Montag, 3. Februar 2020

Solidaritätsschreiben an die Beschäftigten des UKSH in Kiel und Lübeck


http://dkpsh.uber.space/wp-content/uploads/2020/02/Soli_UKSH_DKP_v1.0.pdf

Liebe Kolleginnen und Kollegen am Uniklinikum Schleswig-Holstein!

 

Euer Kampf um Entlastung reiht sich ein in die bereits in 16 Kliniken erfolgreich abgeschlossenen Tarifverträge für mehr Personal im Krankenhaus.

 

Wir senden euch hiermit unsere solidarischen Grüße und wünschen euch einen erfolgreichen Kampf, zu dem ihr Kraft, Mut, Kreativität und Durchhaltevermögen braucht.

 

Eigentlich habt ihr all diese Eigenschaften, wenn man sich eure Arbeitsbedingungen ansieht oder selbst – als Patient*in oder Angehörige*r – miterlebt.

 

Aber sie machen auch euch krank: Hetze, Streß, Überstunden, Holen aus dem Frei, allein mit z.T. über 30 Patient*innen, nicht das für die Patient*innen tun zu können, wofür ihr eigentlich mal den Beruf gelernt habt...

 

Aber auch Entlohnung und Anerkennung lassen zu wünschen übrig. Dies alles führt dazu, dass immer mehr Kolleg*innen den Beruf verlassen, z.T. sogar schon während der Ausbildung und sich so die Situation immer weiter verschärft.

 

Daran ändern auch Spahns gesetzliche Mindestpersonalbesetzungen nichts – und selbst mit Rechentricks (durchschnittliche Mindestbesetzung im Monat) können selbst diese „Mindestbesetzungen“ nicht erfüllt werden!

 

Diese Spirale muß und kann nur von euch selbst durchbrochen werden und euer Kampf findet Rückhalt und Zustimmung in weiten Teilen der Bevölkerung – denn der Personalnotstand und die damit einhergehenden Gefahren für Leib und Leben betrifft potentiell alle Menschen.



Ihr habt nun mit eurer Gewerkschaft ver.di den Kampf aufgenommen. Wir unterstützen eure Forderungen für mehr Personal im Krankenhaus, ausgehend vom tatsächlichen Bedarf in allen Bereichen! Dafür braucht es entweder gesetzliche Vorgaben oder einen Tarifvertrag, der euch wirkliche Entlastung bringt.

 

Und es braucht eine

*Abkehr von der Ökonomisierung des Gesundheitswesens!

*Gesundheit ist keine Ware!

*Weg mit den Fallpauschalen!

*Für eine bedarfsgerechte Finanzierung des Gesundheitswesens durch die öffentliche Hand!

 

Warme Worte und hohle Phrasen aus der Politik und von eurem eigenen Klinik-Vorstand habt ihr genug gehört. Wie an den anderen Kliniken auch, versteht man euch offensichtlich nur, wenn ihr den Worten nun auch Taten folgen lasst!

 

Wir wünschen euch viel Erfolg, Durchhaltevermögen und viel Solidarität und Unterstützung für einen Tarifvertrag Entlastung am UKSH, denn:


Mehr von euch ist besser für alle!


Eure

DKP Lübeck / Südost-Holstein

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