Nach Jahren der Illegalisierung der Freien Deutschen Jugend gab es wieder einen marxistischen Jugendverband in der Bundesrepublik.
In den Jahren vor 1968 war die politische Lage in der Bundesrepublik geprägt vom militanten Antikommunismus, der in den Verboten des Volksbegehren gegen die Wiederbewaffnung, der FDJ, der KPD und den Berufsverboten seinen repressiven Höhepunkt fand. Die Eigentümer der Banken und Konzerne überstanden in Westdeutschland weitgehend unbeschadet den von ihnen begonnenen und bis zur Kapitulation am 8. Mai geführten Weltkrieg. Während in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), später der DDR, die Kriegsverbrecher enteignet und bestraft wurden, kamen sie in der BRD erneut bis in höchste Regierungsämter. U.a. die Proteste gegen den Vietnamkrieg, gegen die rückschrittliche Bildungspolitik, die Notstandsgesetze, sowie die Lehrlingsbewegung und die Septemberstreiks von 1969 beendeten die lange Periode der von Klassenkämpfen weitgehend verschonten 50er und 60er Jahre. Der in kurzer Zeit angewachsene Widerstand gegen die politisch und wirtschaftlich Herrschenden beflügelte die Gründung der SDAJ. Bis zum 5. Mai hatten 1112 Jugendliche den Gründungsaufruf unterzeichnet. In 24 Städten der BRD hatten sich Regionalausschüsse gebildet. Zum Vorsitzenden wurde Rolf Priemer gewählt, der bis heute Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei ist, der die SDAJ seit ihrer Gründung nahe steht.
Die Krise des Sozialismus in der UdSSR und der DDR und sein Untergang in der Konterrevolution 1989-1991 trafen die SDAJ schwer. Trotz des Austritts großer Teile der Mitgliedschaft blieb sie als revolutionärer Jugendverband erhalten. In den nachfolgenden Jahren bekräftigte der Verband sein Festhalten an seiner weltanschaulichen Grundlage, den Ideen von Marx, Engels und Lenin und begann, unter den neuen Bedingungen seine Rolle in den Kämpfen Jugendlicher zu finden.
Mit den Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1997 in Havanna setzte der Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ), dessen Mitglied die SDAJ ist, diese Tradition trotz des weitgehend verschwundenen sozialistischen Lagers fort. Die Weltfestspiele 2001 in Algerien, 2005 in Venezuela und 2010 in Südafrika konnten erfolgreich daran anknüpfen. Im Dezember 2013 finden die 18. Weltfestspiele in Ecuador statt.

Die SDAJ stellte sich von Anfang an in die Tradition des antifaschistischen Widerstandskampfes, in dessen Verlauf zehntausende junger Gewerkschafter, Kommunisten und Sozialdemokraten von den Faschisten ermordet worden waren. In den Jahren nach 1968 waren es die Altnazis im Staat und das Einziehen der NPD in die Landtage, dem die SDAJ den Kampf ansagte. Mit ihrem militanten Antikommunismus konnten die Nazis an der weit verbreiteten Hetze gegen die DDR anknüpfen. Heute, da sich der Staat der BRD offiziell „gegen Rechts“ positioniert, inoffiziell via Verfassungsschutz rechtsterroristische Organisationen wie den NSU unterstützt, steht der Kampf für ein Verbot faschistischer Organisationen und Parteien stärker denn je auf der Tagesordnung auch der SDAJ.
Seit ihrer Gründung ist die SDAJ aktiv gegen Krieg und Imperialismus. Kurz nach ihrer Gründung organisierten sich ihre Mitglieder – in Uniform – auf der Plattform „Soldat 70“ gegen den Militarismus in der Bundeswehr. Heute ist sie aktiv gegen die Werbung der Bundeswehr für ihre Kriegseinsätze an Schulen und gegen die Auslandseinsätze ob in Afghanistan oder in der Türkei.
Die SDAJ steht allen Jugendlichen offen, die sich nicht damit abfinden wollen, dass ihre Zukunft den Profitinteressen der Banken und Konzerne geopfert werden. Sei es in einem Schulsystem, dass immer weiter kaputt gespart wird, sei es bei der Jobsuche, bei der die „Wahl“ immer mehr die zwischen Hartz-IV, Bundeswehr, Niedriglohn oder Leiharbeit ist. In der SDAJ kämpfen Schülerinnen und Schüler, Studis, Azubis, junge ArbeiterInnen und Angestellte. Für ihre Grundrechte, gegen Kapitalismus, Imperialismus und Krieg, für den Sozialismus.
Weitere Infos zur SDAJ gibt es hier.
Quelle: http://www.sdaj-netz.de/
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