Sonntag, 12. Januar 2014

Liebknecht-Luxemburg Ehrung in Berlin: Manifestation gegen imperialistische Kriege

Foto: junge Welt online
95 Jahre nach Ihrer Ermordung, und 100 Jahre nach Beginn des ersten kapitalistischen Weltkrieges, fanden sich an diesem Wochenende 15.000 Menschen zur Ehrung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am Friedhof Berlin Lichtenfelde, der Gedenkstätte der Sozialisten, ein. 

Unter Ihnen auch die DKP Lübeck / Ostholstein. 


Am 15 Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Freikorps-Offizieren ermordet. Das Verbrechen war mit der SPD-Führung abgesprochen. Es ist unvergessen. Jahr für Jahr kommen im Januar Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichshain, um der Toten zu gedenken. Die historischen Erfahrungen müssen bewahrt werden, weil wir sie für das Heute brauchen.

Traditionell veranstaltet die junge welt an diesem Wochenende die Rosa-Luxemburg-Konferenz. 2014 war es die neunzehnte. Hier das Programm. Mehr als 2000 Teilnehmer füllten die Urania Berlin. Dutzende Organisationen der Linken, Verlage und Zeitungsredaktionen stellten an den Infoständen ihre Arbeit vor. Den ganzen Samstag herrschte in der weitläufigen Urania drängende Enge.

Die DKP betrieb in einer Urania-Etage das “Café K”. Dort gab es eine Kunstausstellung, zu Essen und zu Trinken und eine eigene Abendveranstaltung der Partei. Auch hier war der Platz wegen des regen Besuchs den ganzen Samstagnachmittag über beengt. Für die Abendveranstaltung wäre eigentlich ein Saal von doppelter Grösse notwendig gewesen. Von dieser Veranstaltung konnte man den Eindruck gewinnen, dass die DKP sich berappelt. Vor allem die jungen Kommunisten und die Genossinnen und Genossen der SDAJ sorgten für eine optimistische, kämpferische, geradezu euphorische Stimmung. Immer wieder wurden die Redner von Beifallstürmen und Sprechchören unterbrochen. Der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele traf mit seiner Rede die Hirne und Herzen der Teilnehmer.

Foto: DKP Lübeck / Ostholstein
An der Demonstration am Sonntag nahmen nach Angaben der Veranstalter 15 000 Menschen teil, deutlich mehr als im Vorjahr.

Polzei und bürgerliche Medien entblödeten sich nicht, von 3 000 Teilnehmern zu sprechen – eine glatte und absichtsvolle Lüge, die einmal mehr zeigt, wie manipulativ und direkt falsch von den “freien” und “unabhängigen” Medien (des-)”informiert” wird. Die bürgerliche Journaille ist wirklich die Gebühren und Zeitungspreise nicht wert. Wer junge welt als Tageszeitung liest, ist entschieden besser informiert.

Die Demonstration wurde von einem kleinen “gemischten Block” angeführt, in dem die Fahnen der Linkspartei vorherrschten. EL-Fahnen waren nirgends zu sehen. Die Linkspartei war insgesamt schwach vertreten.

Den weitaus grössten Block stellten DKP und SDAJ zusammen mit den in grosser Zahl erschienenen Genossinnen und Genossen Kommunistischen Partei der Türkei und kleineren Abordnungen anderer kommunistischer Parteien, darunter der KKE. Die (“Ost-”)KPD und andere kleine Organisationen mit kommunistischem Anspruch ordneten sich mit kleinen Abordnungen ebenfalls in diesen Block ein. Die Revolutionäre Antifa folgte mit einem kämpferischen Block. Die ALB (Antifaschistische Linke Berlin) hatte zu der Demonstration mit dem thematischen Schwerpunkt Antimilitarismus aufgerufen und wertete die Demo als “vollen Erfolg”.

Eine unübersichtliche Zahl anderer Organisationen mit linkem Anspruch folgte, darunter eine gute Hundertschaft der Prediger des “echten Sozialismus”. Alle zusammen stellten etwa ein Drittel der Teilnehmer.

Die Demo verlief ohne Störungen. Die an allen Ecken herumlungernde Polizei, zum Teil in martialischen Kostümen steckend, erhielt keine Gelegenheit zum “Eingreifen”.

Den ganzen Tag über kamen Menschen zur Gedenkstätte der Sozialisten, insgesamt Zehntausende. Sie kamen von überall her aus Berlin und Umgebung und von weiter her, unübersehbar auf den Strassen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln mit ihren roten Nelken, mit denen sie die verstorbenen Sozialisten und Kommunisten, die Kämpfer gegen den Nazifaschismus ehren wollten. An der Ehrung in Friedrichshain nahmen auch führende Funktionäre der Linkspartei teil.

Auffallend war sowohl bei der jw-Konferenz als auch auf der Demo und der Ehrung an der Gedenkstätte die grosse Zahl junger Menschen. Es ist den Herrschenden weder gelungen, die DDR zu “delegitimieren” noch die sozialistische Bewegung unter ihren Propagandalawinen zu begraben. Die Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft lebt. Trotz Rückschlägen und Phasen der Schwäche ist es, wie Erich Honecker sagte: “Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.” Die Ochsen und Esel sind die Vergangenheit und die trostlose Gegenwart. Die Zukunft ist der Sozialismus.

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