Sonntag, 27. Mai 2012

Samstag, 02. Juni 2012, Hamburg - Naziaufmarsch stoppen!

Internationale Solidarität statt völkischer Wahn!

Für Samstag, den 2. Juni 2012 planen Nazis einen überregionalen Aufmarsch durch Hamburgs Innenstadt unter dem volksverhetzenden Motto „Tag der deutschen Zukunft – Unser Signal gegen Überfremdung“.

Sie wollen damit ihre menschenfeindliche, rassistische und auf Ausgrenzung basierende Politik öffentlich darstellen. Ihre neofaschistischen Positionen und Auftritte sollen zur Normalität werden. Am 27. Juni 2001 wurde der Kaufmann Süleyman Tasköprü in Hamburg-Bahrenfeld durch den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) ermordet. Die Veranstalter_innen dieses Aufmarsches rekrutieren sich aus dem Teil der Faschistenszene, aus deren Reihen sich u.a. der NSU bildete und unterstützt wurde: Kameradschaften, autonome Nationalisten und NPD. Keine Zukunft den Faschisten!




Das Hamburger Bündnis gegen Rechts ruft deshalb für den 2. Juni 2012 zu einem breiten Widerstand gegen die Faschisten und jede rassistische Stimmungsmache auf. Wir werden es nicht zulassen, dass sie ihre Hetze ungestört verbreiten können. Wir rufen alle Menschen dazu auf, den Nazis nicht die Straße zu überlassen und sich mit vielfältigen Formen des Protestes z.B. Kundgebungen, Demonstrationen, Blockaden gegen diesen Aufmarsch zu beteiligen.

Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Aufmarsch zu verhindern. Am 1. Mai 2008 haben wir schon einmal erfolgreich den Nazis Paroli geboten.

Faschisten in der Tradition der NSDAP

Bereits in den Vorjahren fanden unter dem gleichen Motto Aufmärsche der Nazis in Pinneberg, Hildesheim und Braunschweig/Peine statt. Die Kameradschaftsszene will damit in Norddeutschland ihre eigene Politikfähigkeit und Stärke beweisen und ein Event etablieren.
Die NPD demonstriert bei dem Aufmarsch ihre Kooperationsbereitschaft mit den Nazi-Schlägern in SA-Tradition. In den jährlichen Aufrufen reden sie, ganz in der Sprache des NS-Verbrecherstaates, von „Überfremdungsirrsinn“, „Ausländerbanden“ und „Ghetto“. Sie fordern ein nach ‚völkischen Kriterien bereinigtes‘ Deutschland. In ihrer aktuellen Mobilisierung hetzen die Nazis seit Monaten nicht nur gegen Migrantinnen und Migranten und Flüchtlinge, sondern auch mit steckbriefähnlichen Pamphleten gegen antirassistische Menschen und Organisationen.

Wasser auf die Mühlen 

Schon immer wurden Nazi-Parteien und Organisationen nicht nur geduldet, sondern verharmlost. Bei den Terrortaten des NSU, aber auch bei dem Massaker in Utøya in Norwegen, wurde zunächst immer wieder behauptet, es handelt sich nur um Einzeltäter_innen.
Solche Taten entstehen auf dem Boden weit verbreiteter Ressentiments. Ausgelöst durch Thilo Sarrazin und befeuert durch bundesweit erscheinende Medien ging im Jahr 2010 erneut eine Welle von Rassismus durch Deutschland, der sich hauptsächlich gegen Muslime richtete. Die Bundeskanzlerin flankierte dieses mit den Worten „Die multikulturelle Gesellschaft ist gescheitert, absolut gescheitert.“ Hingegen wurden und werden Nazigegnerinnen und -gegner oftmals belächelt, kriminalisiert, ihr Engagement gegen Neofaschismus als „Extremismus von links“ denunziert, und damit die Verbrechen des Faschismus relativiert.

Aus der Geschichte lernen...

Nach der Machtübertragung am 30. Januar 1933 wurde die politische Opposition ausgeschaltet. Die Gewerkschaften wurden zerschlagen, am 2. Mai 1933 die
Gewerkschaftshäuser besetzt. In den folgenden Jahren setzten die Nazis einen beispiellosen Völkermord gegen die europäischen Juden und die Sinti und Roma ins Werk. Der von Nazi-Deutschland begonnene Krieg führte zur Verwüstung weiter Teile Europas und zum
Tod von mehr als 55 Millionen Menschen. Die Faschisten von heute sehen in den Nazi-Verbrechern von damals ihre Vorbilder.

...unsere Zukunft selbst gestalten

Unser Ziel ist eine solidarische Gesellschaft, in der Platz für alle Menschen ist, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, sozialem Status oder Behinderungen. Wir stellen uns gegen rassistische Erklärungsmuster oder Ausgrenzungen, die gesellschaftlichen
Konkurrenzverhältnissen entspringen.
In diesem Sinne sind alle Menschen aufgefordert, sich aktiv einzumischen für eine soziale Umgestaltung und Demokratisierung der Gesellschaft, um den Faschisten den Nährboden zu entziehen.

Wir fordern:

* Die vollständige Auflösung der NPD und aller faschistischen Organisationen
* Lückenlose Aufklärung der Mordserie des NSU und der staatlichen Verstrickungen
* Gegen jegliche Ausgrenzung und Diskriminierung – gleiche Rechte für alle Menschen



Nazis blockieren! 

Dem Aufmarsch in Hamburg massenhaft entgegentreten! Wie in Dresden und anderen Städten in den letzten Jahren bereits erfolgreich durchgesetzt, werden wir uns auch in Hamburg durch Aktionen des zivilen Ungehorsam mit Massenblockaden den Nazis
entgegenstellen und sie blockieren. Dieses Ziel eint uns über alle sozialen, politischen oder kulturellen Unterschiede hinweg. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Unsere Massenblockaden sind Menschenblockaden, bei denen jede und jeder mitmachen kann. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.

Gemeinsam werden wir die Nazis stoppen!


www.keine-stimme-den-nazis.org




Hamburger Bündnis gegen Rechts


AG Migration und Flucht der LINKEN; AIDS-Hilfe Hamburg e.V.; AK Distomo; Anarchistische Gruppe/Rätekommunisten (AG/R); anti-atom Büro Hamburg; Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen; Antifaschistisches Bündnis Bergedorf; Antikapitalistische Linke Hamburg; AnwohnerInnen Initiative Jarrestadt; Arbeitsgemeinschaft freier Jugendverbände in Hamburg e.V. (AGfJ); Arbeitsgemeinschaft Neuengamme; Arbeit und Leben Hamburg; Assoziation Dämmerung; AStA HAW Hamburg; AStA Universität Hamburg; Atesh - Für eine sozialrevolutionäre Perspektive!; Attac Hamburg; Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik
Deutschland e.V.; Avanti – Projekt undogmatische Linke; BallKult e.V. - Verein für Fußball und Kultur auf St. Pauli; Barmbeker Initiative gegen Rechts; Barmbeker Inititiave für ein bedingungsloses Grundeinkommen; basis & woge e. V.; Betriebsrat der Hamburger Morgenpost; Bramfelder Bündnis gegen Rechts; Buchhandlung im Schanzenviertel; Bündnis 90/Die Grünen Hamburg; Bündnis für ein Hamburger Deserteursdenkmal; Bürgerhaus in Barmbek; Bürgerverein zu St. Georg von 1880 RV & Einwohnerverein St. Georg von 1987 e.V.; BULG Hamburg; BUKO, bundeskoordination internationalismus; Bund Deutscher Pfadfinder_innen (BDP); Cafe Knallhart; Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus; DGB Deutscher Gewerkschaftsbund Hamburg; DGB Jugend Hamburg; DIDF-Hamburg; DIDF-Jugend Hamburg; DIE LINKE Landesverband Hamburg; DIE LINKE Altona; DIE LINKE Bergedorf; DIE LINKE Nord; DIE LINKE Wandsbek; DKP Hamburg; Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.; EvaMigrA e.V.; Ev-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost; Fachschaftsrat
Sozialökonomie/HWP der Universität Hamburg; Fachschaftsrat Sozialwissenschaften Universität Hamburg; Fanladen St. Pauli; FC St. Pauli v. 1910 e.V. Marathonabteilung; FLAKS e.V.; Flüchtlingsrat Hamburg e.V.; Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft; Frauenärztinnen Bahrenfelderstrasse; Freak Out Connection (FOC); FSR Ethno der Uni Hamburg; FSR Geschichte der Universität Hamburg; Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft m.b.H.; Geschichtswerkstatt St. Georg e.V.; GEW - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft; GEW Studis Hamburg; GRÜNE JUGEND Hamburg; Grüne Minna undogmatische Küche; GWA St. Pauli e.V.; Hamburger Arbeitskreis Asyl e.V.; Hamburger Flüchtlingsfonds e.V.; Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V.; Hamburger Jugendverband junge gemeinschaft e.V.; Hamm`se Zivilcourage; IG Bauen-Agrar-Umwelt, Bezirksverband Hamburg; Infoarchiv Norderstedt; Initiative Moorburgstrasse stoppen; Initiative Rock gegen Rechts; Institut Nachtigal; ISL (internationale sozialistische Linke); Jour Fix Hamburg; Jusos Barmbek-Dulsberg; junge gemeinschaft e.V.; Junge Piraten Hamburg; Kinderladen Maimouna e.V.; Kölner FRAUEN IN SCHWARZ; Komm in die Gänge e.V.; Kulturzentrum HONIGFABRIK; Kuratorium „Gedenkstätte Ernst Thälmann“ e.V.; LAK für ungewöhnliche Maßnahmen der Linksjugend [‚solid]; Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD), Landesverband Hamburg; Lesbenverein Intervention e. V.; Linksjugend [‚solid] Landesverband Hamburg; medibüro Hamburg; Methfesselfest-Vorbereitungsgruppe; Migrantinnen Bund Hamburg; Motorradclub Kuhle Wampe;
Noya Hamburg; Nujiyan Frauenzentrum e.V.; peace brigades international Deutscher Zweig e.V.; Piratenpartei Hamburg; Pirat*inn*en und offene Liste Uni Hamburg; Publikative.org; Ramazan Avci Initiative Hamburg; Rat der Kurdinnen in Hamburg; Referat für internationale Studierende im AStA der Universität Hamburg; Regenbogen / Alternative Linke (Hochschulgruppe an der Universität Hamburg); SAV - Sozialistische Alternative; SCHURA - Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg e.V.; SDAJ Hamburg; Soziales Zentrum Norderstedt; Sozialpolitische Opposition Hamburg e.V.; Sprachraum e.V.; Sputnik;
Stadtteilarchiv Ottensen e.V.; Stadtteilbeirat St. Georg; Stadtteilkollektiv Rotes Winterhude; Streetlife e.V., Straßensozialarbeit Rahlstedt; UmweltHaus am Schüberg; Union vom Togoland e.V; unser Haus e.V.; Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di Hamburg; ver.di Arbeitskreis Antirassismus; ver.di Jugend Hamburg; ver.di Studierendengruppe Hamburg; ver.di Fachgruppe Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe; verikom - Verbund für interkulturelle Kommunikation und Bildung e.V.; VVN BdA Landesverband Hamburg; Wohn- und Ferienheim Heideruh e. V.; Zapapres e.V.; Zinnschmelze Kulturzentrum