarf an rechter Mobilisierung.
Im Interesse der Herrschenden:Pegida, AfD &
Co.
Ultrakonservative,
Rechtsextreme und Rassisten treten erfolgreich in Gestalt von Pegida und AfD
auf. Sie können an einer weit verbreiteten antiislamischen Propaganda
anknüpfen, können Einfluss im politischen Diskurs beanspruchen und
Stimmengewinne bei Wahlen erreichen. Wir sagen, dass diese Mobilisierung
geduldet und gewünscht wird, weil sie von den Herrschenden gebraucht wird, wenn
die Rechnungen für die genannte und weitere „Investitionen“ des deutschen
Imperialismus präsentiert werden. Wir sprechen aus, was auch schon für den
Hitler-Faschismus galt: Nicht weil Faschisten die Regierung stellen, wird Krieg
geführt – sondern weil Krieg geführt werden soll, gibt es ein Interesse an
Faschismus.
Während
dessen werden im Namen des Kampfs gegen den Terror die Fähigkeiten des Staates
zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung ausgebaut. Die zuständigen
Geheimdienste haben durch ihre Duldung, Finanzierung und Organisierung der
Terrorbande mit Namen NSU ihre Unbrauchbarkeit für eine Demokratie
nachgewiesen. Wenn sie dennoch ausgebaut und mit erweiterten Rechten
ausgestattet werden, dann weil die Herrschenden mit diesen Staatsorganen
Interessen verfolgten, die mit dem Morden und Bomben legen ihrer ehemaligen
Schützlinge vom NSU nicht im Konflikt stehen.
Der
Schwur von Buchenwald, die Forderung, nie wieder Krieg und nie wieder
Faschismus geschehen zu lassen, bleibt aktuell. Das Versprechen, nicht zu
ruhen, bis der Faschismus mit seinen Wurzeln vernichtet ist, ist in der
Bundesrepublik noch nicht eingelöst.
Gemeinsam kämpfen!
Die
Flucht von Menschen nach Europa ist selber eine Folge der imperialistischen
Ausbeutungsverhältnisse und der zu deren Durchsetzung betriebenen Kriegspolitik
der EU- und Nato-Staaten. Doch hier wird diese Flucht benutzt, um mit
antiislamischem Rassismus die faschistische Mobilisierung anzufachen; wird
benutzt, um mit Entrechtung der Zuwanderer und Ausnutzung der
Konkurrenzverhältnisse die Spaltung der arbeitenden Menschen voranzutreiben und
so den nötigen Widerstand gegen die Politik der Banken und Konzerne zu
schwächen. Dem setzen wir entgegen: „Unsere Willkommenskultur heißt: Gemeinsam
kämpfen!“
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