Die Alternative ist real: „Sozialismus oder Barbarei!“
Ein Jahr nach dem Sieg der großen sozialistischen
Oktoberrevolution in Russland entzündete der Kieler Matrosenaufstand Anfang
November 1918 das Feuer der Revolution in Deutschland.
Er wurde Fanal und besiegelte das Ende des ersten imperialistischen Weltkrieges und des Kaiserreichs. Millionen Menschen standen auf gegen Armut, Unterdrückung und das sinnlose Morden, welches wenige Profiteure auf Kosten der Massen verordnet hatten. Überall in Deutschland bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte.
Er wurde Fanal und besiegelte das Ende des ersten imperialistischen Weltkrieges und des Kaiserreichs. Millionen Menschen standen auf gegen Armut, Unterdrückung und das sinnlose Morden, welches wenige Profiteure auf Kosten der Massen verordnet hatten. Überall in Deutschland bildeten sich Arbeiter- und Soldatenräte.
Die Alternative eines anderen, sozialen und
direkt-demokratischen, weil sozialistischen, Deutschlands war greifbar!
Aus der revolutionären Kraft und der Vision einer
besseren Gesellschaft entstand die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) als
Trägerin all’ dieser Ideale.
Wenige Monate später war die Vision einer gerechten
Gesellschaft auf deutschem Boden vorerst zerschlagen und "Ordnung herrscht(e) in Berlin!", wie die
Revolutionärin Rosa Luxemburg am 14. Januar 1919 in ihrem Kommentar zur
Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes – dem realen Ende der
Novemberrevolution – in der „Roten Fahne“ konstatierte.
Einen Tag später wurden sie
und Karl Liebknecht, die aufrichtigen Vorkämpfer der Revolution und Gründer der
KPD, von Freicorps-Schergen heimtückisch ermordet.
Dieser feige Mord und die
Niederschlagung der Revolution trugen bereits die Zeichen aller
Fehlentwicklungen der bürgerlich kapitalistischen, bis hin zur offen faschistischen,
Herrschaft in sich: Durch die Kapitulation der Führer der deutschen
Sozialdemokratie vor den kapitalistischen Machtinstitutionen wurde mithilfe der
sogenannten Freicorps alle Ansätze einer besseren Gesellschaft mit Waffengewalt
niedergeschlagen.
Bereits damals trugen etliche
Freicorps-Mörder, die die Revolution niederschlugen, mit Stolz ein Symbol auf
Ihren Stahlhelmen, welches den weiteren Weg des bürgerlich „demokratischen“ Models
vorzeichnete: Das Hackenkreuz.
Nachdem durch den Irrglauben
an eine „bürgerlich-demokratischen“ Gesellschaft die alten Eliten des Kapitals ihre
Macht über den Zerfall des Kaiserreiches gerettet hatten, herrschte das Diktat
des Profits – welches sich alle paar Jahre mittels Wahlen ein demokratisches
Deckmäntelchen überwarf. Solange, bis durch die hieraus resultierende wachsende
Armut und Arbeitslosigkeit die Gefahr eines erneuten Aufstandes der Mehrheit
der Bevölkerung zur Machtübergabe an die Faschisten durch die deutsche
Großindustrie führte.
Die Reichs-Pogromnacht am 09.
November 1938 gegen Juden und jüdische Einrichtungen steht, wie die
Zerschlagung der Arbeiterorganisationen und Inhaftierung und Ermordung von
KommunistInnen, SozialdemokratInnen und Gewerkschaftern in den KZs der
Faschisten und der zweite imperialistische Krieg, in direkter Folge dieser
Ereignisse.
Die Befreiung vom deutschen
Faschismus als Ergebnis des zweiten Weltkrieges, und die damit verbundene
Niederringung der Macht des Kapitals, führte zum zweiten Versuch eines anderen,
besseren Deutschlands durch die Schaffung einer antifaschistisch-demokratischen
Ordnung. Allerdings wurde diese Chance in konsequenter Weise nur im östlichen
Teil, in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR, genutzt.
Vier Jahrzehnte lang war in diesem
Teil Deutschlands die Herrschaft der Monopole und Banken beseitigt, wurden der
Macht des deutschen Imperialismus Grenzen gesetzt. Die DDR, ihr konsequenter
Antifaschismus, ihr Eintreten für Frieden, Entspannung und Abrüstung sowie die
Verwirklichung elementarer sozialer Grundrechte gehören zu den größten
Errungenschaften der deutschen Arbeiterbewegung und sind Teil des
humanistischen Erbes in Deutschland.
Im anderen Teil
Deutschlands, der BRD, hingegen wurden mithilfe des amerikanischen
Imperialismus die alten Eliten schnell wieder in Amt und Würden gebracht.
Wieder schufen sie, unter aktiver Hilfe der vorherigen Nazischergen ein
scheinbar demokratisches System, welches in Wirklichkeit nur der Sicherung des
kapitalistischen Profitstrebens diente. Kräfte des Widerstandes hiergegen
wurden, wie die KPD 1956, verboten, Ihre Mitglieder inhaftiert.
Erst zwölf Jahre
später, 1968 – 50 Jahre nach der
Novemberrevolution – gelang es mit der Gründung der DKP eine neue legale
Kommunistische Partei in der BRD zu schaffen. Aber auch Ihre Mitglieder wurden
durch den Radikalenerlass kriminalisiert und über Berufsverbote an den Rand der
Existenz gedrängt.
Der Sozialismus hingegen hat
in den Teilen der Welt in denen er die Macht gewonnen hatte soziale
Errungenschaften durchgesetzt, die selbst in den reichsten imperialistischen
Staaten nicht erreicht wurden: Obdach- und Arbeitslosigkeit wurden überwunden,
es gab gleiche Bildungsmöglichkeiten für alle, eine entwickelte
Erwerbstätigkeit der Frauen, kostenlose Gesundheitsversorgung und eine hoch entwickelte,
für die Massen zugängliche Kultur. Das Leben war geprägt durch soziale
Sicherheit und Vertrauen in die Zukunft.
Doch trotz seiner wahrhaft
historischen Leistungen hat der Sozialismus in Europa wiederum eine Niederlage
erlitten. Dies hatte vielfältige Ursachen. Seitdem wird uns der Sieg des
„demokratischeren“ Gesellschaftssystems vorgegaukelt.
Aber verbessert hat sich die
Welt seit dem erneuten „Sieg“ der kapitalistischen Konterrevolution nicht:
- Erneut haben die alten „Eliten“ ihre Macht restauriert, erneut wachsen die Unterschiede in der Gesellschaft: Reiche werden immer reicher und immer mehr Menschen ärmer.
- Erneut werden demokratische und Arbeitsrechte immer weiter eingeschränkt.
- Erneut wird die Bevölkerung massenhaft ausspioniert (NSA und „westliche“ Geheimdienste) um jeden Keim von Widerstand „rechtzeitig“ bekämpfen zu können.
- Erneut wird Pressefreiheit nur solange gewährt, wie sie Herrschaft des Kapitals nicht gefährdet (whistleblower).
- Erneut fallen die Masken der bürgerlichen Demokratie schnell zugunsten immer repressiverer Herrschaftsformen, wenn Widerstand, wie aktuell in der Türkei oder Tunesien, den Herrschenden gefährlich wird.
- Erneut bereiten Armut, Hunger und Tod in den Ländern der sogenannten „dritten Welt“, wie in vielen Ländern Afrikas, Pakistan oder Bangladesh, den Boden für den Wohlstand weniger in den imperialistischen Industriestaaten.
- Erneut wird die Welt mittels Waffengewalt in (noch) regionalen Kriegen wie im ehemaligen Jugoslawien, in Afghanistan, dem Irak oder aktuell angestrebt in Syrien unter den imperialistischen Mächten aufgeteilt.
- Erneut erstarken autoritäre Regime (Ungarn) und faschistische Kräfte in vielen Ländern der Welt.
Zugegeben, wir befinden uns
aktuell in Deutschland nicht in einer revolutionären Situation. Doch die
Ergebnisse der Bundestagswahlen zeigen deutlich, dass es innerhalb des
Kapitalismus keine wirkliche Tendenz zu einer gerechteren Welt gibt. Die
ganz-große Koalition von CDU/SPD/FDP/GRÜNEN wechselt nur die Akteure im Rahmen derselben
verfehlten Politik im Interesse des Kapitals.
Wir Kommunistinnen und Kommunisten fordern Euch daher
auf:
- 95 Jahre nach der Novemberrevolution
- 95 Jahre nach Gründung der KPD
- 45 Jahre nach Gründung der DKP und der SDAJ
ICH WAR, ICH BIN, ICH WERDE SEIN!
Rosa
Luxemburg
aus: Die Rote Fahne, Nr. 14 vom 14. Januar 1919
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