Anlässlich des 100.
Jahrestages der Novemberrevolution führt die DKP am Samstag, den 03. November
2018, einen bundesweiten Aktionstag in Kiel durch.
14:00 Uhr Bündnisdemonstration „Auf der Route der Matrosen“
(Die
Demo wird der historischen Marschroute der aufständischen Matrosen vom ehem.
Flottenstützpunkt, über diverse Firmensitze bei denen sich die Arbeiter*innen
solidarisierten, bis in die Kieler Innenstadt folgen)
18:00 Uhr DKP
Veranstaltung „100 Jahre Novemberrevolution – 100 Jahre KPD – Für eine Ostsee
als Meer des Friedens“
mit
Vertreter*innen von Kommunistischen Parteien der Ostsee-Anrainerstaaten im
„Legienhof“, Gaststätte im Gewerkschaftshaus Kiel (Legienstraße 22, 24103 Kiel)
„Sozialismus oder
Barbarei“
Erinnern wir an die
Lehren der Novemberrevolution vor 100 Jahren
In
diesen Tagen ist viel zu sehen, zu hören und zu lesen anlässlich des 100.
Jahrestages der Novemberrevolution in Deutschland. Verständlich, denn dieses
herausragende Ereignis hat die Geschichte Deutschlands maßgeblich verändert:
Viele Dinge die uns heutzutage als selbstverständlich erscheinen wurden damals
als bleibende Erfolge erkämpft, wie z.B. das Ende der imperialistischen
Monarchie – und damit die Republik, betriebliche und gewerkschaftliche Rechte
der Arbeiterklasse, der Acht-Stunden-Tag oder dasWahlrecht für Frauen.
Bleibende Erfolge, die bis heute jedoch auch Illusionen über die angebliche
Reformierbarkeit des Kapitalismus erzeugen, wenn man vergisst, dass sie
revolutionär erkämpft werden mussten!
Wer
sich wirklich mit den historischen Fakten der Novemberrevolution befasst, der
stellt schnell fest, dass nahezu alle aktuellen Verlautbarungen versuchen die
Lehren der Geschichte im Nachhinein zu klittern, sie im Sinne der herrschenden
Klasse zu verdrehen, besonders wenn diese sie als Geburtsstunde der westlichen,
bürgerlich kapitalistischen Demokratie darzustellen versucht.
Im
Gegenteil dazu war die Novemberrevolution in Wirklichkeit der erste ernsthafte
Versuch der deutschen Arbeiterklasse gegen die Not und das Elend aufzubegehren,
welche ihnen die imperialistischen Monarchien im Verbund mit dem Bürgertum mittels
Nationalismus, Hunger, Armut, Krieg und Ausbeutung geschaffen hatten: Die
erlebte Barbarei des ersten Weltkrieges. Erstmals wagte die Arbeiterklasse den
offenen Bruch mit der bürgerlich imperialistischen Herrschaft der Fürsten und
des Kapitals.
Revolutionen
sind Lokomotiven der Geschichte sagte Karl Marx: Unter dem Eindruck der
siegreichen Oktoberrevolution in Russland wählten die revolutionären Arbeiter
und Soldaten mitnichten den bürgerlich parlamentarischen Weg für Ihren Entwurf
der freiheitlichen Gegenordnung, sondern gründeten vielmehr basisdemokratische
Rätevertretungen, die sie hinter Forderungen nach sofortigem Frieden, gleichen
Lebensbedingungen (Essen!) für alle und sozialen Rechten (Acht-Stunden-Tag)
vereinten. Die vereinenden Ziele waren klar: Frieden und Sozialismus!
Nur
durch das Fehlen einer wirklich ordnenden marxistischen Partei, stattdessen mit
Hilfe einer angepassten und korrumpierten „Arbeiter-Elite“ in den Führungen von
SPD und USPD und mit Hilfe der alten, verhassten Militärmacht gelang es dem
Bürgertum den revolutionären Sturm in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes
zu zerschießen, welcher in Kiel unter der roten Fahne seinen Anfang genommen
hatte.
Und heute?
100
Jahre nach der Novemberrevolution führt Deutschland wieder Kriege unter dem
Schild der imperialistischen NATO. Die Bundeswehr kämpft in vielen Ländern der
Welt und ist Mitverursacher von Armut, Hunger, Elend und Flucht. Wieder geht es
um Rohstoffe, imperialistische Einflussgebiete und die Neuaufteilung derWelt.
Vor
100 Jahren wurde der Kieler Matrosenaufstand Fanal für die Novemberrevolution.
Er richtete sich zuallererst gegen den Befehl zum erneuten Auslaufen der
deutschen Kriegsflotte zu neuen sinnlosen und blutigen Seeschlachten. Heute
führen Bundesmarine und NATO wieder verstärkt kriegsvorbereitende Manöver in
der Ostsee durch.
Wieder
wird von der „Notwendigkeit der verstärkten Einflussname Deutschlands“
gesprochen. Wieder wird Furcht vor anderen Nationen wie Russland und China
geschürt. Wieder wird Furcht vor anderen Menschen und Kulturen verbreitet und
Nationalismus und Hass gesät. Wieder klafft eine riesige Kluft zwischen wenigen
Besitzenden und vielen die um ihr soziales Überleben ringen.
Der
Imperialismus lässt die Masken fallen. Es wird Zeit, dass wir uns und andere an
die wirklichen Lehren und Erfolge der Novemberrevolution erinnern, dass eine
revolutionäre marxistische Partei stärker wird und Bewusstsein bei den
Arbeitenden und abgehängte Menschen schafft, dass wir gegen die Militarisierung
der Gesellschaft und die Kriegshetzer des Kapitals aufstehen und ihnen
Widerstand entgegen setzen – für eine Ostsee als Meer des Friedens, für ein
friedliches Europa und eine anti-imperialistische, sozialistische Welt!
Thorsten Lünzmann
Bezirksvorsitzender der
Deutschen
Kommunistischen Partei (DKP) Schleswig-Holstein
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