In Vergangenheit und Gegenwart hat die Jugend immer eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Kampf für Fortschritt und soziale Gerechtigkeit gespielt. Die Jugend war als kämpferische Kraft präsent in den größten Kämpfen der Völker für Frieden, Solidarität und sozialen Fortschritt. In einer Welt, in der Imperialismus sich als alternativlos präsentiert, beweist der antiimperialistische Kampf, dass die Jugend ihre Zukunft selbst wählt. Die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden, die in Ecuador stattfinden werden, sind der Ort für die jungen Frauen und Männer der Welt, um ihre Stimme gegen den Imperialismus vereinen.
Wir leben in einer Zeit von
großer Gefahr und mit vielen Möglichkeiten. Die kapitalistische Krise führt
dazu, dass die imperialistischen Bündnisse ihre Rivalität um die Kontrolle der
Märkte, um natürliche Ressourcen und Handelswege verschärfen . Diese Tatsache
führt notwendig zu Militäreinsätzen wie der NATO- und EU-Krieg in Libyen, die
Aggressionen gegen Syrien und die Bedrohungen gegen das koreanische Volk. Die
zwischenimperialistischen Widersprüche infolge der Krise schaffen zunehmende
Spannungen und die Gefahr größerer internationale militärische Konflikte, die
die Völker der Welt zum Opfer haben werden.
Die Jugend der Welt ist
Zeuge einer gewaltigen Offensive auf ihre Rechte auf Arbeit, Erziehung,
Gesundheit und den Zugang zu Kultur und Sport. Regierungen in der ganzen Welt
und imperialistische Organisationen setzen Maßnahmen durch, damit die
Arbeiter_innen und die Massen den Preis für ihre Krise zahlen. Ihr Ziel ist es,
das verrottende kapitalistische System zu schützen, ihre Profite zu garantieren
und die Ausbeutung zu Gunsten der Monopole auszuweiten.
Gleichzeitig beobachten wir,
wie Millionen von Völkern und besonders die Jugend- und Studierendenbewegung
Widerstand gegen die imperialistischen Aggression leisten. Wir sehen einen
wachsenden Kampf gegen den Willen der Monopole und ihre Regierungen, gegen die
Durchsetzung der Politik, die die Jugend auf den Pfad der Sklaverei führen
will. Der Kampf der Massen in den letzten Jahren hat gezeigt, dass die
Möglichkeit, den Imperialismus zu stürzen, von der Entschlossenheit und
Orientierung der Massen abhängt.
Der Widerstand und der
antiimperialistische Kampf der Jugend und Studierenden ist die Flamme, die der
Weltfestspielbewegung den Weg seit 1947 leuchtet. Seit 65 Jahren und auf 17
Festivals hat die Jugend der Welt ihre Stimme und ihren Kampf gegen Faschismus,
Diktaturen, undemokratische Regime, Kolonialismus, Krieg, Besatzung und
Diskriminierung vereint und Frieden, Freiheit, Solidarität, Gleichheit und die
Überwindung des Imperialismus gefordert.
Aus diesen Gründen rufen wir
jeden jungen Mann und jede junge Frau dazu auf, sich unserem Kampf auf den 18.
Weltfestspielen anzuschließen.
Wir rufen die Jugend und die
Studierenden auf, sich uns für die Überwindung des Imperialismus anzuschließen,
weil unser Wohlstand und Glück nicht innerhalb dieses Systems gefunden werden
kann, das nur Armut, Ausbeutung und Arbeitslosigkeit hervorbringt. Wir rufen
sie auf, sich uns anzuschließen, um für Arbeit und für würdige Arbeitsrechte zu
kämpfen. Wir rufen sie auf, für kostenlose und öffentliche Erziehung zu
kämpfen, gegen Privatisierungen, Studiengebühren und Klassenschranken. Wir
rufen die Jugend auf gegen den Imperialismus zu kämpfen, der die Umwelt
zerstört, der Diskriminierung von Klassen, Ethnien und Geschlecht schafft. Wir
rufen die Jugend auf, für Demokratie und gegen die Repression durch reaktionäre
Kräfte zu kämpfen. Wir rufen die Jugend der Welt auf, ihre Solidarität mit den
Völkern auszudrücken, die für ihre Freiheit und gegen Besatzung kämpfen, wie in
Palästina, der Westsahara und vielen weiteren Läändern. Wir rufen die Jugend
auf, die Völker zu unterstützen, die ihren eigenen Entwicklungsweg gewählt
haben und von imperialistishcen Kräften bedroht sind.
Heute ist es für die Jugend notwendiger denn je, dass ihr
Kampf sich deckt mit dem der Arbeiter_innen und Völker, um den Kampf um die
Überwindung des Kapitalismus und seiner höheren Entwicklungsstufe, des
Imperialismus, zu intensivieren und eine neue Welt des Friedens, der
Gleichheit, der Solidarität, der Freundschaft und des revolutionären sozialen
Wandels zu schaffen, wo der durch die Arbeit geschaffene Reichtum auch der
Bevölkerung gehört und ihren Bedürfnissen dient.
Nach den erfolgreichen 17.
Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Südafrika am Geburtsort der
Anti-Apartheid-Bewegung und auf dem Kontinent, der heute für ökonomische
Freiheit kämpft, lassen wir die Weltfestspiele zum vierten Mal erneut in
Lateinamerika stattfinden. Nach Havanna in den Jahren 1978 und 1997 und Caracas
2005 machen wir uns 2013 auf den Weg nach Quito. Die 18. Weltfestspiele der
Jugend und Studierenden findet in Lateinamerika und der Karibikregion statt, in
der es eine starke und wachsende antiimperialistische Bewegung gibt, die den
Wunsch der Völker nach sozialem Fortschritt ohne äußere Intervention immer
stärker zusammenführt und Hoffnung auf eine internationale antiimperialistische
Bewegung macht.
Mit der Unterstützung der
wachsenden Massenbewegung in Ecuador, die sich aktuell in der von Präsident
Rafael Correa geleiteten Bürgerrevolution ausdrückt, mit offenen Armen
empfangen von der stolzen antiimperialistischen Jugend Lateinamerikas, gedenken
wir den Helden, die ihr Leben für die Befreiung Lateinamerikas gaben und
vereinen unseren Kampf auf den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden.
Jugend vereint gegen
Imperialismus – für eine Welt des Friedens, der Solidarität und des sozialen
Fortschritts!
Aufruf an die Jugend und Studierenden in Deutschland zu den 18. Weltfestspielen in Ecuador
Weltjugendfestspiele Moskau 1985 |
Auf der ganzen Welt erfahren
wir, die arbeitende und lernende Jugend, eine Offensive gegen ihre Rechte auf
Frieden, Arbeit, Bildung, Gesundheit, Sport und Kultur.
Auch in Deutschland wird uns
gesagt, wir müssten alle „den Gürtel enger schnallen“, die öffentlichen Kassen
seien leer und überhaupt müssten wir sparen. Die Umsetzung der Schuldenbremse
führt zu massiven Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich, vor allem auf
kommunaler Ebene. Gleichzeitig sollen die Gewinne der Banken und Konzerne auf
Kosten der arbeitenden Bevölkerung aufrecht erhalten und weiter gesteigert
werden. Während deutsche Konzerne weiterhin Profite in Milliardenhöhe
einfahren, sind die Reallöhne von 2000 bis 2010 in Deutschland um 5,4%
gesunken. Es fehlen hunderttausende Ausbildungs- und Studienplätze.
Arbeitslosigkeit, Minijobs, Werkverträge, Leiharbeit und unbezahlte Praktika
sind daher für viele alltägliche Realität. Die Jugend ist dabei besonders
betroffen.
In anderen Ländern der EU
ist die Situation noch drastischer: in Griechenland und Zypern ist ein Drittel
der Jugendlichen arbeitslos, in Spanien sogar die Hälfte. Dies wird sich noch
weiter verschärfen, wenn die Spardiktate der Troika durchgedrückt werden. Es
ist der Kampf der Herrschenden gegen die Vernichtung und Entwertung von
Kapital. Mit ihm verschärft sich auch ihr Kampf untereinander um den Anteil an
der Beute, den die deutschen Banken und Konzerne bislang maßgeblich zu ihren
Gunsten entscheiden konnten. Die deutsche Exportwalze drängt die Völker Europas
in tiefere Abhängigkeit und Armut, die so genannten Rettungsschirme fließen
direkt in die Taschen der deutschen Banken. Überall sollen wir für die Krise
zahlen, die wir nicht verursacht haben.
Gleichzeitig nehmen Kriegseinsätze
zu, wie der Krieg in Libyen oder in Syrien.Wir sollen mehr für imperialistische
Kriege in aller Welt zahlen und akzeptieren, dass Menschen sterben, damit
Absatzmärkte und Rohstoffquellen für die Unternehmen und Banken geschützt
werden. In Deutschland wirbt die Bundeswehr im öffentlichen Raum, insbesondere
an Schulen, um Kanonenfutter für die künftigen Konflikte zu rekrutieren und
gesellschaftliche Akzeptanz für ihre Kriege zu erreichen. Dabei nutzt sie die
Lage der Jugendlichen aus und lockt mit Ausbildungsplätzen und Studium, wenn
man sich zum Töten verpflichtet und sein Leben aufs Spiel setzt.
Doch es regt sich
Widerstand. In den Massenprotesten und Streiks in Griechenland und Portugal
oder in der Studierendenbewegung in Chile setzen sich Menschen gegen den Abbau
sozialer und demokratischer Rechte und für den Frieden ein. In all diesen
Kämpfen spielt die Jugend eine tragende Rolle. Auch in Deutschland setzen sich
Schüler_innen Auszubildende und Studierende für bessere Bildung und
Ausbildungsplätze, gegen Studiengebühren, Naziaufmärsche und
Bundeswehrauftritte an Schulen ein. In der Gewerkschaftsjugend, in
SchülerInnenvertretungen, in Jugend- und Studierendenverbänden organisieren
sich junge Menschen, um ihre Rechte gegenüber den Unternehmern durchzusetzen.
Der deutsche Imperialismus
hat seine Position aber auch deshalb stärken können weil die Lohnabhängigen in
Deutschland ihre Kämpfe bisher nicht verstärkt haben. Den Widerstand der
Jugendlichen in Deutschland gegen die Offensive der Herrschenden weiter zu
stärken ist daher sowohl notwendig zur Erkämpfung unserer Rechte als auch
internationalistische Pflicht.
Die Weltfestspiele sind
dabei ein wichtiges internationales Forum zum Austausch über die verschiedenen
Kämpfe der Jugend und Studierenden aus der ganzen Welt. Jugendliche kommen dort
zusammen und bringen ihre unterschiedlichen Erfahrungen ein. Sie kommen aus
Staaten der Industrienationen, wo sie ihre unter Beschuss stehenden Rechte
verteidigen. Sie kommen aus ausgebeuteten Ländern der sogenannten Dritten Welt,
wo sie unter ungleich schwereren Bedingungen Widerstand leisten und
Fortschritte erringen. Sie kommen aber auch aus Ländern in denen wesentliche
soziale und politische Grundrechte verwirklicht sind.
Gerade in Lateinamerika regt
sich zunehmend antiimperialistischer Widerstand. Im Dezember 2013 finden die
18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden in Ecuador statt. Dort formiert
sich die Bevölkerung in der sogenannten Bürgerrevolution, unter Leitung des
amtierenden Präsidenten Rafael Correa, durch das Demokratisierung, Bildung und
bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Ecuadorianer_innen erreicht
werden sollen.
Fahren wir gemeinsam nach
Quito um internationale Solidarität zu üben und unsere Erfahrungen aus sozialen
Kämpfen auszutauschen:
Jugend vereint gegen
Imperialismus – für eine Welt des Friedens, der Solidarität und des sozialen
Fortschritts!
Unterstützt von:
Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ), Cuba Sí, Förderverein
Weltfestspiele
Mehr Infos /
Quelle: weltfestspiele.de
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