Am 5.11.19: Tausende Gewerkschafter in La Paz für Morales, Foto: junge Welt |
Stellungnahme
der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) zu dem faschistischen Putsch gegen
den legitimen bolivianischen Präsidenten Evo Morales
In
Bolivien, dem südamerikanischen Land mit der historisch längsten Liste von
Staatsstreichen, ist der erste indigene Präsident, Evo Morales, durch Gehorsamsverweigerung
von Polizeieinheiten und der Militärführung auf kalte Art seines Amtes enthoben
worden. Rechte und rechtsextreme Horden terrorisieren Menschen und drohen mit
weiterer Gewalt. Die Botschaften Kubas und Venezuelas werden – wie beim Putsch
in Venezuela 2002 – von Schlägern attackiert; auch die bolivianische Botschaft
in Berlin wird von rechten Gruppen belagert.
Evo
Morales‘ Rücktritt stellt den Versuch dar, eine massive Gewaltwelle gegen seine
Regierungsmannschaft, gegen seine Partei, gegen die indigene Bewegung, die ihn
bei Wahlen mehrfach in das Amt gebracht hatte, und gegen die demokratischen
Kräfte der Völker Boliviens zu verhindern. Die Rechte des Kontinents wittert
Morgenluft und erhöht den Druck auf Nicaragua, Kuba und Venezuela.
Mit Knüppeln gegen Demonstranten Cochabamba am Dienstag, Foto: junge Welt |
Das
deutsche Außenministerium stellt sich seit Amtsantritt von Heiko Maas
zuverlässig auf die Seite von rechtsextremen Putschisten wie in Venezuela und
Antidemokraten wie in Brasilien, der Ukraine, Saudi-Arabien oder Kolumbien.
Infolgedessen agiert Maas und sein Ministerium konsequent gegen die Demokratie
und vermag daher in Bolivien keine nennenswerten Probleme erkennen. Es
unterstützt dort jede Regierung, die Deutschland Zugang zu den für die Elektroautomobilität
unabdingbaren Lithiumressourcen Boliviens verschafft - genau das hatte auf Druck
indigener Völker zuletzt infrage gestanden. Die Entlassung von Außenminister
Maas ist überfällig.
Der
DKP-Vorsitzende Patrik Köbele nimmt am Samstag an einer antiimperialistischen
Manifestation in Caracas teil. Die Deutsche Kommunistische Partei wirbt hier
wie dort für den Zusammenschluss all jener Kräfte, die dem Imperialismus, der
mehr und mehr sein altes kolonialistisches Gebaren zeigt, die Interessen der Mehrheiten
entgegenstellen. Die fortschrittlichen Kräfte in Bolivien gehören dazu. Ihnen
gehört unsere Solidarität. Sie werden sich ihren Wahlsieg nicht
nehmen lassen.
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